Antwort, 07.09.2017 08:10 von Spacecowboy
Hallo Florian
ich schreib mal meine Gedanken, welche beim lesen auftauchten, dazu. Bin selbst erst "Aufsteiger" (im letzten Jahr mit Schlaufen angefangen) und daher ist das Thema bei mir noch recht "frisch" und aktuell :-)
Als erstes: Pauschale Antworten bzw. Ferndiagnosen sind kaum möglich, da die individuellen Lernfortschritte im Windsurfen sehr unterschiedlich ausfallen können, denn sie sind abhängig von Fitness, Ausdauer, koordinativen Fähigkeiten (=Talent), vor allem aber auch von der Anzahl an (guten) Surftagen im Jahr. Der eine ist nach zwei Wochen Urlaub bei Topbedingungen auf einem höheren Level als ein anderer, der sich Jahr für Jahr an ein paar Surftagen abmüht und "stecken bleibt", weil der Wind wieder mal auf sich warten liess oder dann grad zu stark war und das Wasser zu kabbelig...
Generell würde ich aber behaupten, das Board, welches man gleich nach dem Grundkurs kauft, wird man nicht allzu lange behalten und beim Kauf sollte man bereits auf den Wiederverkaufswert achten. Oft ist mieten die bessere Lösung, da man so auch schrittweise kleinere Boards fahren kann. Vielleicht wird zwar später das Leichtwindboard wieder ein ähnliches Volumen haben wie das erste Brett, dann will man aber ein möglichst leichtes (=empfindliches), während man am Anfang unbedingt etwas robustes kaufen sollte; ich denke, jeder Surfer hat einige Schleuderstürze auf dem Konto vom Karrierebeginn.
Zitat: Erst mal zu mir bin 1,86 groß und habe 88kg. Hab schon einiges gelesen über welches Board das richtige ist war auch schon im Surfshop da haben sie mir ein 144l Board empfohlen. Im Netz wird empfohlen ab 150l ^^.
Ich würde auf jeden Fall erstmal ein paar Brettgrössen ausprobieren, um herauszufinden, womit du zurecht kommst. Das Material darf und soll dich zwar etwas fordern, aber auf keinen Fall überfordern, das bringt nur Frust und kann zu gefährlichen Situationen führen!
Die Shop-Empfehlung mit 144L tönt nicht verkehrt, aber nur wenn es sich um einen neuen kurzen breiten (~80cm) Shape handelt, zu denen dieses Board nicht gehört:
Zitat: JP Freeride Board 282 cm/144 ltr, 69 cm breit
Könnte natürlich aber trotzdem sein, dass du damit klar kommst..? Ich persönlich würde aber auf keinen Fall Boards in dieser Länge kaufen, maximal um 245cm, da diese einfach viel wendiger und trotzdem kippstabiler sind. Auch das Handling für Auto/Garage/Keller ist viel einfacher :-)
Zitat:
2. Handmade Speeding Board vom Gardasee, alter Shape. 285 cm/115 ltr.
Carbon/Kevlar. Leicht reparaturbedürftig (Flugtransportschaden).
3. Handmade Speeding Board vom Gardasee, alter Shape. 275 cm/95 ltr.
Carbon/Kevlar. Kein Defekt.
Diese beiden Boards werden dir imho gar nichts bringen, da es noch eine Weile dauern wird, bis du sie surfen könntest, und sowieso vieeeel zu lang sind.
Zitat:
4. Segel. NP Diablo 7,7 qm. Guter Zustand.
5. Segel. NP V8, 7,0 qm, sehr guter Zustand.
6. Segel. NP V6, 6,0 qm, sehr guter Zustand.
7. Segel. NP Epression, 5,2 qm, sehr guter Zustand.
8. Segel. North Voodo, 4,7 qm.
9. Segel. North Voodo, 4,2 qm.
- Mast. NP Race Pro 100 % Carbon f. Diablo 7,7 - Mast. North Race 100 %Carbon f. NP V8, 7,0 - - Mast. NP Wave X6, 65 % Carbon f. NP V6, 6,0
- Mast. NP Wave, 45 % Carbon f. NP Expression, 5,2
- Mast. NP Wave, 45 %
Carbon f. North Voodo, 4,7
*- Mast. Arros Wave, 90 % Carbon f. North Voodo,4,2
- Alle Masten haben dicken Durchmesser-
Diese Segelmodelle bin ich nie gefahren, aber etwas zu den Grössen:
Bei den Segeln kommt es darauf an, ob du sie alleine nutzt oder teilst (z.B. Kinder, welche kleine Segel nutzen können). Für dich sind erstmal nur 6.0 - 7.7 interessant, evtl. noch 5.2, aber darunter wirst du noch lange nichts brauchen. Für Binnengewässer wird aber das 7.7 zu klein sein; ich fahre als grösstes ein 7.8er bei 72kg, du brauchst mehr.
Die Abstufung 7.7 zu 7.0 scheint mir sehr klein, kenne aber die Modelle nicht...
Dass passende Masten dabei sind, wäre schonmal gut. Ich persönlich würde aber nur noch ab 7m2 SDM (dicke) Masten fahren wollen, darunter RDM. Falls du mal ein kleineres Segel ersetzen willst, passt das dann sowieso nur noch auf RDM und du bräuchtest einen neuenn Mast und passende Verlängerung.
Zitat:
- Gabel. North Pro Cress Gabel Alu, 185 - 235 cm
- Gabel. NP Pro Wave
- Carbon, 165 - 210 cm
-* Gabel. North Pro Cress Gabel Alu, 165-215 cm 19.
- Gabel. North Heavy Duty Alu, 140 - 190 cm
- Gabel. North Heavy Duty Alu,150 - 200 cm
Wofür um Himmelswillen braucht man so viele Gabeln?!
Mit zwei, max. drei kommt man problemlos zurecht. Am Anfang sollte eigentlich eine reichen.
Zitat:
- Verlängerung. NP Alu 24 cm
- Verlängerung. NP Alu 26 cm
- Verlängerung. NP 2 x Alu 20 cm
- Verlängerung. NP Carbon 28 cm
Dass Verlängerungen dabei sind ist gut, aber eigentlich würden auch hier zwei reichen, sind ja alles SDM. Normalerweise riggt man etwa zwei Segel gleichzeitig auf, ausser der Wind ändert ganz krass.
Zitat:
- Mastfuß-Systeme: North
System ist weit verbreitet und bewährt. Den Mastfuss selbst würde ich aber undbedingt NEU/UNGEBRAUCHT kaufen!
FAZIT (meine persönliche Meinung):
Ein sehr grosses Paket, von dem du aber vieles nicht brauchen können wirst (kleine Boards) und vieles nicht optimal (grosses Board) ist oder fehlt (grosses Segel) und (später) dazu kaufen müsstest. Wenn du das Zeug nicht zu einem absoluten Superpreis bekommst, nicht kaufen!
Eher nach einem idealen Board und zwei oder drei Segeln Ausschau halten und vor dem Kauf genug Gedanken über die Grössen, Abstufung und benötigte Masten machen. Wenn die Lernkurve am Anfang noch steil ist, kann Mieten die bessere und günstigere Variante sein als etwas zu kaufen und nach relativ kurzer Zeit mit Wertverlust wieder zu verkaufen.
Gruss, viel Spass & Erfolg,
Phil