Windsurf-Speed-WM auf Fuerteventura auf 2023 verschoben

Schnecke bremst Speed-WM aus

Genehmigungsverfahren lässt Termin für ISWC / IWA Windsurf-Speed-Weltmeisterschaft platzen

Die mit 15.000 Euro Preisgeld dotierte IWA/ISWC Windsurf-Speed-Weltmeisterschaft auf Fuerteventura, die ab heute auf der Kanareninsel stattfinden sollte, wurde kurzfristig abgesagt und auf 2023 verschoben.

Bereits im Vorfeld hatte die WM für Aufregung auf der Kanareninsel gesorgt. Für einen solchen Event müssen diverse Genehmigungen eingeholt werden. Darunter ist auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Und hier lag laut Veranstalter der Hase im Pfeffer oder besser gesagt, die Schnecke auf dem Speedstrip. Die Prüfung ergab laut den Veranstaltern, dass an der "Playa de las Salinas" eine endemische aquatische Napfschnecke ihre Kinderstube hat. Dies war der Stadtverwaltung, die den Event unterstützt, ursprünglich anscheinend nicht bewusst.

Ärger gab es laut lokalen Presseberichten auch mit Umweltschützern und Anwohnern. Die Insulaner sind bei der Nutzung der Strände aufgrund des Status der Zone als Naturschutzgebiet reglementiert. Hier sah ein Teil der Bevölkerung eine Ungleichbehandlung, denn für den Event hätten Zelte und andere Infrastruktur installiert werden müssen. Bei der Auflösung des Konfliktes kam erschwerend hinzu, dass die Speed WM wohl auf Kritikerseite mit der wesentlich größeren Veranstaltung des kombinierten PWA/GKA Windsurf und Kite World Cup verwechselt wurde.

Schnecken und Speed vertragen sich nicht und so wurde ein Wechsel an den "alten" Speedspot nach Sotavento beschlossen. Für diese Location wurden kurzfristig neue Genehmigungsverfahren bei diversen Behörden nötig. Hier wurde jedoch für den Spot, an dem schon immer Veranstaltungen stattfinden, nicht im Eilverfahren geprüft. Personalmangel soll laut Veranstalter der Grund dafür sein. Trotz anderslautenden Versprechungen wurde das Genehmigungsverfahren bis zum 29. Juni nicht positiv beschieden, so dass die Veranstaltung extrem kurzfristig verschoben werden musste. Laut Veranstalter waren die Fahrerinnen und Fahrer über die Probleme im Vorfeld informiert worden.

Die Politik unterstützt die Veranstaltung
Der Bürgermeister der Gemeinde Pájara, auf dessen Gebiet die Windsurf-Speed-WM stattfinden sollte, hatte noch im Juni die Wichtigkeit dieser und ähnlicher Veranstaltungen betont. Merke: Politische Unterstützung bedeutet nicht, dass die Genehmigungen erteilt werden (können). Auf den Postern zur Veranstaltung ist die Stadtverwaltung mit ihrem Logo unter den Sponsoren zu sehen.

Gebangt wird momentan auch um den Windsurf World Cup auf Fuerteventura, der eigentlich ab etwa 24. Juli stattfinden soll. Auch hier konnte das definitive Go bislang noch nicht gegeben werden. Auf der Seite der PWA ist der Event noch als "to be confirmed" markiert.

Auch in anderen Gemeinden der Kanareninsel gibt es Ärger im Wassersportbereich. So wurde im Juni das Wassersportcenter am Flag Beach im Norden der Insel kurzfristig geschlossen, weil die Gemeinde La Oliva laut lokalen Medienberichten Fehler beim Vergabeverfahren für die Strandrechte gemacht hatte. Ob das wirklich so ist, ist allerdings nicht klar. Das Flag Beach Center ist jedenfalls mobil aktiv, darf aber die Hütte am Strand aktuell nicht nutzen.

30.06.2022 © DAILY DOSE  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Santiago Lacarta / Unsplash, Veranstalter