Antwort, 09.04.2005 20:39 von Sturmwarnung
Was Olee schreibt ist schon richtig.
Es sind zu viele Faktoren, die dabei eine entscheidende Rolle spielen, als dass man einfach eine Antwort darauf geben könnte. Die Natur ist eben nicht auf kleinste Detail und auf jede Bewegung berechenbar.
Jedoch kann man schon grob sagen, dass Hauptsächlich die Geschwindigkeit nicht mehr zu pushen ist, wenn man so schnell geworden ist, dass der relative Wind schon fast dem Fahrtwind gleichkommt.
In dem Moment in dem man nicht mehr beschleunigen kann, kann man nur noch versuchen die Geschwindigkeit so gut wie möglich zu halten, was auch nicht ganz so einfach und nur durch viele kleine Kniffe zu packen ist.
U.a. sollte man um dem Wind einen Fluchtweg weniger zu bieten das Unterliek ganz auf dem Brett aufliegen lassen, sodass kein Wind mehr drunter durch kann.
Der Wasserwiderstand wird bei höheren Geschwindigkeiten, genau wie der Luftwiderstand, auch immer höher.
Eine weitere Schwierigkeit ist nun, und das wird sicher jeder kennen, der mal richtig Gas geben konnte, das Brett bei hohen Geschwindigkeiten unter den Füßen ruhig zu halten. (Als kleine Hilfe hierzu wurde auch der Powerjoint erfunden.)
Jede kleine Kabbelwelle macht sich hier sofort bemerkbar und bremst einen sofort ab, wenn man diese nicht durch die richtige Fußstellung, sowie Belastung kompensiert. Außerdem wird jeder kleinere Fehler auch sofort bestraft.
Die Schleudersturzgefahr ist bei diesen Geschwindigkeiten sehr hoch und man kann sich dabei auch mal richtig verletzen, selbst der Aufprall im Wasser wäre verdammt hart.
Der Kurs ist für das halten der Geschwindigkeit auch noch Wichtig und darf nicht geändert werden. Leicht verliert man auch das Gefühl für den Richtigen Kurs, da der atmosphärische Wind nicht mehr vom Surfer wahrgenommen wird.
Luvt man zu sehr an dreht man in den Wind und weiteres Dichtholen ist nicht mehr möglich. Die Folgereaktion ist, dass man das Segel auffiert und an Geschwindigkeit verliert.
Fällt man zu sehr ab, wird der Segeldruck höher und man wird vom immer ungünstiger werdenden relativen Wind gebremst.
Die Folge einer möglichen Kursänderung wäre dann also wieder, dass der Segeldruckpunkt sich verändert, die Belastung des Boards und die Fußstellung auf einmal falsch werden und man somit auf einmal sehr plötzlich und unerklärlicherweise an Geschwindigkeit verliert.
Ihr seht also, es gibt leider immer ein Limit. Je mehr Geschwindigkeit man hat, desto mehr muss man lernen sein Board zu beherrschen.
Alle genannten Dinge, kann man beim Surfen auch nicht beachten und bewusst lernen. Man muss einfach ein Gefühl dafür entwickeln.
Jeder hat das schon mal erlebt, dass 2 Surfer im selben Revier, bei gleichem Kurs, vielleicht unterschiedliche Segelgrößen fahren, und der mit dem kleineren Tuch überholt den anderen ganz locker.
Das macht einfach die Erfahrung und damit verbunden viele kleine Details aus, die zu einer höheren Geschwindigkeit führen.
So jetzt hab ich aber genug geschrieben,
ich geh jetzt feiern, CIAO!!!