PWA Saison-Finale in Frankreich
Lennart Neubauer springt im Wettkampf einen neuen Move, den Mitato. Balz Müller trat mit Foil im Freestyle an.

PWA Saison-Finale in Frankreich

Update #6 - Single Elimination im Freestyle: Balz Müller tritt mit Foil an. Lennart Neubauer springt einen neuen Move.

Der Mittwoch war ganz klar der beste Tag des bisherigen Events. Die Bedingungen waren aber nicht einfach: Kabbeliges Wasser und ein eiskalter Wind zwischen 12 und 25 Knoten stellte die besten Freestyler der Welt auf die Probe. Doch nach über zwei Jahren ohne Freestyle-Wettbewerbe waren die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer einfach nur froh, wieder in ihren Wettkampftrikots zu stecken und sich mit den Besten der Welt zu messen.

In der ersten Runde sorgte vor allem Balz Müller für Gesprächsstoff, denn der Schweizer war der erste Windsurfer, der bei einem Freestyle-Heat mit einem Foil antrat. Der 27-Jährige ist dafür bekannt, dass er das Niveau im Foil Freestyle immer weiter vorantreibt. Müller überstand die erste Runde, indem er seine Moves mit deutlich mehr Höhe als alle anderen zeigte. Aber er geriet im Achtelfinale durch zu viele Stürze etwas aus dem Tritt und flog aus dem Rennen.

Balz: "Es war eine tolle Erfahrung. Die Bedingungen waren nicht so toll zum Foilen, und es war auch nicht perfekt für Finnen. Es war für alle sehr herausfordernd, aber ich habe einige gute Moves gelandet. Leider bin ich zu oft gestürzt, und das kann man sich einfach nicht leisten. Es ist immer das Gleiche im Wettkampf, ich will alles geben, aber ich weiß, dass ich lieber auf Nummer sicher gehen sollte, um ein paar sichere Punkte zu bekommen, aber ich kann mich nicht dazu zwingen. Ich übertreibe es immer, weil ich zeigen will, was auf dem Foil möglich ist. Es ist schade, dass wir die Single nicht fertig fahren konnten, aber hoffentlich ist morgen genug Wind, um es hinzubekommen. Das Schöne am Foil ist, dass wir den ganzen Tag hätten fahren können, deshalb ist es ein bisschen schade, das wir abbrechen mussten. Hoffentlich werden wir in Zukunft mehr Leute sehen, die mit dem Foil antreten, denn so können wir ein Ergebnis erzielen, wenn es nicht windig genug für Finnen-Freestyle ist. Es ist eine aufregende Zeit für den Sport, da jeden Tag neue Tricks gezeigt werden - vor allem mit dem Foil. Es ist eine großartige Zeit, in der wir leben."

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Sarah-Quota Offringa, Oda Johanne Brødholt

Auf der anderen Seite hatte auch der amtierende Weltmeister Yentel Caers zu kämpfen. Der Nachwuchsstar Lennart Neubauer machte ihm im Achtelfinale das Leben schwer. Der 17-jährige Neubauer landete im Heat einen neuen Move, den Mitato. Dann gab es Verwirrung über die Punktzählung. Zunächst war Neubauer der Sieger, dann Caers. Im Sinne der Fairness einigten sich beide Sportler darauf das Duell erneut auszutragen. Beim nächsten Durchgang überließ Caers nichts dem Zufall, denn er erzielte mit 115,4 Punkten die bisher höchste Punktzahl des Wettkampfs. Neubauer hatte schon bei seinem ersten World Cup als Jugendlicher gesagt, dass er Weltmeister werden will. Nach seinem heutigen Auftritt, hat wohl kaum noch jemand Zweifel daran, das er den Titel wirklich will.

Lennart: "Die Bedingungen waren für mich besser, als es vom Strand aus aussah. Ich habe meine Heats genossen. Es hat auch Spaß gemacht, zweimal gegen Yentel zu fahren. Ich hoffe, ich kann ihn das nächste Mal schlagen. Ich habe einen neuen Move gelandet, den Mitato. Er hat nicht ganz so gut gepunktet, wie ich es erwartet hätte, aber es ist einfach cool, einen neuen Move im Wettkampf zu landen. Ich glaube, es ist auch der erste neue Move, der nach einem griechischen Wort benannt wurde, also bin ich auch darüber glücklich."

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Gollito Estredo

Gut in Form war auch Gollito Estredo, der sich als einziger Fahrer bereits einen Platz im Halbfinale sichern konnte. Im Rennen um einen Platz im Halbfinale sind noch Adrien Bosson, Youp Schmit, Sam Esteve, Yentel Caers, Jacopo Testa und Amado Vrieswijk.

Bei den Frauen stehen Maaike Huvermann, Oda Johanne Brødholt, Lina Eržen und Sarah-Quita Offringa im Halbfinale. Maaike Huvermann ist begeistert, dass sie nach über zwei Jahren ohne Freestyle-Wettbewerbe wieder dabei ist: "Ich hatte eine Menge Spaß. Es war einfach schön, wieder auf dem Wasser zu sein. In meinem Heat war es tatsächlich sehr windig - ich war mit 4,4m unterwegs und es war ziemlich kabbelig. Ich hätte einen besseren Lauf segeln können, aber es war ein bisschen eigenartig nach zwei Jahren, so dass man sich erst wieder an Wettkampf gewöhnen musste, aber ja, es hat viel Spaß gemacht, wieder da zu sein."

Die Vorhersage für Donnerstag sieht recht gut aus. Mit etwas Glück kann der Freestyle-Wettbewerb beendet werden.

17.11.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns, PWA  |  Fotos/Grafiken: PWA / John Carter

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