Antwort, 05.02.2007 18:16 von olli1111
@RJ: was Du schreibst, ist ja schon mal sehr informativ.
Lange Tampen sind des Racers Feind. Zwar gibt viel Feind auch viel Ehr, aber leider - in diesem Fall - auch möglicherweise vermehrt spinouts. Dadurch, dass die Tampen lang sind, musst Du Dein Körpergewicht weit nach außen bringen, um das Segel dicht und aufrecht zu halten. Die Konsequenz ist eine starke seitliche Belastung der Finne, da Dein Körper dann weiter nach außen - unten hängt, als bei kürzeren Tampen. Hier findest Du auch schon einen Teil der Erklärung, die du suchst, um Dein Gewicht mehr über das Brett bringen zu können. Stell die Tampen schrittweise immer kürzer ein, dann wandert Dein Gewicht auch vermehrt über das Brett, weil Du aufrechter stehst; schneller wirst Du dadurch übrigens auch.
Ein anderer Punkt ist Deine Gewichtsverlagerung. Auf Am Wind - Kursen kannst Du (wenn Du es noch nicht tust) die Schultern und verstärkt die Hüfte nach vorn, Richtung Bug eindrehen und dadurch mehr Gewicht Richtung Mastfuß bringen. Wenn Du am Wind am Mast vorbei gucken kannst, machst Du es richtig! Das Brett läuft dadurch etwas flacher und hat dadurch eine längere aktive Wasserlinie. Die hemmt dann ihrerseits die seitliche Abdrift etwas mehr, was die Finne wiederum entlastet. Wichtig dabei ist aber, darauf zu achten, dass man mehr Gewicht auf dem vorderen Fuß hält, als auf dem hinteren.
Eine weitere Möglichkeit ist es, den Gabelbaum in Schulterhöhe zu fahren. Auch dadurch bringst Du mehr Körpergewicht über das Brett - die relative Tampenlänge verringert sich dabei zusätzlich - so dass Du sie zunächst nicht einmal kürzer einstellen musst.
Wenn Du die Sachen ausprobierst, bin ich mir sicher, dass sich Deine spinouts auf diesen Kursen spürbar reduzieren werden.
Cheers,
Oliver