|
Teneriffa Report 2002/2003
:::
André Ludewig berichtet von der Saison auf Teneriffa :::::::
Buchtipp: Reiseführer und andere Bücher über Teneriffa bei Amazon.de
|
|
05 ::: Teneriffa
Report 2002/2003 ::: 02. April 2003 |
Teneriffa einmal anders. Nach der langen Windperiode
im Februar verhinderten mehrere Tiefs westlich von Gibraltar sowie
nördlich der Kanaren die zügige Passatströmung zwischen
den Inseln. So reichte es sehr oft nur für die Kiter mit großem
Schirm oder Freestylebretter mit über 100 Liter Volumen und
entsprechenden Zirkuszelten.
Einer der Glücklichen, die sich materialmäßig auch
für Schwachwind gewappnet hatten, ist Norman Günzlein.
Im letzten Sommer sorgte er schon für einiges Aufsehen mit
einem zweiten Platz beim Jump & Style Contest in Wustrow sowie
diversen DWC-Veranstaltungen. Während dieses Winters absolvierte
er ein Schuljahr an der englischen Schule in Las Americas und nutzte
die Zeit zum ausgiebigen Trainig.
|
|
Unter den Locals wird er schon jetzt als Mr.
Freestyle gehandelt und wird mit seinen abgedrehten Moves, die
z.T. noch nicht mal Namen besitzen, im nächsten Sommer die Rangliste
in Deutschland neu ordnen!
Einer der Vorteile von El Médano ist eigentlich, dass man fast
immer an seinem Lieblingsspot surfen kann und eine langwierige
Spotsuche, wie z.B. in Kapstadt entfällt.
Der dritte Monat des neuen Jahres zeigte sich aber von einer recht
ungewöhnlichen Seite: Mit der richtigen Nase für die perfekte
Location, konnte man die recht flaue März-Statistik ordentlich
pushen: Wenn sich z.B. El Médano eine Wolkenfront von Westen nähert,
ist das ein untrügliches Zeichen, dass der Passat in nördliche
Richtungen pendelt und es 40 km in Luv noch mit 6-7 Bft. kacheln
kann.
|
|
In Puerto de Güimar gibt man im Hafenbecken Gas und
nutzt die erste Welle für einen Jump und poltert dann über die atlantische
Krabbelpiste. So bauten wir am 15.3. wegen plötzlich einsetzender
Flaute im Homespot Cabezo die 5,7er ab und eine halbe Stunde später
die Viereinhalber in Güimar auf: "Immerhin Wind!" meckerte Klaas
Voget, der vergeblich versuchte, die Microwellen zu shredden.
Dieses Szenario wiederholte sich nochmals an zwei weiteren Tagen.
Die Fahrerei lohnte sich auch für alle, die zur richtigen Zeit am
Strand von Las Americas aufliefen - einige Male funktionierte hier
der Nordwest, allerdings ohne den erwarteten Big Swell. Diesen gab
es dann drei Tage - allerdings ganz ohne Wind - zum Jubel aller,
die auch ein Surfboard im Fluggepäck hatten.
|
|
Wer sich mit den Locals einigen konnte, hatte so
manchen gigantischen, unvergesslichen Wellenritt. Kurzurlauber Josef
Hunkeler aus der Schweiz freute sich: "Vier verschiedene Windsurfspots
und den Rest Wellenreiten - also jeden Tag auf dem Wasser, was kann
ich von einem Surftrip noch erwarten?"
|
|
Spot Nr. 4 war für ihn übrigens Alcala (an der Küste Richtung Los Gigantes), wo es unter Umständen auch dann noch funktioniert, wenn in LA der Wind einschläft. An diesem Strand findet man sonst ausschließlich wellenreitende Überwinterer in ihren alten Bullies, weil es hier noch einen Zugang zum Wasser gibt, der noch nicht von Hoteltürmen verbaut ist.
Nur absoluten Brandungsfreaks ist dieser Spot zu empfehlen: Wer
verpasst, pünktlich die Welle zu verlassen, wird gnadenlos ins messerscharfe
Lavageröll gespuckt.
|
|
Insgesamt war es keine berauschende Wintersaison für die Windsurfer in El Médano, doch bei etwa 40% Gleit- und 65% Kitewind gab es immer noch genügend Spaß auf dem Wasser. Deshalb meine Materialempfehlung für Euren nächsten Teneriffatrip: Ein nicht zu kleines Waveboard mit 4,0 + 4,7 + 5,4 sowie einen Freestyler mit einem Sechseinhalber!
Ich hatte die Gelegenheit, einige der neuen großen Segel zu testen
und war sehr vom Handling und der Druckpunktstabilität überrascht!
Die nächste Session in Cabzo wird es für mich Anfang November geben
- dann ist es auch bald wieder Zeit für die nächsten Winternews
aus El Médano.
Euer André
|
|
|
|