Reisebericht: Mauritius
Jenseits von Le Morne: Urlaub in Blue Bay
Es ist sechs Uhr morgens. Die Sonne geht östlich der Blue Bay auf. Die Rufe der zutraulichen Bergbeos, Rotohrbülbüls und Fodys klingen für europäische Ohren exotisch. Mit etwas Glück sieht man einen Flughund, der mit bis zu einem Meter Spannweite auf der Suche nach reifen Früchten durch die Luft schwingt. Der Blick an den Palmen vorbei zum Außenriff zeigt gut fünf Meter Welle, während das Meer auf der Innenseite der geschützten Lagune ruhig liegt wie ein Hotelpool.
Der Wind hat bereits die richtige Richtung und weht aus Südost. Später werden gerade einmal zwei Windsurfer und drei Kiter über die Lagune preschen. Am Abend trauen sich zwei Wellenreiter in die Brecher des Außenriffs, während eine Handvoll Menschen schnorchelnd die Korallenwelt der Blue Bay erforschen.
Ein Blick zur Küstenstraße zeigt den Linienbus, der die Haltestellen auf der Küstenstraße Richtung Mahébourg abklappert. Außen ist der alte, aber gepflegte Bus mit einem bunten Spiderman-Airbrush verziert. Innen erinnern handgemalte Fische an die bunte Korallenwelt der Blue Blay. Die Tür des Busses ist während der Fahrt geöffnet. Vom Smartphone des Fahrers wird Inselmusik in die Lautsprechanlage des Busses gespielt. Es geht sehr freundlich und wunderbar entspannt zu.
Wer möchte, kann auf Mauritius sehr viel Geld in der Welt der Luxus-Resorts ausgeben. Die Klientel, der das gefällt, residiert dort in einer glamourösen Welt, die weitestgehend abgeschottet ist, von der Realität der Inselbevölkerung.
Die Insel bietet aber auch familienbetriebene kleine Guest-Houses und Apartments. Wer diese weniger abgehobene Seite von Mauritius erleben will, kann hier besser und vor vor allem viel günstiger seinen Urlaub verbringen.
Verkehr:
Auf Mauritius herrscht Linksverkehr. Mietwagen sind vergleichsweise günstig. Ein kleines Modell ist auf den engen Straßen stressfreier zu handhaben. Während es in den Städten überaus eng und teilweise auch drängelnd zugeht, sind die Überlandwege einfacher zu fahren.
Taxis:
Die Taxifahrer sind oft aufdringlich auf der Jagd nach Kundschaft. Für uns hat sich ein Lächeln und ein freundliches „No, but maybe tomorrow“ als beste Methode erwiesen, die Plagegeister loszuwerden. Wer bei Tagestouren nicht selber fahren will und schneller von a nach b kommen möchte als mit dem Linienbus, kann ein Taxi auch tageweise mieten. Das kostet ungefähr 4500 Rupies, hängt aber auch ein wenig von der Strecke ab. Der Preis ist auf jeden Fall vorher abzumachen.
Busse:
Das Bussystem auf Mauritius ist auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgelegt und funktioniert im Allgemeinen gut und günstig und ist eng getaktet. Die Busse halten auf Handsignal auf Nebenstrecken auch außerhalb der sowieso schon nah beieinander zu findenden Haltestellen. Generell gilt: Erst aussteigen lassen und erst nach Blickkontakt mit dem Fahrer einsteigen, Fahrtziel sagen, hinsetzen. Wenn kein Schaffner zum Abkassieren kommt, beim Aussteigen zahlen. Kleingeld bereithalten. Europäische Drängelei ist ein absolutes No-Go. Auf den Sitzen mit Gepäck breitmachen geht auch nicht.
Inoffizielle Fahrplanauskunft: www.mauritius-buses.com
Klima
Die beste Reisezeit: Herbst, Winter und Frühling. Der Sommer von Dezember bis April ist sehr heiß und regnerisch (Mücken!) und gleichzeitig Hochsaison für europäische Touristen.
Sprache
Englisch wird in der Schule gelehrt, mit Französisch fühlen sich die meisten aber deutlich wohler. Im Alltag wird oft Mauritian Creole gesprochen.
Lage
Die Insel Mauritius liegt rund elfeinhalb Flugstunden von Deutschland entfernt mitten im Indischen Ozean, etwa 1000 Kilometer östlich von Madagaskar. Mauritius ist fast durchgehend von einem Saumriff umgeben, was auf der einen Seite eine riesige Lagunenlandschaft hervorgebracht hat und auf der anderen Seite unzählige Wave-Spots, die sich allerdings in den meisten Fällen nur für diejenigen eignen, die sehr genau wissen, was sie machen. In den Lagunen finden sich Korallenriffe, die je nach Tide teilweise sehr dicht an der Wasseroberfläche liegen. Man sollte sich auf der Insel auf keinem Fall gedankenlos ins Wasser stürzen, sondern gut hinsehen.
Blue Bay
Der Ort liegt in Flughafennähe im Süden der Insel und ist sehr schnell per Taxi erreichbar. Allerdings bedeutet die Flughafennähe auch, dass Flugzeuge den Ort überfliegen. Vor Blue Bay erstreckt sich ein Korallenschutzgebiet. Wer hier schnorchelt sollte eine Tauchboje mitführen. Die Bucht hat einen regen touristischen Bootsverkehr. Gut zugänglich sind die Riffe auf der linken Seite der Bucht, z.B. vor dem Chant au Vent Guest House.
Ausflugstipps:
Mahébourg (Bus, Taxi oder Mietwagen von Blue Bay, dann Ziele zu Fuß erreichbar):
Maniok Keks-Fabrik
biscuitmanioc.com/home.html
Mahébourg Museum (Lage: -20.416025888511268, 57.70472827163001)
Schönes Museum in klassischem Gebäude. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte des Ortes und der Insel.
Mahébourg Market (Lage: -20.406797251731422, 57.70843187911256)
Markthaus mit buntem Treiben.
Vallée de Ferney (Taxi, Bus, Mietwagen) Lage -20.36033515269503, 57.706945895503246)
Selbstgeführte Wanderung. Wir haben die 13 km Tour gemacht. Es gibt auch Führungen, bei denen man mit dem Geländewagen kutschiert wird.
Typische (sehr) touristische Tagestour (Taxi oder Mietwagen):
Besichtigung Chamarel Kaffeefarm:
www.chamarel7colouredearth.com/cafe-de-chamarel
Besichtigung Chamarel Rumfabrik:
https://www.rhumeriedechamarel.com
Chamarel: Wasserfall und farbige Erde ankucken
https://www.chamarel7colouredearth.com/chamarel-waterfalls
27.10.2025 © DAILY DOSE | Text: Christian Tillmanns | Fotos/Grafiken: Christian Tillmanns