Windsurfen in der Dominikanischen Republik

Dominikanische Republik

Retro Story

Wild, unberechenbar, arm, korrupt aber paradiesisch schön war die Dominikanische Republik zur Zeit unseres Besuches in den Neunzigern.

Die Kupplung raucht. Der kleine Daihatsu Van kriecht tapfer über grobes Geröll und durch die Fuhrt des Flusses. Liegen zu bleiben ist keine Option, wir müssen da durch. Egal wie.

Dafür werden wir kurze Zeit später mit dem Anblick einer der schönsten Buchten der Karibik belohnt. Die Playa Rincon auf der Samana Halbinsel liegt absolut jungfräulich da. Einige dominikanische Kinder spielen am Strand. Außer uns gibt es keine anderen Gringos. Es gibt keine Liegen und keine Eisverkäufer.

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Der Wind ist leicht und reicht an diesem Tag nur für ein paar Schläge mit dem Slalomboard. Das wirklich Besondere ist aber die Atmosphäre. Ohne die typischen modernen Zivilisationsgeräusche ist es still, nur das Meer rauscht und die Palmen rascheln im Wind.

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Es ist verträumt und friedlich und das steht in starkem Kontrast zu der der Armmut, mit der wir zuvor lernen mussten umzugehen.

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Schon bei der Ankunft in Santo Domingo musste das Surfmaterial mit einer direkten Spende in die Hand des Zöllners freigekauft werden. Der Taxifahrer machte einen Zwischenstopp bei sich zuhause, um seine gelbsüchtige Tochter feilzubieten. Polizisten dachten sich aus fadenscheinigen Gründen Strafen aus, um an unser Geld zu kommen.

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Es stellte sich die alte Frage, wie der in der lokalen Währung unfassbar reiche Reisende mit solchen Situationen umgehen soll.

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All das ist jetzt allerdings für eine Zeit vergessen. Die pure Schönheit der Landschaft verschlägt uns den Atem. Schüchtern und freundlich begegnen uns die Menschen abseits der touristischen Routen. Hier sind wir wohl exotisch, aber noch kein Geld auf Beinen.

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Es sind diese Momente, die als windsurfender Reisender im Gedächtnis hängen bleiben. Egal ist dabei, aus welchem Jahr das Material ist. Egal ist, ob das Board wie damals No Nose hatte oder wie heute üblich parallel Rails. Es ist das Gefühl der Reise, das am Ende im Gedächtnis blieb und auch viele Jahre später noch ein Lächeln ins Gesicht treibt.

13.04.2020 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Christian Tillmanns

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