Antwort, 15.11.2018 10:47 von Heiopeiko
Aloha Madame Soleil,
toll, dass es noch motivierte Aufsteiger wie Dich gibt! Da Dein aktuelles Brett ja schon relativ klein ist (immerhin kein 3,20m Tanker mit Schwert), wird Dir der Umstieg auf ein Waveboard sicherlich nicht allzu schwer fallen. Und wie Du ja schon bemerkt hast ist in der Welle großes Material manchmal echt hinderlich. Allerdings sollte man Board und Segel auch nicht zu klein wählen. Man sollte, insbesondere als Einsteiger, schon locker ins Gleiten kommen und gut Druck im Segel haben. Das macht das Überqueren von entgegenkommenden Wellen deutlich einfacher und auch beim Wasserstart muss man nicht lange rumschwimmen.
1. So klein wie möglich, so groß wie nötig ;-) Idealerweise testest Du bevor du kaufst. Dann kannst Du auch schnell feststellen, ob Dir 80 Liter reichen, oder ob es nicht vielleicht doch besser 90 oder 95 Liter sein sollen. Wenn auf Flachwasser Wasserstart, Schlaufenfahrt und idealerweise auch die Powerhalse klappen, dann kann man damit auch ohne Bedenken in die Welle einsteigen.
2. Singlefin läuft gut geradeaus, ist etwas schneller und verträgt etwas mehr Druck auf der Finne, was auch die Höhelaufeigenschaften verbessert. Multifin (Quad) ist drehfreudiger. Aber mit guten Finnen ist auch ein Quad keine lahme Gurke und man muss Höhe nicht zwingend am Ufer laufen. Wie unterschiedlich die Charakteristiken der verschiedenen Boards und Finnenkonzepte sind wurde in den ganzen Tests der Surf eigentlich immer ganz gut beschrieben.
3. Wasserstart und Halse. Je besser und sicherer das klappt, umso weniger und kürzer muss man schwimmen. Auch eine schnelle Wende kann sehr hilfreich sein, wenn es darum geht Höhe zu laufen/halten. Clew first Wasserstart ist kein Muss. In gemäßigten Bedingungen ist eigentlich immer genug Zeit, um das Segel noch umschlagen zu lassen und "normal" zu starten.
4. Am einfachsten ist der Einstieg in die Welle bei seitlichen Winden. An Nord und Ostsee findet sich eigentlich immer irgendwo ein Spot, wo der Wind wenigstens schräg auflandig weht. Ostsee ist meist ein bisschen einfacher, da die Strömungen durch Ebbe und Flut wegfallen.
5. Suche Dir einen Spot ohne großen Shorebreak :-D SPO ist schon nicht ohne, allerdings hängen dort die Bedingungen sehr stark vom Wasserstand und der aktuellen Lage der Sandbänke ab. Es gibt auch dort Bedingungen, die durchaus einsteigertauglich sind. Besser ist ein Spot in einer Bucht oder mit einer Mole. Dann kann man sich besser herantasten. Allerdings muss man auch aufpassen, dass man nicht AUF der Mole landet.
6. Fordere Dich selbst heraus, aber überfordere Dich nicht. Sonst wird aus dem Spaß schnell Frust oder man läuft Gefahr sich zu verletzen oder sein Material zu schrotten. Und es zählt wie immer jede Minute auf dem Brett. Wenn man jede Möglichkeit nutzt, dann macht man auch schnell Fortschritte. Und man kann natürlich auch immer mal ne Runde auf Flachwasser drehen, auch da kann man was lernen.
Viele Grüße und viel Spaß beim Lernen
Heiko