Antwort, 08.11.2008 22:21 von wasserscheu
Lieber Jan und Community,

ich bin sehr beeindruckt von der Länge und der Qualität diees Threads,
Danke und großes Kompliment dafür !

Ich habe ein 07'er Natural 5,4, welche ich eher selten benutze (ich wohne in einer windarmen Gegend :( )

Mein Eindruck ist, dass die Latten dieses Segels sehr weit seitwärts in den Mast (Gun SDM 75%, 4,30m) hineinreichen.

Meine erste Vermutung war: "der Mast ist unpassend." Jedoch sehe ich in diesem Thread in den Beiträgen vom 04.03.2008 dass dies am Duke/Ice wohl auch so "normal" ist.
In einem Smalltalk am Spot (wohl mit einem ShopBesitzer) bestätigt dieser mir, dass dies bei den aktuellen NorthSegeln oft so sei (auch mit den empfohlenen North Masten). Grund kannte er auch keinen.
Nun möchte/kann ich nicht immer mit StarkWindTrimm fahren.
(btw: Im Starkwindtrimm funktioniert das Segel im oberen Windbereich imho sehr gut !)
Mach ich doch etwas falsch oder ist das wirklich auch beim Natural so gewollt ?
Wenn ja, hat dieser Schnitt auch Vorteile ?

Danke im Voraus für Eure Antworten -
Grüsse von wasserscheu
Antwort, 09.11.2008 10:46 von Gruftie
Hallo, Jan,

ich glaube, dass deine Antwort für "wasserscheu" nicht sehr befriedigend ist.

Was ist denn nun mit den Segellatten des Thread , die an dem Mast " kratzen"?

Bin gespannt auf deine Antwort!
Antwort, 10.11.2008 11:44 von Jan G-901
Hallo Gruftie (??? ;-) ),

immer positiv nach vorne schauen und erst einmal abwarten.


MfG, Jan von backwinddivision.de





P.S.: Das die Segellatten bei Segeln neben dem Mast stehen ist im übrigen normal und wird so schon seit vielen Jahren, bei vielen Segelmarken im Segelschnitt benutzt.
Antwort, 10.11.2008 11:45 von Jan G-901
Hallo wasserscheu,

ich kann der Aussage deines Gesprächpartners zustimmen. Es ist so gewollt, dass die Latten bei dieser Art Segeln bei North so stehen. Bei den Segeln Natural, Duke, ICE und 08 Voodoo soll das so sein. Wenn du bei diesen Segeln den Leichtwindtrimm nimmst, schließt die Latte über dem Gabelbaum sogar fast mit der Mastvorderkante ab. Warum ist das so? Um bei der von North gewählten Vorlickskurve einen sich aus dem Windschub entwickelden Segelbauch zu bekommen, schiebt sich das dafür benötigte Segelmaterial ohne Winddruck neben den Mast und setzt damit das Sebel auf flach. Kommt aber nun der Wind ins Spiel, baut sich das Segel auf und die Latten schieben sich weiter nach hinten und seitlich vom Mast weg. Eine schleifende oder ruckende Latenrotation bei einen Kursänderung ist mir aber bis jetzt noch nicht bei diesen Segeln aufgefallen. Also keine Bange. Wenn ich in vorhergehenden Beiträgen davon gesprochen habe, dass ich die Segel immer auf maximal Trimme, ist das meine subjecktive Einstellung und muß nicht zwangsläufig für jeden zutreffen. Ich habe nur festgestellt, dass es bei meiner Einstellung keinen wesentlicheren Nachteil für mich bei Leichtwind entsteht.

Hoffe dir weitergeholfen zu haben.

MfG, Jan von backwinddivision.de.
Antwort, 10.11.2008 14:52 von wasserscheu
Hallo Jan,

Vielen Dank für Deine Antwort. Es ist in der Tat so, dass im Leichtwindtrimm die Latten bei meinem Segel fast bis an die vordere Mastkante reichen, was mir anfangs wie ein
Produktionsfehler erschien.

>Eine schleifende oder ruckende Latenrotation bei einen Kursänderung ist mir aber bis
>jetzt noch nicht bei diesen Segeln aufgefallen.
Dann werde ich das nun einfach mal probieren, mit einem Leichtwindtrimm losdüsen.
An Land konnte ich mir bislang irgendwie nicht vorstellen, dass die Latten (bei Leichtwind) wirklich sauber um den Mast schlagen.

>Wenn ich in vorhergehenden Beiträgen davon gesprochen habe, dass ich die Segel
>immer auf maximal Trimme, ist das meine subjecktive Einstellung und muß nicht >zwangsläufig für jeden zutreffen. Ich habe nur festgestellt, dass es bei meiner
>Einstellung keinen wesentlicheren Nachteil für mich bei Leichtwind entsteht.
Ich probiere schon gerne mal ein bisserl mit dem Trimm.
Bei meinen 73 Kg habe ich bei vielen Segeln das Gefühl, dass sich dieses Spielen lohnt.
und fahre eigentlich auch gerne mal "bauchig" (Segel, nicht ich :) )

Viele Grüsse und Dank von wasserscheu
Antwort, 17.11.2008 18:48 von strandlaeufer
Hallo,

ich habe die Frage schon versucht an anderen Stellen zu klären, bin aber nur verwirrter: Ich hab mir ein North Duke in 5,4 m^2 bestellt und in meiner Verwirrtheit (ich hatte erst ein 5,0er angepeilt) einen 400er Mast (North Silver) dazu genommen. Irgendwie ist das weder dem Menschen am Telefon noch mir aufgefallen - oder er fands ok, weil ich wohl auch meinte ich würde die Palette nach unten erweitern.

Jedenfalls habe ich jetzt festgestellt, dass North einen 430er Mast dafür empfiehlt. Im Surfshop um die Ecke meinte der Typ den bräuchte ich auch, weil ich 88 kg wiege (bei 1,86cm). An anderer Stelle habe ich gelesen für Welle (oder was man an der Ostsee so Welle nennt) 3,7, 4,5, und 5,4 oder so ähnlich wäre eine gute Wahl. Ich bin jetzt also völlig verwirrt.

Ich hatte das 5,4er angestrebt weil ich in dem Bereich zwischen 4 und 6 bft aus Erfahrung gut klar komm und von da aus nach oben und unten erweitern kann. Aber das 5,4er ist eher auf der Grenze was den Mast angeht.

Daher also die konkrete Frage: In welche Richtung sollte ich die Segelpalette tendentiell erweitern. Eher nach oben oder eher nach unten und wenn nach unten, geht dann ein 400er Mast mit entsprechender Extension? Oder soll ich einfach eine Carbonverlängerung nehmen?

Vielleicht sollte ich sagen, dass ich so 50 h Erfahrung auf dem Wasser habe. Beachstart ja, kein Wasserstart, kein Schlaufen- oder Trapezfahren.

Vielen Dank im Voraus
-Knut
Antwort, 18.11.2008 12:50 von Jan G-901
Hallo Knut,

wenn du vor mir stehen würdest und mich fragen würdest welches Segel ich dir überhaupt erst mal empfehlen würde, würde es kein DUKE sein sondern ein NATURAL. Es ist ein Crossover-Segel. Soll heißen, eine allroundversion. Für den Anfang sind diese Segel eine bessere Wahl, da sie viele verschiedene Eigenschaften anderer Segel vereinen und nicht zu speziell sind. Dort wie auch beim DUKE, solltest du mit dem 5,4m² beginnen. Diese Größe ist am besten zu händeln. Später würde ich dann ein 6,2-6,5m² dazukaufen. Klappt dann alles was wichtig ist, wie Schlaufen und Trapez fahre, Wasserstart und Halsen, kann man sich weiter nach unten orientieren. Also meine Empfehlung bei Duke: 5,4m², dann 6,4m², dann 4,7m².
Bei Natural: 5,4m², dann 6,2m², dann 4,5m².

Der 400 ist zwar eine Alternative, aber nicht das Optimum. Besser wäre erst einmal ein 430. Mit einem Xtender kannst du den mast auf die richtige Länge bringen, aber auch das wäre hier nur eine Notlösung. Also lieber einen 4300 Mast nehmen, da es für dich besser ist, später nach oben zu erweitern.

MfG, Jan von backwinddivision.de
Antwort, 18.11.2008 14:23 von strandlaeufer
Hi Jan,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich dachte übrigens das Duke wäre ein Crossover. So hatte ich es recherchiert. Das passiert wenn man selber denkt - den Shop trifft da keine Schuld.

Würdest Du mir denn dringend vom Duke abraten? Ansonsten würde ich den Stress, quasi die komplette Bestellung zu tauschen gerne vermeiden. Es reicht schon, dass ich den Mast tauschen würde..und die Extension (denn ne 48er kann ich ja kaum mit nem 430er Mast kombinieren, oder?)

Viele Grüße
-Knut
Antwort, 18.11.2008 14:48 von Jan G-901
Hey Knut,

nein ich würde dir nicht unbedingt vom Duke abraten, es ist ein sehr schönes Segel, was viel Spaß bereitet. Ich hatte ja auch die Duke Abstufung mit angegeben, da ich mir schon gedacht habe das du es behalten willst.

MfG, Jan von backwinddivision.de
Antwort, 18.11.2008 14:50 von strandlaeufer
Danke. Das ist echt Klasse Service :)

Viele Grüße
-Knut
Antwort, 20.11.2008 15:45 von Foehrsurfer
Also erstmal ein echt toller Thread hier - wirklich klasse !!!

Ich hab ne Frage zu dem 2008 er North Gold Series Mast (4 m Länge, 75% Carbon).

Ich habe vor mir diesen Mast zuzulegen und wollte fragen ob ich den bedenkenlos in mein 2008 er 5,0 qm² Combat stecken könnte oder seht ihr da irgendwelche Probleme zwecks Biegekurve, IMCS etc.pp. ???

Des weiteren besitze ich schon einen 2007 er Silver Line North Mast (4,60 m Länge mit 55 % Carbon) und wollte fragen ob ich damit ein 6,4 qm² Excess 2008 bedenkenlos fahren kann ohne einen Nachteil zu haben ...

Vielen Dank für eure Antworten !!!

P.S: Der 2007 er Mast is ein feines Teil; fahr ihn mit Abstand am liebsten deswegen auch die Überlegung für einen neuen 2008 er Mast fürs Combat ...
Antwort, 21.11.2008 10:18 von Jan G-901
Hallo Foehrsurfer,

der North Gold Series Mast 400 SDM von 08 ähnelt bei der Biegekurve dem NP X-Combat 400 von 08. Sowohl die Härte von NS 18,7 zu NP 18,3, als auch bei der Biegung Bottom NS 61,9 zu NP 62,0 und Top NS 76,5 zu NP 76,8, weisen beide Masten eine IMCS-Zahl von NS 13,5 zu 14,8 auf. So sind die Unterschiede der beiden Masten hauptsächlich im Preis und im Carbonanteil ( hoher Carbonanteil=schnelle Rückstellgeschwindigkeit) zu finden. So kostet der NS Gold 75% 400 =430 Euro, der NP X-Combat 100% = 599 Euro.
Also kannst du mit minimalen Abstrichen in der Rückstellgeschwindigkeit ohne weiteres den North Mast in deinem Combat 5,0 fahren.

Auch bei deinem Silver Line North Mast habe ich keine Bedenken. Auch hier ist einzig und allein der geringe Carbonanteil der kleine Markel. Aber wer keine Profiambitionen hat und nur einfach surfen möchte reichen auch 55%.

Meine Empfehlung aber lautet immer, wenn es möglich ist den Mast mit dem höchsten Carbonanteil zu benutzen.

MfG, Jan von backwinddivision.de
Antwort, 21.11.2008 17:34 von Foehrsurfer
Hey Jan,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort die mir sehr weitergeholfen hat ...

Sicher hast du Recht mit dem hohen Carbonanteil nur gerade für einen Studenten is auch der Preis des Materials immer ein schwerwiegender Faktor - deswegen nur 55 % *hehe*.

Hab nochmal eine Frage zur "Rückstellgeschwindigkeit" was genau meinst du damit ? Kann ich es mir in etwa so vorstellen das ein Mast mit höherem Carbonanteil die Böen besser abfedert oder wie meinst du das ?


Lg Phil


P.S: den 55 % Carbonmast fahr ich sogar in einem RS 3 Neil Pryde Racesegel und das geht ab 4 Bft. super ab *grins*
Antwort, 21.11.2008 18:26 von Jan G-901
Hallo Phil,

die Rückstellgeschwindigkeit ist, die Geschwindigkeit, mit der der Mast, nach eintreffen einer Bö und dem Öffnen des Segels, wieder in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt. Je höher der Carbonanteil eines Mastes ist, um so schneller federt er wieder zurück. Das hat zur Folge, dass das Segel schneller seine Leistung wieder aufbauen kann. Bei einem geringen Carbonanteil, ergibt sich hier ein Leistungsverlust.


MfG, Jan von backwinddivision.de
Antwort, 22.11.2008 09:50 von Foehrsurfer
Alles klar dann hatte ich das ja schon fast richtig verstanden *grins*.

Vielen Dank nochmal für die kompetente Beratung - echt klasse hier ...