Fuerteventura: Bürgermeister sagt überraschend PWA World Cup ab
2019

Fuerteventura: Bürgermeister sagt überraschend PWA World Cup ab

Lokalpolitik bringt PWA in Bedrängnis. Bürgermeister erhebt auf Pressekonferenz schwere Vorwürfe.

Der Artikel wurde am 05.07.2022 aktualisiert und gekürzt.

Über 34 Jahre lief es auf Fuerteventura in Sachen World Cup konstant. Es verging in diesem Zeitrahmen bis 2019 kein Jahr ohne das sportliche Highlight. Diese Konstanz ging zum großen Teil auf das Konto des schweizers René Egli, der mit großem Einsatz und hohem persönlichen Risiko den Event immer wieder durchgeboxt hat.

Als verlässlicher Partner haben sich bis 2019 die Stadtverwaltung der Gemeinde Pájara und die Inselregierung erwiesen, die auch einen Großteil des Budgets über diverse Fördertöpfe zur Verfügung stellten. Für die lokale Politik und René Egli gab es sogar eine Ehrung in Madrid für ihren Jahrzehnte währenden Einsatz. Der World Cup war über die Jahre zu einem Aushängeschild für die Kanareninsel geworden.

Corona & politische Alleingänge
2020 wurde der Event verständlicherweise wegen der damals noch kaum einschätzbaren Corona-Pandemie abgesagt. 2021 sorgte der Bürgermeister von Pájara für politischen Sprengstoff, als er den Event in einem Interview kurzerhand absagte, ohne Partner und Veranstalter vorher über seine Pläne informiert zu haben. Das führte zwar zu politischen Querelen, die Absage konnte aber nicht mehr rückgängig gemacht werden.

2022 sollte der World Cup eigentlich wieder stattfinden. Die Stadtverwaltung von Pájara hatte den Event in den vergangenen Wochen beworben. Und wieder überraschte der Bürgermeister alle Beteiligten, als er am 4. Juli über die lokale Presse eine kurzfristige Absage verkünden ließ. Leidtragend ist vor allem die PWA und sämtliche Fahrerinnen und Fahrer.

PWA Windsurf World Cup Fuerteventura
2019: Slalomrennen der Extraklasse

In seiner Pressekonferenz am 05.07.2022 holte der Bürgermeister zum Rundumschlag gegen die sportlichen Ausrichter des World Cup aus. Er machte die Hotelgruppe Meliá und damit dem René Egli Center schwere Vorwürfe, den Vertrag für die Umsetzung des World Cup mit der Stadtverwaltung nicht gegengezeichnet zu haben und macht das Verhalten der Partner für die Absage verantwortlich. Der Bürgermeister sprach auch von mangelndem Respekt seiner Institution gegenüber. Die Gegenseite kam auf der Pressekonferenz nicht zu Wort.

In diesem instabilen Umfeld wurde kürzlich schon die Speed WM auf Fuerteventura ultrakurzfristig am ersten Veranstaltungstag abgesagt. Hier wartete der Veranstalter vergebens auf die Genehmigungen obwohl die Veranstaltung eigentlich politisch gewollt war.

05.07.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Tom Brendt