Start eines Rennens der Frauen. RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Start eines Rennens der Frauen.

Tokio 2020

Die Chinesin Yunxiu Lu und Kiran Badloe aus den Niederlanden gewinnen olympisches Gold.

Bei der Olympiade in Tokio wurde letztmalig auf RS:X-Material um Medaillen gekämpft. Das Design der Boards stammt aus dem Jahr 2004 und setzt auf ein 15.5 kg schweres, 2,86 m kurzes Brett mit 230 Litern Volumen. Die Männer sind einheitlich mit einem 9,5 m2 großen Segel unterwegs. Die Frauen werden von einem 8,5 m2 großen Tuch angetrieben.

Schon vor einigen Jahren hatte der Deutsche Segler Verband den deutschen RS:X Kader aufgelöst. Es war eine Zeit lang unklar, ob Windsurfen überhaupt olympisch bleibt. Dann wurde doch wieder für Tokio 2020 auf RS:X gesetzt. In der Regattawelt sind inzwischen viele Windsurferinnen und Windsurfer bereits auf die iQ Foils umgestiegen, die zukünftig im olympischen Umfeld die Rolle des RS:X Materials übernehmen. Tokio 2020 fand sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ohne deutsche oder österreichische Beteiligung statt. Insgesamt nahmen 25 Männer und 27 Frauen teil.

RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Die RS:X Klasse hat in Tokio ihren letzten olympischen Auftritt.

In der olympischen RS:X Klasse wurden in Tokio 12 Qualifikationsrennen gefahren, die als Full Fleet gestartet wurden. Je nach Platzierung wurden pro Rennen Punkte vergeben. Platz eins bekam einen Punkt, Platz zwei zwei Punkte. Eine niedrigere Punktzahl ist also besser. Danach wurde im Medal Race, also dem 13. Rennen, die Entscheidung gefällt.

Im Medal Race traten jeweils die besten 10 Fahrerinnen bzw. Fahrer nochmals gegeneinander an. Für die Ergebnisse des Medal Race wurden die Punkte verdoppelt. Diese Punkte werden zu den zuvor in den Qualifikationsrennen erzielten Punkte addiert. Am Ende gewann die niedrigste Gesamtpunktzahl die Goldmedaille.

RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Mateo Sanz Lanz aus der Schweiz. Am Ende gab es für ihn einen 8. Platz.

In der Frauenwertung schloss die Chinesin Yunxiu Lu die 12 Qualifikationsregatten als Ranglistenbeste ab. Dahinter folgten Emma Wilson aus England und Charline Picon aus Frankreich. Bei den Männern lag nach den Qualifikationsrennen der Niederländer Kiran Badloe auf Platz eins. Dahinter folgten Mattia Camboni aus Italien und Thomas Goyard aus Frankreich.

RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
RS:X ist eine Einheitsklasse. Gleiches Material für alle.

Das Gesamtergebnis erschließt sich also nicht auf den ersten Blick, sondern muss errechnet werden. Trotz eines dritten Platzes im Medal Race reichten der Chinesin Yunxiu Lu ihre äußerst konstanten Ergebnisse aus den 12 Qualifikationsrennen für den ersten Platz im Gesamtergebnis. Gold für China.

Charline Picon ersurfte sich mit einem ersten Platz im Medal Race ebenfalls ein Stück Edelmetall: Silber für Frankreich. Für die Britin Emma Wilson wurde im Medal Race zweite und erreichte im Gesamtergebnis den dritten Platz: Bronze für Großbritannien.

Kiran Badloe (NED), RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Kiran Badloe (NED) gewinnt Gold.

In der Männerwetung surfte Kiran Badloe aus den Niederlanden im Medal Race auf den zweiten Platz. Damit gewann er in der Gesamtwertung Gold.

Thomas Goyard wurde im Medal Race wegen eines Frühstarts disqualifiziert. Trotzdem reichte sein Punktekonto für die Silbermedaille. Für Kun Bi aus China gab es die Bronzemedaille.

Yunxiu Lu (CHN), RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Gold für Yunxiu Lu (CHN)

Ergebnisse - Tokio 2020
RS:X Männer

1. Kiran Badloe (NED)
2. Thomas Goyard (FRA)
3. Kun Bi (CHN)

8. Mateo Sanz Lanz (SUI)

Ergebnisse - Tokio 2020
RS:X Frauen

1. Yunxiu Lu (CHN)
2. Charline Picon (FRA)
3 Emma Wilson (GBR)

Vollständige Egebnislisten: tokyo2020.sailing.org/results-centre/

31.07.2021 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Sailing Energy

Emma Wilson (GBR), RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Emma Wilson (GBR) freut sich.
Charline Picon (FRA), RS:X Windsurfen, Olympiade Tokio 2020
Charline Picon (FRA), rechts, klatscht ab.
Tokio 2020: RS:X