Antwort, 16.09.2003 19:41 von Gast
Huhu noch mal, Guido!
Ich geh gleich mal mitten rein ins Geschehen. Waviger bedeutet nicht kleiner.
Der Charakter eines Brettes wird nur sehr bedingt durch seine Größe und sein Volumen geprägt. Stärker ausschlaggebend sind da die Outline, das Unterwasserschiff und die rails.
Scharfe rails bedeuten viel Speed, starke Beschleunigung und guten Grip beim carven. Andererseits ist ein Brett das eher Rundungen als Kanten (also 'runde Kanten') aufweist eher drehfreudiger. Viel V im Unterwasserschiff bedeutet gute Kontrolle in kabbeligen Bedinungen (das Brett rollt weniger und schneidet eher durch das Wasser als auf ihm zu titschen).
Ebenso beeinflusst die Finne (und ihre Position) und auch die Mastspur die Fahreigenschaften maßgeblich.
Eine Wavefinne bietet weniger seitlichen Halt, verträgt also nicht so große Segel. Dadurch dass sie weniger Angriffsfläche bietet und durch den starken Rake liegt ihr Schwerpunkt aber weiter hinten und das Brett kann sich leichter drehen. Stell dir im Vergleich einen Klotz von 80er Formulafinne vor. Es gibt noch viele weitere Parameter die Einfluß auf das Fahrverhalten nehmen (Rocker, Schlaufenpositionen, etc.). Ich habe diese hier auch nur flüchtig aufgeführt um zu verdeutlichen, dass du keinesfalls ein kleineres Brett als 100 Liter nehmen mußt.
Ich würde an deiner Stelle ein Brett nehmen, dass auch wirklich ein bischen wellentauglicher ist. Es kann aber durchaus um die 100 Liter Volumen haben, trotzdem wahnsinnig eng drehen und gute Kontrolle bieten.
Die Vorteile eines gemilderten Waveboards liegen auf der Hand:
- An der Küste im Kabbelwasser laufruhig
- drehen spontan und lassen sich auch über die einzelnen Füsse drehen -> Welleneignung
Sie gleiten eventuell einen Tick schlechter als ein kleiner Freerider sind vielleicht auch nicht immer ganz so schnell, das muss man aber bei Hack und starkem Chop auch erst mal aus nem Freerider rausprügeln. In dem Fall bin ich dann lieber auf nem Board mit viel V unterwegs, das vielleicht etwas langsamer im Topspeed ist. Dafür hab ich dann die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit in solchen Bedingungen und kann die auch viel lockerer und kontrollierter fahren.
Ein Brett dass ich noch vergessen hatte neben den 3en die ich eben genannt hab ist das Starboard Acid 88. Der hat auch über 90 Liter (im Gegensatz zu seinem Namen, ich glaub 95) und passt gut in diese Kategorie.
Für dich von Vorteil ist dabei (erst Recht, wenns gut um die 100 Liter ist), dass du bessere Chancen hast durch Windabdeckungen im Uferbereich zu kommen. Auf nem richtigen Sinker siehst du dann schon ziemlich nass aus :)
Mit nem Ticken Restvolumen kannst du das dann aber ggf. noch schaffen.
Diese Bretter hier sind auch keine Waveboards, wie du dir das vielleicht vorstellst. Sie sind nur ein guter Kompromiss zwischen Flachwasser und Welle. Aber mit nem Freerider einen Cutback in ner Welle zu versuchen, macht nicht viel Spass und da greifen diese Bretter hier deutlich besser. Trotzdem sind sie bei Hack auf Flachwasser auch klasse zu fahren. Spätestens wenn du die erste Halse mit so nem Teil fährst und mit dem Shiften nicht nachkommst, bist du verliebt :)
Btw. lorch hat nen Test zum Silverbird auf der Seite, bei den anderen hab ich nicht nachgeguckt.
Ich hoffe, ich habs nun etwas besser getroffen und du kannst damit was anfangen!
cheers,
Olli