Sommersturm in Hanstholm

Sommersturm

Der 10. August in Hanstholm

Der Sommer ist nicht nur heiß, sondern bescherte uns auch ein besonderes Sturmwochenende. In Hanstholm mit Windstärke 10. Christian Kohl berichtet.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier gleich Sturm kommen soll". Freitag früh, kurz vor 8 in Hanstholm, Dänemark. Ganz leichter Südostwind, meine Frau wundert sich, dass ich so früh zum Strand will. Aber die Vorhersage ist eindeutig. Nur noch schnell Brötchen holen.

Sommersturm in Hanstholm
Sommersturm in Hanstholm

Als wir 4 Minuten später auf den Supermarkt-Parkplatz einbiegen, kracht uns ein Inferno aus Regen und Westwind entgegen. Die draußen gerade aufgestellten Kartons mit dem Angebot der Woche - ein Rasenvertikutierer oder ähnliches - wehen über den gesamten Platz und stoppen unsere Fahrt unsanft.

Bei einem Wohnmobil, dass mit dem Heck zum Wind steht, reißt dieser das eigentlich geschlossene Dachfenster raus.

Sommersturm in Hanstholm

15 Minuten später kommen wir - aus Vorsicht den letzten Abschnitt rückwärts fahrend, damit uns nicht gleiches passiert - zum Strand. Mit 3,3er Segel gehe ich raus.

Draußen: Fliegendes Wasser, abreißende Wellenkämme, Schauer, Sonne, Sideoffshore-Wind und Wellen, die minütlich an Höhe zulegen. Einen Peak von 52 Knoten zeigt die Messstation Hanstholm. Windstärke 10.

Sommersturm in Hanstholm

Mit nur wenigen anderen Surfern teile ich am Morgen den Tanz mit den Elementen, der zugegeben manchmal ein Kampf ist: Sturm gegen mich. Kostet Kraft. Aber ist einzigartig gut.

Gegen Mittag lässt der Wind deutlich nach. Es bleiben wunderschöne Wellen fürs 4,7er für inzwischen viele Surfer. Die meisten nach dem Tag mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Am nächsten Abend folgt eine Zugabe mit 4er Segel bis zum Sonnenuntergang. Gefällt mir. Sehr. Gerne wieder, Sommersturm!

16.08.2018 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Kohl  |  Fotos/Grafiken: Joana Kohl, Timon Kohl

Sommersturm in Hanstholm
Sommersturm in Hanstholm
Sommersturm in Hanstholm