Backloop von Klaus

Sturmtief Ylenia in Weißenhaus

Windsurfen nach der Orkannacht vom 17. Februar 2022

Kann man den Weg zum Surfspot gefahrlos wagen? In der zurückliegenden Nacht hatte Ylenia mich mehrfach aus dem Schlaf gerissen, so laut heulten die Böen des Sturmtiefs durch unsere Straße und rappelten an der Fassade. Der Lagebericht beim ersten Licht des Tages zeigte aber, dass sich abgesehen von den Mülltonnen noch alles am gewohnten Platz befand.

Der Wagen wurde am Vorabend bereits gepackt und die Verkehrs-App zeigte freie Fahrt, also auf in Richtung Weißenhaus. Unterwegs lagen nur wenige abgeknickte Äste auf der Straße und abgesehen vom zerlegten Wartehäuschen einer Bushaltestelle waren keine gravierenden Sturmschäden sichtbar. Scheinbar hatte die seit Januar anhaltende Dauerbelüftung aus westlichen Richtungen alle nicht sturmfesten Gegenstände bereits beseitigt.

Windsurfen in Weißenhaus am 17.02.2022

Weiter ging die Fahrt durch den Dauerregen. Der hatte die Senken auf vielen Feldern in eine Seenlandschaft verwandelt. Auf der ein oder anderen Riesenpfütze hätte man sicher Gleiten können, aber das war heute nicht der Plan.

Der Morgen nach dem Sturm

Am Spot angekommen regnete es noch immer. Die Temperaturen sollten erst im Lauf des Tages abnehmen und es war tatsächlich noch ungewohnt mild. Sechs Surfer waren bereits auf dem Wasser, die üblichen Verdächtigen der Wintersurf-Fraktion.

Henrik, Klaus, Manuel und Max waren einen Parkplatz weiter in Lee aufs Wasser gegangen, Dominik und Friedel surften mit 4er Segeln direkt am kleinen Strandhaus.

Windsurfen bei Sturmtief Ylenia

Der Wind hatte erst kurz zuvor von WSW auf WNW gedreht, so dass die Wellen der Orkannacht den Weißenhäuser Strand scheinbar verschont hatten. Die Bedingungen blieben wegen der durchziehenden Regenschauer böig, nach dem Dreher wurde die Brandung zunehmend höher. Wie es an diesem Vormittag in Weißenhaus aussah, seht ihr auf diesen Bildern.

Blick tief in die Bucht auf den Weißenhäuser Strand

Was erwartet uns beim heranziehenden Orkantief Zeynep? Meteorologen rechnen mit noch extremeren Orkanböen, möglicherweise mit dem stärksten Februarsturm seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Die stärksten Windfelder sollen in der Nacht aus südwestlicher Richtung durchziehen und wie schon bei Ylenia kaum über West hinaus drehen. Wie sich das im Verlauf des Samstags an der Ostsee präsentiert, werden wir sicher auf den Foto-Uploads sehen.

18.02.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall

Windsurfer in der Brandung der Hohwachter Bucht