Windsurfen in Svinkløv

Jammerbucht - Teil 2

Ein Roadtrip zu den Spots im westlichen Teil zwischen Bulbjerg und Slettestrand. Teil 2 der Reise führt nach Svinkløv, zum Slettestrand und zurück zum Thorupstrand.

Nach den ersten beiden Tagen der Reise in die Jammerbucht ging es weiter in Richtung Osten. Nach einem Bummel in Fjerritslev landeten wir dann in Svinkløv, dem nächsten Strandabschnitt und auch der großen Überraschung dieses Trips.

Mitten im hohen Hinterland des Strandes gibt es nicht nur ein 19-Kilometer langes Netz an Mountainbike Trails im Dünenwald, sondern auch einen richtig schönen Campingplatz.

Weniger das neu errichtete Badehotel, sondern vielmehr die Lage vor den hohen, bewaldeten Dünen verleihen diesem Spot seinen Reiz. Richtig gehört, das Wort Spot bedeutet, dass man hier gut aufs Wasser kommt. Zwar muss man das Material durch den Dünengürtel tragen, findet dann aber einen breiten Strand mit offener Nordseeküste und mehreren Reihen an Sandbänken vor. Bedingungen wie vor Römö, bei - zumindest an diesem Tag - deutlich ansprechenderen Wasserfarben.

Windsurfen vor dem Badehotel in Svinkløv

Wer mit Strömung am Spot umgehen kann, wie man sie an allen offene Nordseestränden von Belgien bis Dänemark vorfindet, kann hier bei WNW Spaß haben. Ich fühlte mich an frühere Surftage in Zandvoort erinnert.

Allerdings waren außer zwei Stand-up Paddlern keine anderen Surfer am Strand. Und selbst die Beiden verabschiedeten sich innerhalb von Minuten mit ihren Inflatables nach Lee. 6-7 Beaufort und Strömung, das hätte man ahnen können.

Fischkutter am Slettestrand

Einen Strand weiter östlich war dann immerhin ein Kiter auf dem Wasser. Slettestrand erreicht man von Svinkløv aus über eine schmale Küstenstraße. Auch dort liegen einige Fischkutter am sehr breiten Sandstrand. Die Zeit war aber schon weit fortgeschritten und so wurde die Session auf den nächsten Tag verschoben.

Das Nachtlager schlugen wir auf dem Svinkløv Camping auf. Von dort aus ist man zu Fuß in fünf Minuten auf einem Wanderweg, der an den steil abfallenden Dünen entlangführt.

Die Aussicht von den Dünen beim Svinkløv Camping

Im Licht der untergehenden Sonne eröffnete sich eine Landschaft wie im Bilderbuch. Ein vom Sturm aufgewühltes Meer im goldenen Abendlicht vor einer hohen Küstenlandschaft - das könnte auch Cornwall sein.

Windsurfen am Slettestrand

Sonne und Wind - so startete auch der dritte Tag der Reise. Das nahgelegene Slettestrand war das Ziel, 4.6er aufgeriggt und ab aufs Wasser. Die Wellen hatten im Vergleich zu den Vortagen abgenommen, aber in der breiten Brandungszone liefen immer noch hüfthohe Rampen. Andere Surfer? Fehlanzeige.

Surfen am Slettestrand in der Jammerbucht

Für das zweite Frühstück hatten wir uns ein anderes Ziel vorgenommen. Westlich von Thorupstrand sah es auf der Landkarte so aus, als wenn ein Weg weit in eine einsame Dünenlandschaft führt. Dazu mussten wir uns erneut in die Blechlawine zur Fiskebutik einreihen, hatten von dort dann aber freie Fahrt auf der sehr schmalen und ca. 1 Kilometer langen Schotterpiste, die parallel zum Strand nach Westen führt.

Am Ende des Thorup Strandvej liegt ein Areal mit einigen Freiflächen, auf den man den Wagen abstellen kann.

Blick nach Osten auf Thorupstrand

Beim Blick über die Dünen sah man links den Bulbjerg, rechts die Fischkutter am Thorupstrand und im Hinterland die Vester Thorup Klitplantage. Immer noch reichte der sideshore wehende Wind fürs 4.6er, also ab aufs Wasser.

Den Spot hatte ich wieder für mich alleine - ein ziemlich unbekanntes Gefühl bei Sonne und Wind mitten in den Sommerferien. Die Strömung unter Land war etwas stärker als an den anderen Stränden und die besseren Wellen liefen ein gutes Stück weiter links.

Am frühen Nachmittag packten wir zusammen und machten uns mit einem ganzen Rucksack voll mit neuen Eindrücken auf den Heimweg.

10.08.2020 © DAILY DOSE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall, Vivian Wehr

Windsurfen in Thorupstrand