Teneriffa Report - Februar 2018

Teneriffa Report - Februar 2018

Andre berichtet vom Februar auf Teneriffa, der mit starkem Nordostpassat begann und sich mit Sturm aus Südwest, gepaart mit hohem Südswell, verabschiedete

Der Januar hatte uns ordentlich mit Passat verwöhnt, entsprechend hoch waren die Erwartungen an den Folgemonat. Und ja, der Wind hielt noch vier Tage und bescherte uns noch einige Sessions mit dem kleinen Wavebesteck.

Am Fünften des Monats reichte es gerade mal noch für die Pros und Amateure bei den TWS-Slalomstages, aber die Hoffnungen fokussierten sich auf den 8. Februar. Ordentlich Starkwind war vorhergesagt, allerdings mit nördlichen Tendenzen. Generell gilt dann, dass die Beschleunigung des Bergmassivs, welches die Nordost-Südwestflanke der Insel bildet, stärker wird, d.h. man kann die Werte der Windvorhersagen für die Insel teils verdoppeln.

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Leider wird es dann aber ziemlich böig. Wird der Nordostpassat dagegen etwas nach Ost abgelenkt, müssen wir mit weniger lokaler Beschleunigung, rechnen, dafür bläst es dann sehr konstant.

Tatsächlich kam der Wind am Achten dann zu sehr nördlich. Drehten Böen nach Médano rein, musste man am Dreieinhalber ordentlich festhalten, allerdings gab es dann immer wieder mal absolute Windstille mit langen Schwimmeinlagen.

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Am nächsten Tag hatte sich das Ganze wieder stabilisiert, und die Party ging weiter mit 4,2 und schönen Wellen. Mit wechselnden Segelgrößen hielt diese kurze Periode noch bis zum 11.2., um sich dann mit einem abschließenden Slalomtag zu verabschieden.

Die Druckverhältnisse wurden sehr unbeständig und immer wieder schaffte es der Bergfexwindmesser auf 12 Knoten aus verschiedenen Richtungen, was die Foiler regelmäßig auf das Wasser lockte.

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Erstaunlich hohe Geschwindigkeiten bei extremen Up- und Downwindkursen werden mit diesen neuen Spielzeugen erreicht. War bisher das Fliegen von bis zu einem Meter über der Wasseroberfläche einigen experimentierfreudigen Freaks vorbehalten, sieht man jetzt immer mehr Windsurfboards ohne sprudelndes Kielwasser durch die Dünung schweben.

Vincent Langer, eigentlich zum Slalomtraining angereist, sah man auch immer wieder am Testen und Justieren seines Fluggerätes. Im Gespräch mit ihm und anderen Novizen konnte ich schonmal erfahren, dass das Foilen nicht viel mit dem zu tun hat, was wir vom Windsurfen kennen.

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Es kommt eine neue Dimension hinzu, denn bisher liefen die Bretter durch den permanenten Wasserkontakt in der Querachse stabil. Diese muss nun gelernt werden, unter Kontrolle zu bringen und auch zu halten.

Bis zum 24. wurde weiter gefoilt oder es reichte immer wieder einmal für Trainingsessions mit den großen Slalomtüchern.

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Aufmerksamen Beobachtern der Wettersituation fiel eine extrem seltene und merkwürdige Erscheinung auf: an Stelle unseres gewohnten Azorenhochs sollte sich ein sehr großflächiges Tief längerfristig einrichten. Entsprechend gaben die Windvorhersageportale übereinstimmend Dauersüdwest für die folgende Woche.

Das sorgt eigentlich für Flachwasserbedingungen mit ordentlich Druck aus der anderen Richtung, nämlich von rechts. Entsprechend gab es Spaß für alle Freestyler/-rider, weniger für die frustrierten Waver, die eigentlich auch mal wieder mit kleinem Zeug auf's Wasser wollten.

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Im Schnitt alle drei Jahre wieder gesellt sich zum Südwest auch noch etwas Swell, was für geniale Sideoff-Bedingungen direkt vor der Strandbar Flashpoint sorgt. Am 28.2. war es endlich wieder einmal soweit und die Linien liefen sauber als Right - perfekt für endlos lange Ritte.

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Die meisten Slalompros haben auch immer Wavespielzeuge im Gepäck und konnten eindrucksvoll beweisen, dass sie auch in der Welle richtig rocken können. So war es im Lineup auch immer extrem voll - bis zu 5 Windsurfer kämpften um ihre Welle, um sie dann auch mal an einen Kiter zu verlieren.

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Letztlich waren alle begeistert und wir hoffen, dass wir nicht zu lange auf die nächsten dieser außergewöhnlichen Bedingungen warten müssen.

Dieses besondere Highlight war dann auch ein Trost für alle Waver, die im Februar statistisch nur max. 10 Tage auf dem Wasser sein konnten.

07.03.2018 © DAILY DOSE  |  Text: André Ludewig  |  Fotos/Grafiken: A. Jozwik/surfmedano.com, Jürgen Schall

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