Foilen lernen am Cospudener See
Von 0 auf 100 in drei Tagen. Das Programm bereitete sichtlich Spaß.

Vincent Langer Foil-Camp

Foilen lernen in drei Tagen?

Ja geht denn das? Der dreifache Weltmeister Vincent Langer hat versucht absoluten Neulingen das Foilen in drei Tagen beizubringen.

Die Leipziger Seenplatte ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Und auch die Anzahl an Windsurfern steht der im Norden in nichts nach. Für mich war das Grund genug, eine Foiling-Clinic am wohl bekanntesten See im Osten anzusetzen. Der Cospudener See lockt mit guter Infrastruktur und einer erstaunlich guten Windstatistik.

In wenigen Tagen waren die zehn verfügbaren Plätze ausgebucht. Nach einer Verschiebung des Termins (Es war ein Stand by Event. Es ging nur los, wenn der Wind gut aussah) ging es am letzten Wochenende endlich los.

Mit Sonne und Wind ging es nach kurzer Einweisung und Materialzuordnung bei guten drei Windstärken aufs Wasser. Trotz böigem Wind waren nach dem ersten Tag schon alle Teilnehmer kurzzeitig auf dem Foil. Das Grinsen war auf jedem Gesicht und ganz besonders auf meinem nicht zu übersehen.

Da wir für das Camp nur drei Tage angesetzt hatten, drängte die Zeit, alle Theoriethemen abzuarbeiten. So ging es direkt nach einigen Stunden Wassertraining an das Thema Segeltheorie.

Windsurf Foiling am Cossi
Der Cospudener See ist ein Windsurf-Hotspot im Osten.

Braucht man wirklich ein Foil-Segel? Was sind die Vorteile? Warum gibt es Camber? Die Fragen nahmen kein Ende, aber so soll es auch sein. Am Abend stand gemeinsames Essen auf dem Programm, bei welchem Gefachsimpelt, diskutiert und mit Material gedealt wurde. Einfach herrlich! Ein perfekter erster Tag ging so zu Ende.

Am zweiten Tag waren die Gesichter schon nicht mehr ganz so frisch. Der vorherige Tag steckte schon einigen in den Knochen, nichtsdestotrotz ging es gleich wieder aufs Wasser. Das Ziel waren zwei lange Sessions, da der Wind einfach perfekt war. Mit der GoPro nahm ich die fliegenden Teilnehmer auf, gab Tipps auf dem Wasser und an Land.

Die Fortschritte waren unglaublich. Am Nachmittag machten wir unsere erste längere Strecke an den Nordstrand. Das war ein Erlebnis für alle, denn durch das Foil kann man deutlich mehr höhe laufen und kommt an Orte, zu denen man sich vorher nie getraut hatte.

Nach zehn Stunden an der frischen Luft, auf dem Wasser und mit viel Sonne, waren einige Gesichter tomatenrot und die Hände voller Blasen. Mit glasigen Augen trafen wir uns nach der Theorie wieder an der Wasserkante, um bei Bier und Würstchen den Tag ausklingen zu lassen. Es war kein Wunder, dass um zehn Uhr Abends das Lager geräumt wurde, denn am nächsten Tag sollte es erst richtig rund gehen!

Foilen lernen
Am Ende flogen sie und zeigten: In drei Tagen sind die Grundzüge des Foilens zu lernen.

Der letzte Tag sollte der Höhepunkt werden! REGATTAAAAA!!!! Alle Teilnehmer waren auf dem Kurs und sind das Race mitgefahren. Unglaublich für mich, so viel Motivation, Ehrgeiz und Spaß zu sehen.

Der Regattakurs war denkbar einfach. Beach - oder Schotstart, dann auf Halbwind zu einer Tonne. Diese wurde mit einer Halse gerundet, dann wieder an den Strand. Nach gut 15 Minuten hatte alle den Kurs absolviert.

Sieg für Winni und Paddi und Platz drei für alle anderen Foiler! Was ein Erlebnis, denn mal ganz ehrlich: Wer hätte gedacht, dass man nach nur drei Tagen auf dem Foilboard schon eine Regatta mitfahren kann?!

Es geht also! Mit vielen schönen Erinnerungen machte ich mich auf den Heimweg nach Kiel und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch am Cossi.

18.07.2020 © DAILY DOSE  |  Text: Vincent Langer  |  Fotos/Grafiken: Vincent Langer