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Mauritius

Immer in der Nähe der anderen Surfer bleibend, lief ich Höhe bis zum Channel. Jetzt bloß nicht zu weit raus fahren, falls da dann was passiert, sieht dich kein Schwein mehr, dachte ich. Ich konnte in Chameau und One Eyezwei Segel und drei Kites entdecken. Also machte ich kurze Schläge raumschots bis nach Chameau.

Hier soll sich bei guten Tagen Chameau mit One Eye zu einer der besten Wellen der Welt verbinden, aber das war heute nicht der Fall.

Der Winkel des Windes war perfekt. Ich fuhr tief, sehr tief. Auf keinen Falls wollte ich jemanden bei meiner ersten Welle in die Welle droppen, also entschied ich mich tiefer anzusetzten als der Rest. Da kam so ein Ding.

Die Welle maß locker drei Meter und war sehr schön geformt. Ein Blick nach rechts, niemand drauf. Also reinpumpen in das Teil. Als ich die Welle runter glitt und am tiefsten Teil gerade in einen Bottom Turn drehen will, sehe ich in meinen Augenwinkeln wie die Felsen des Riffs plötzlich trocken vor mir liegen. Scheisse!

Ich musste schnell ankanten und versuchen über die noch nicht gebrochene Welle zu kommen. Gerade noch schaffte ich es hinter die Welle.

Jetzt weiss ich warum niemand so tief fährt. Ich muss also nicht nur auf die Tide sondern auch auf die genaue Stelle achten an der die Welle bricht.



Mauritius

Ich reihte mich in den Pulk der sich um eine Welle postierenden Windsurfer weiter unten ein und hatte auch wenig später eine schöne Welle. Nach dem ersten Bottom Turn war plötzlich ein anderer Windsurfer in der selben Welle. „Wo kommt der denn her dachte ich?“

Egal, ich setzte zum Aerial an und landete trocken nur zwei Meter neben dem wie versteinert schauenden Kollegen. Der Kollege bekam einen Wutausbruch und überzog mich mit bösesten Beschimpfungen. Was war passiert?

Er hatte anscheinend die Welle schon weiter draussen genommen, sich also auf ihr ins Gleiten gebracht. Ich entschuldigte mich bei dem immer noch sehr aufgebrachten Mann und er meinte immer nur „One man, one wave“. Ok.

Dann musste ich wohl ebenfalls die Wellen weiter draussen suchen. Dann frischte der Wind etwas auf und ich konnte die ganze Zeit gleiten. So war es auch kein Problem die Wellen weit draussen untereinander aufzuteilen und jeder fuhr mit seiner Welle zurück ans Riff. Ab und zu wurde es mir mulmig wenn ich beim Aerial die Korallen sehen konnte. Viel Platz war hier nicht mehr zwischen Finnen und Riff.

Klaas hatte mir noch auf Teneriffa geraten, ich sollte mich beim Waschgang ganz flach machen um ja nicht die Korallen zu berühren. Nach etwa einer Sunde war ich schon ziemlich relaxed und konnte die Welle gut lesen. Dann startete ich zu tief und konnte leider nicht mehr um die knapp masthohe Wellen drehen.

Da ging ich das erste Mal über das Riff. Leider war mein linker Fuß zu tief eingetaucht und während des Waschgangs bewegte ich ihn in eine falsche Richtung und Autsch – ein Seeigel war im Weg.

Nachdem die Welle mein Material über das Riff gezogen hatte und dabei natürlich derbe Kratzspuren auf Segel und Brett hinterlassen hatte, schaute ich mir meinen Fuss mal kurz im Wasser der Lagune liegend an.

Au Weia, sind das Mutanten-Seeigel? Die Stacheln sind ja doppelt so dick wie auf den Kanaren. Anscheinend sind sie auch noch giftiger, denn der Fuss schmerzte. Ich fuhr an den Strand, um die Stachelnl so gut wie möglich zu entfernen.



Mauritius
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