Massive Wellen am Nordseespot Agger

Høfde 72

Der 12. Oktober 2024 in Agger

Die Buhne mit der Nummer 72 am Thyborøn Kanal südlich von Agger ist Teil des Küstenschutzes, sie reicht rund 800 Meter ins Meer und schützt den Limfjord vor den Gewalten der Nordsee. Als Surfer weiß man: Spots hinter Molen können bei passender Wind- und Swellrichtung richtig gute Bedingungen liefern.

Mit dem richtigen Timing konnte man gute Wellen erwischen

Dieser Windsurftag am Molenspot bei Agger war allerdings speziell. Denn anstatt einen Swell aus südwestlicher Richtung zu ordnen, fing die Mole an diesem Tag den Nordwest-Swell, den der Sturm am Vortag erzeugt hatte, wie in einem Becken ein.

Der hohe Wasserstand sorgte zusätzlich dafür, dass draußen große Dünungswellen ineinander liefen und sich manchmal auflösten oder überlagerten.

Achtung Shorebreak!

Das physikalische Experiment wurde angereichert mit dem Swell, den der südlich wehende Wind im Tagesverlauf ins Rennen schickte - Interferenz-Wellenabreiten vom Feinsten.

Dass der Wind über den hohen Steinwall der Buhne extrem böig wehte, erschwerte zusätzlich das Angleiten. Sprünge sah man an diesem Tag kaum.

Close out brechende Wellen gehörten dazu

Nicht zu vergessen auch der Shorebreak, der minutenlang beobachtet werden musste, um den passenden Slot für den Start zu finden.

Es war ein hartes Stück Arbeit, um an diesem Tag gute Wellen zu erwischen und Spaß auf dem Wasser zu haben. Wenn man sich draußen eine hohe Dünungswelle aussuchte, dann schmolz der steile Wellenhang unterm Board auf dem Weg in die Brandungszone häufig dahin.

Aerials und gute Ritte

Über den Tag verbesserten sich bei ablaufendem Wasser die Bedingung und man konnte die Zonen der Sandbänke in Ufernähe anpeilen, um dort Down the Line zwei Turns ins Face zu zimmern.

Auch weiter draußen türmten sich bei niedrigen Wasserstand ab und zu imposante Wellenberge auf. Im Video sind Dominik, Henrik, Kenneth und Klaus zu sehen, die ein paar gute Wellen erwischten.

Der 12. Oktober 2024 an der Buhne 72 in Agger

Manchmal lief die Welle sauber, ein anderes Mal begann sie auf der ganzen Länge gleichzeitig zu brechen. Nach dem Ritt dann nichts wie umdrehen und raus, denn die Weißwasserzone unter Land war wegen des schrägablandigen Windes schlecht belüftet.

Unterm Strich ein ziemlich spezieller Tag an diesem Spot, an dem man sich die Wellenritte hart erarbeiten musste.

20.10.2024 © DAILY DOSE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall