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Windsurfing World Trip ::::::::
Rik & Co. unterwegs zu den besten Spots der Welt. Hier findet
ihr die Stationen der Tour.
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Windsurfing World
Trip ::: Australien |



Nachdem Oskar und ich nun die beiden Hardcore-Wavespots
Baja und Maui auf Herz und Nieren getestet haben, fühlen wir uns
reif für das ultimative Wellenabenteuer in Westaustralien.
Gespannt kleben unsere Nasen beim Landeanflug auf Perth an der Scheibe
des Flugzeugfensters, um die langen weißen Lines, die auf die Riffe
treffen, zu begrüßen. Doch ungläubig müssen wir feststellen, dass
dort unten nichts Wellenähnliches zu erkennen ist.
Kaum gelandet, organisieren wir uns einen Wagen und fahren am Abend
nach Lancelin, einem kleinen Windsurf-Dorf 128 km nördlich von Perth
gelegen. Ich erschrecke Oskar beinahe zu Tode, als ich lauthals
schreiend mein erstes Känguru am Straßenrand erblicke. Wir wollen
Lancelin die ersten Tage zu unserer Homebase machen, um uns ein
wenig zu sammeln und dann je nach Wetterlage zu den Wavespots Esperance,
Margaret River, Geraldton oder Gnaraloo aufzubrechen.
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Unsere ersten Tage freestylen wir erst mal in Lancelin
über's türkisfarbene Wasser, die Wellen sind mit knöchelhoch gut
umschrieben, was nicht weiter tragisch ist - wir haben ja noch jede
Menge Zeit, um gute Wellen zu finden. |
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Nach zwei Wochen bekommen wir langsam Panik. Wir
sind doch nicht zum Flachwasser Freestylen nach Australien geflogen!
Aber diverse Wettervorhersagen sagen an der ganzen Küste 0,5-1 Meter
Welle an. Dafür werden wir mit ein paar legendären Partys in Lancelin
vertröstet. |
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Dann ist urplötzlich alles klar, weiter im Norden
soll ein kleiner Swell eintreffen und wir fahren 4 Stunden in das
Windsurfmekka Geraldton. Mittags treffen wir am Coronation Beach
ein und platzen beinahe vor Freude. Eine 2 Meter Welle bricht etwa
200 Meter weit draußen über ein softes Riff, dazu weht ordentlicher
Wind für's 4,7er.
Oskar und ich geben's uns so dermaßen, dass wir nach 5 Stunden nach
unzähligen Backloops, Crazy Petes, Shove Its und schmerzhaften Air
Spock-Versuchen sonnenverbrannt und mit einem fetten Grinsen im
Gesicht glücklich vom Wasser kommen.
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In den folgenden Tagen ändert sich an den Bedingungen
nichts, 4,5er und 5,0er sind die Standard-Segelgrößen und die Welle
schwankt zwischen 1,5 und 2 Metern. Einziges Manckerl: Man kann
die Welle nicht wirklich frontside abreiten - 'gute Ostsee Tage'.
Über Weihnachten fahren wir zurück nach Lancelin, wo wir uns mittlerweile
heimisch fühlen. Dann geht es zur Jahreswende zurück nach Geraldton,
da der nächste Swell eintreffen soll. Die Sylvester Party in Geraldton
fällt eher mäßig aus, aber nach all den perfekten Partys in Lancelin
waren unsere Ansprüche auch extrem in die Höhe geschnellt.
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Anfang Januar sieht dann alles danach aus, dass Gnaraloo
- der Mythos aller australischen Wavespots - funktionieren könnte.
Mit ausreichend Wasser, Zelt und Gaskocher machen wir uns auf den
staubigen Weg zur längsten Linkswelle Westaustraliens, die 3 Autostunden
vom nächsten Dorf entfernt in der australischen Einöde zu finden
ist. Es ist drückend heiß, überall Staub und tausende von Sandfliegen
rauben uns die Nerven, aber wir werden mit 3 schönen Windsurftagen
belohnt.
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Die Welle ist zwar nur schulter- bis kopfhoch, doch
auch wenn der Spot uns nicht sein volles Potential zeigt, haben
wir eine Menge Spaß beim Rippen. Nachdem ich am Abend aus Versehen
die Wasser- mit der Spiritusflasche verwechsle und so versuche,
etwa 10 Minuten den Spiritus auf unserem Kocher zum Sieden zu bringen,
um lecker Nudeln zu kochen, sind wir froh darüber, dass wir nur
knapp einer fetten Explosion entronnen sind. |
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Als ich dann auch noch unsere einzige Kühlbox kaputt
mache, entscheiden wir uns, dass wir vorerst genug vom Campen haben.
Wir fahren über Geraldton zurück nach Lancelin und kommen dort pünktlich
zum ersten richtigen Swell an. Josh Stone, Nik Baker, Jason Polakow,
Scotty McKercher, Peter Volwater und einige andere Pros rippen schon
die bis zu masthohen Klopfer am Außenriff 'South Passage'. |
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Nach hektischem Aufriggen können wir uns auch endlich
richtig auslassen. Der perfekte Tag endet mit einem super Sonnenuntergang
und einem Bikini Contest mit anschließender feucht fröhlicher Open
Air Party. Verschlafen checken wir am folgenden Mittag die Internetvorhersage,
als wir plötzlich große Augen bekommen. Ein dickes Hochdruckgebiet
hat sich über Nacht in Esperance eingeschlichen, so dass der Spot
die nächsten Tage Perfektion verspricht.
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Innerhalb von 30 Minuten haben wir unsere sieben
Sachen gepackt und sind auf dem Weg in den Süden. Nach 11 Stunden
im Auto und einer Nacht in einem schäbigen Trucker Motel kommen
wir am nächsten Tag grummelig in Esperance an. Als wir über den
letzten Hügel tuckern, offenbart sich uns ein paradiesischer Anblick:
Vor uns eine schroffe Steilküste, die an einem schneeweißen Sandstrand
endet, hellblaues Wasser, kleine grüne vorgelagerte Inseln, Wind
und extrem kraftvolle saubere, bis zu masthohe Wellen.
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Erstarrt stehen Oskar und ich da und können die plötzlichen
Eindrücke noch nicht ganz verarbeiten, dann brechen wir in Freundenschreie
aus. Die Pros, mit denen wir schon in Lancelin gerippt sind, sind
schon alle am Aufriggen. 20 Minuten später sind wir auf dem Wasser.
Pure Down The Line Wavesailing, Cutbacks, fette Aerials, böse Crashs.
Die Welle ist die kraftvollste Welle, die wir je gesurft sind, und
so opfern wir alle einen Teil unseres Equipments, lassen aber zum
Glück unsere Knochen einigermaßen heile.
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Nach zwei Tagen ist der Spuk vorbei, die Welle nimmt
ab, und es ist Flaute. Wir fahren über Margaret River nach Lancelin
zurück. Dort gehen wir noch ein paar Tage lecker Freestylen und
Wakeboarden, doch dann ist es auch schon Zeit, die Koffer für Südafrika
zu packen...
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