30.
November 1999
Report / Fotos: Andre Ludewig |
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In der vergangenen Woche dominierte
nun leider das novembertypische Wetter mit leicht auflandigen Winden,
Wolken und sogar etwas Regen (mein Garten freut sich!). Die Tage
wurden für Sideseeing-, Wineroute-, Kapstadt-, Museums-, Nachrobbenislandschipper-,
Aquarium-, Tafelbergbesteigungs-, IMAX-, Shopping-, Rad- und vieler
anderer Touren bestritten. Natürlich ließ sich nach mehr
als fünf Tagen die eigentlich total ausgelassene Stimmung nicht
mehr 100%ig halten, aber alle haben sich wacker geschlagen. Vorgestern
Nachmittag kam mit einem Tag Verspätung (die Wetterfrösche
irren sich hier besonders oft) endlich wieder der so notwendige
Südost durch. |
Infos zu Unterkünfen und Mietwagen
in Kapstadt: Surfvilla
- surfvill@gmx.de
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Für
alle Nichteingeweihten: Dieser starke Passatwind bewahrt Kapstadt
vor dem sonst unausweichlichen Smok und heißt deshalb CAPEDOCTOR.
Dies ist nebenbei auch der Name einer neuen Brettschmiede hier vor
Ort. Die Wellen waren nicht sehr hoch, willkommen also für
alle, die im Laufe der Woche neu im Haus dazu gekommen sind. Das
erste Bild zeigt das Judgen der "Conditions" von einigen Surfvilla-Bewohnern.
Obwohl die Bedingungen
nicht der Brüller waren, kamen alle völlig stoked zurück
und der Selenfrieden war wieder hergestellt.
Die meisten von uns konnten in der Nacht zu gestern kaum schlafen,
da es draußen so kachelte! Aus Angst,
der Spuk könnte sich dann im Laufe des Vormittags verflüchtigen,
waren die Frühaufsteher schon um 10:30 Uhr auf dem Wasser.
Das Bild zeigt Sascha auf dem Weg zum Wasser. Die Wellen waren besser
als am Vortag - also wieder VOLLGAS! In dieser Jahreszeit ist es
tatsächlich so, dass der Wind an solchen Tagen gegen Mittag
abnimmt, ab 13:00 Uhr dann aber mit Termikverstärkung voll
zuschlägt. |
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Nach
der Surfpause ging es dann für alle nach Bigbay, wo es jetzt
zu Saisonbeginn noch nicht zu voll ist. In ein paar Wochen drängeln
sich bis zu 70 Touristen und Locals in die Wellen. Vielen ist das
zu nervig, deshalb fahren sie weiter nach Norden (Melkbos / Van
Riebeckstrand). In einer der nächsten Ausgaben werde ich vom
Hardcoresurfen direkt neben den Meilern von Afrika's einzigem Kernkraftwerk
berichten.
Eine sehr interessante und für Kapstadt typische Erscheinung
ist der beschlipste Local! Allabendlich gegen fünf, wenn viele
erschöpft aufgeben, sieht man sehr elegant gekleidete Herren
hecktisch an ihrem Equipment basteln, während sich schon mal
die Kravatte im Vorliekstrecker verfizt und sich Grasflecken zwischen
den Nadelstreifen breitmachen. Tatsächlich kommen viele Locals
direkt vom Büro, hängen zu Hause schnell ihren Surftrailer
an und verbringen noch drei Stunden auf dem Wasser. Dort erkennt
man sie dann an ihrem besonders kraftvollen Stil, der für die
meisten um diese Zeit nicht mehr drin ist. Graig Metrowitsch (Bild)
ist bekannt für seine spektakulären Loops und gebrochene
Bretter - in der letzten Saison sechs Stück!
Überschattet werden diese vielen tollen Erlebnisse von einem Bombenattentat
auf einen Pizzaladen in der Stadt. Fanatische Moslems demonstrieren
so gegen den Kongreß des Parlaments der Weltreligionen. Das
schlimme Fazit: Zum Teil schwere Verletzungen bei über dreißig
völlig unbeteiligten Leuten. |
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