Sverige/Mollösund

Tack så mycket – Sverige/Mollösund

Ein Kurztrip an die Schärenküste

So nah und doch so unbekannt. Schweden, das sympathische Land, welches eher durch Ikea, König Carl Gustav und Varsa Knäckebrot bekannt ist, hat viel mehr zu bieten. Von wundervollen Fjorden über gutes Essen bis hin zu tollen Freeride Windsurf-Bedingungen. Das Ziel - Mollösund in den schwedischen Schären!

Nur knapp 350 Kilometer nördlich von Kiel liegt die dänische Hafenstadt Grenaa. Von dort aus ging es mit der Fähre nach Varberg, dem wohl bekanntesten Wavespot Schwedens. Für schlappe 71 Euro pro Strecke kein Schnäppchen, doch immer noch günstiger als die direkte Fähre von Kiel nach Göteborg oder die Brücken durch Dänemark über Kopenhagen.

Mollösund

Angekommen wurde unser Bulli mit Jule und mir kritisch von Zöllnern beäugt, doch durften wir nach einem kurzen Innenraumcheck weiterfahren.

Jetzt ging es nördlich durch Göteborg Richtung Mollösund an die schwedische Westküste. Doch skandinavisch kam mir auf den ersten Blick nichts vor. Braun/graue Natur soweit das Auge reicht. Es hat mich eher an Griechenland im Sommer erinnert, denn die Sonne und die Waldbrände haben ihre Spuren hinterlassen.

Angekommen in Mollösund verschlugen die wunderschönen kleinen Häuschen und der Ausblick über Sunde, Hafen und die untergehende Sonne uns die Sprache. So eine Ruhe und Schönheit gibt es selten. Genau der richtige Ort, um nach den stressigen Regatten einmal abzuschalten.

Mollösund

Am nächsten Morgen wurden wir in dem süßen schwedischen Ferienhaus der Familie Görge von Geraschel der Bäume und Büsche geweckt. Doch war es nicht nur der Wind, sondern ein kleines Reh, das im Garten spielte - Natur pur!

Trotz schwacher Windvorhersage zogen die Wolken erstaunlich schnell, so dass wir unseren Spaziergang über eine der unzähligen Wanderruten über die Felsen am Wasser abbrechen mussten, um stattdessen mit dem 7.7er durch die schwedischen Schären zu heizen.

Absolutes Flachwasser und konstanter Wind überraschten mich - im positiven Sinne. Ein Hammer-Spot namens Sollid, direkt an einem Campingplatz gelegen. Man kann direkt am Strand parken, aufbauen und ab aufs Wasser. Hammer!

Mollösund

Danach ging es zum Supermarkt, dem einzigen im Dorf. Klein wie ein Tante-Emma -Laden, aber vollgestopft mit Allem, was das Herz begehrt. Mit Fisch in Gläsern, Karamell-Käse und extra cremiger Erdnussbutter, welche es nur in Schweden gibt, ging es wieder zurück ins kleine Häuschen. Schweden, auch bekannt für seine Mücken, zeigte sich von seiner besten Seite. Die Autan-Vorräte mussten nicht einmal angerührt werden.

Mit dem schlechten Wetter kommt bekanntlich auch der Wind. 15 Grad im September sind zwar keine Seltenheit, doch fühlt sich das nach dem warmen Sommer schon ziemlich frisch an. Nichtsdestotrotz freuten wir uns über 20-30 Knoten aus West, was perfekte Freestyle-Bedingungen direkt vor der Haustür bot.

Ein kleiner Strand macht den Einstieg einfach, aber um diesen zu finden muss man den Tangesundsvägen bis zum Ende durchfahren. Freestylen war eine willkommene Abwechslung, denn eigentlich stand eher Slalomtraining auf dem Programm.

Mollösund

Die Tage vergingen wie im Flug. Mit einem kleinen Segelboot von Jules Eltern erkundeten wir naheliegende Insel wie Käringön und Skärhamn, tranken Kaffee in Häfen und bummelten durch kleine Orte mit nur wenigen Läden.

Nach gut einer Woche, vier Surftagen, viel Fisch und Entspannung bleibt nur ein Resümee: tack så mycket – Sverige, wir kommen wieder!

05.09.2018 © DAILY DOSE  |  Text: Vincent Langer  |  Fotos/Grafiken: Jule, Vincent Langer