Surf-Film: Havana Libre - Surfing is not a crime. Yala und Frank versuchen auf Kuba das Wellenreiten zu legalisieren.
Surfing is not a crime. Yala und Frank versuchen auf Kuba das Wellenreiten zu legalisieren.

Surf-Film: Havana Libre

Wassersport? Verboten! Die Doku erzählt die Geschichte vom Versuch, das Wellenreiten auf Kuba zu legalisieren.

Stellt euch vor, Windsurfen und Wellenreiten wäre in Europa verboten und ihr müsstet in den Untergrund gehen, um eure Sportgeräte selber zu bauen und den Sport zu betreiben. "Du musst versuchen unsichtbar zu sein, aber du willst eigentlich gar nicht unsichtbar sein", erzählt Frank Gonzáles Guerra, der diese Situation jahrelang gelebt hat. Auf Kuba.

"Einfach nur zu leben, bedeutet auf Kuba, dass du tapfer und mutig bist. Wenn du surfst, gilt das umso mehr."

Der Grund für das Wassersportverbot: Die Menschen nutzen alles, was schwimmt, um aus Kuba in die USA zu fliehen. Das gefällt der kubanischen Regierung nicht und deshalb fehlt das Wellenreiten auch in der Liste der offiziellen kubanischen Sportarten. Und was als Sport nicht in der Liste steht, ist illegal. Die Surfboards wurden regelmäßig konfisziert.

Frank hat sich den Bau der Boards selbst beigebracht.
Frank hat sich den Bau der Boards selbst beigebracht

Wenn Frank Bilder aus alten Wellenreitmagazinen ausschneidet und damit die Wände seiner Wohnung schmückt, bedeutet das mehr, als nur ein Bild an die Wand zu kleben. Es ist Ausdruck von Sehnsucht.

Alte Kühlschränke werden gesucht und auseinandergenommen, um an den Isolierschaum zu kommen. Der kostbare Schaum wird zusammengeklebt und zum Surfboard geformt. Und auf dem Wasser ist jede Minute kostbar, denn die Polizei kann jederzeit kommen.

Frank bezeichnet Kuba als ein Loch in der Geschichte und meint damit die Isolierung der Insel. Als Fenster zur Welt besitzt die kleine Surf-Community auf Cuba einige Wellenreit-DVDs, die wie Schätze gehütet werden.

Dann erlaubt die Regierung einen eingeschränkten Internetzugang. 3 US-Dollar pro Stunde kostet das Netz. Auf Kuba verdienen die Menschen durchschnittlich 20 Dollar pro Monat.

Im Lauf der Doku werden Frank und Yaya Eltern.
Yaya

Im Lauf der Doku werden Frank und seine Frau Yaya nicht nur Eltern, ihnen gelingt es Kontakte nach außen aufzubauen. Das eröffnet bis dahin ungeahnte Möglichkeiten.

Yaya ist eine Kämpferin. Sie versucht das Wellenreiten auf Kuba zu legalisieren. Fünf Jahre lang versucht sie in Kontakt mit dem Kubanischen Sportministerium INDER zu treten. Diese Situation begleitet der Film Havana Libre über Jahre.

Havana Libre ist eine Doku mit Tiefgang. Es geht um die Sehnsucht nach freier Entfaltung, um den Kampf, Vielfältigkeit zuzulassen. Und wer aus Deutschland zusieht, fühlt sich vielleicht an die DDR erinnert. Und ein wenig kubanisches Lebensgefühl werden möglicherweise auch denjenigen nachempfinden, die (immer noch) versuchen, ein generelles Foil-Verbot in Sachsen zu verhindern.

Auf der Suche nach neuen Spots
Auf der Suche nach neuen Spots

Havana Libre kann auf folgenden Plattformen gestreamt werden:


Im Kino wird Havana Libre im Rahmen der Ocean Film Tour zu sehen sein
Link: de.oceanfilmtour.com/de/

Update 28.01.2024 - Achtung:
Wir hatten versucht, den Film über Vimeo zu streamen und per Paypal zu bezahlen. Paypal scheint mit dem Begriff "Havana Libre" Probleme zu haben und droht nun den genutzten Paypal Account einzuschränken. Im Rahmen des Prozesses müssen wir eine Begriffs- und Vorgangsklärung zu "Havana Libre" einreichen.

Wir haben bei der Presseabteilung von Paypal nachgefragt, warum Paypal als Zahlungsdienstleister den Kauf des Films einschränkt.

Beim Streamen über Amazon traten keine Probleme auf.

Update 30.01.2024:
Unser Paypal Account ist mittlerweile wieder freigeschaltet. Warum der Begriff "Havana Libre" im Titel des Films zur Einschränkung des genutzten Paypal Accounts führte, wurde bisher nicht beantwortet.

26.01.2024 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Corey McLean, Makewild Films

Frank
Frank
Yaya
Yaya
Surf-Film: Havana Libre
Alte Schätze werden auf Kuba gehütet, weil es nichts neues gibt.
Alte Schätze werden auf Kuba gehütet, weil es nichts neues gibt.