Antwort, 18.08.2004 21:34 von Gast
"Wenn ich richtig verstanden habe, sind für mein Gewicht eher 90 Liter geeignet? Oder sogar ein Sinker?"
hm... nein, sowas würde ich nie sagen wollen (die Ausführungen sind ja meist etwas anders als man es möchte :) )
Du möchtest ein laufruhiges Brett bei mehr Wind und kabbeligem Wasser. Darunter wird vom Regattafahrer bis zum Anfänger jeder etwas anderes verstehen. Ich möchte Dir kein bestimmtes Brett empfehlen (auch kein Volumen oder ähnliches). Es geht mir nur darum, dass große Überschneidungen im Einsatzbereich der Bretter nur vergeudetes Geld sind.
Also würde ich das Brett vom Prinzip her so klein wie möglich und nur so groß wie nötig wählen. Natürlich gibt es heutzutage auch Bretter um die 100 Liter die genauso radikal sind wie kleinere. Das liegt aber immer am Shape.
Wenn es aber richtig zur Sache geht, hält man mit einem ruhigen Brett bei ruppigen Bedingungen länger durch - deutlich länger. Und Du sagst: "aber bei kabbeligen Bedingungen wird es echt anstrengend".
Dann sollte Dein Augenmerk auf relaxtem Fahren liegen. Das wären Bretter, die z.B. in der Surf als schnell, gutmütig und langweilig bezeichnet werden.
Für solche Bedingungen bieten diese Bretter den riesigen Vorteil, dass man sich auf das Fahren und Fahren-Lernen konzentrieren kann. Wenn Du nicht alle Nase lang darauf achten mußt, dass Dein Brett keinen Wheely macht oder unfreiwillig abhebt, verkantet oder ähnliches, kannst Du Dich auch Manöver, Deine Fahrtechnik, etc. konzentrieren und unter solchen Bedingungen (entspanntes Surfen) machen die meisten Leute nun mal die besten Fortschritte.
Als Beispiel wäre der Radar von dem ich eben sprach solch ein Brett. Wenn andere schon auf aktuellen Freeridekisten Angst um ihren Hosenboden haben, fühlt sich das Brett immer noch gut kontrollierbar an. Das Teil ist schnell und super wendig. Nur lehnen viele solche Bretter ab, weil sie nicht mehr ganz aktuell sind oder etwas altbacken aussehen.
Der Punkt ist, dass Du leicht bist. Wenn Du noch nicht ausgewachsen bist (ich weiß ja nicht, wie alt Du bist), also vielleicht noch zunimmst, wäre das Brett eine gute Grundlage.
Steht Wachstum bei Dir aber nicht mehr zur Debatte, würde ich evtl. noch runtergehen im Volumen. Das würde je nach Brett den Windeinsatzbereich vergrößern.
Der Mistral läßt sich zum Beispiel mit Segeln von ca. oberen 4m² bis 7,5m² fahren.
Der Carve 90 von mittleren 3m² bis 6.5m² fahren. Das macht bei Wind schon einen ziemlichen Unterschied.
Ich habe zum Beispiel 2 alte Bretter als Vergleich mit etwa dem gleichen Volumen.
Einen Axxis 272 mit 96 Litern und einen Mistral 276 mit 103 Litern. Der Axxis ist zwar weniger voluminös aber vom Shape her deutlich lebendiger. Das macht ihn für einen erfahrenen Surfer zum Spassbrett. Für einen nicht so erfahrenen Surfer bei kabbeligen Bedingungen kann das dann aber ziemlich Stressig werden (mit einer kleineren Finne läßt er sich aber auch noch etwas beruhigen). Der Mistral liegt dabei satt im Wasser. Er schlägt vielleicht etwas hart in die Welle, wird aber längst nicht so 'unruhig'. Eigentlich gegensätzlich zu meiner Aussage mit der Größe aber hier spielt der Shape und die Finne die entscheidende Rolle.
Das größte Problem ist aber, dass ein Brett, das mir gefällt, für Dich die Niete sein kann. Wenn du also irgendwie kannst, würde ich ein paar Bretter um die 90-110 Liter testen. Dann merkst Du selbst am besten, was Dir gefällt und Spass macht.
Für den Anfang kannst Du aber mit dem Radar kaum etwas falsch machen. Es ist ein Carbon-Sandwich also relativ leicht und deutlich mehr wert, als sein Verkaufspreis das andeuten würde. Ich kenne ein paar, die ihn fahren, aber keinen, der ihn momentan verkaufen würde. Spricht eigentlich voll und ganz für das Brett :)
Cheers