Antwort, 03.12.2015 12:23 von newt3
windsurfen 'lernt' man nicht durch theorie mit einem buch.
man geht zur nächsten surfschuhe und macht einen kurs.
das können 2 tage intensiv sein ( 4 x 4 stunden also vormittags und nachmittagsprogramm und abends fällst du tot ins bett) , das können aber auch ganze 5 tage irgendwo im urlaub sein mit täglich 3 oder 4 stunden.
viele schulen bieten auch schnupperkurse an. da kannst du vorher schonmal 2 stunden reinschnuppern und wen du dann einen kurs buchst, kriegst den betrag des schnupperkurses verrechnet. hast also effektiv schonmal einen kleinen vorsprung und eben 2 stunde mehr.
am abschluss des kurses ist zumindest hierzulande in der regel eine surfscheinprüfung machbar.
ist zwar keine pflicht aber der schein ist doch ganz hilfreich sofern man eben irgendwo material leihen möchte (hierzulande verlangen den fast alle aber auch im ausland hast es damit leichter).
prüfgebühr ist nicht sonderlich hoch und kommt in der regel obendrauf.
in den kursen wird nicht praxis gelehrt sondern natürlich auch theorie, vorschriftenauf dem wasser und sicherheitsmaßnahmen usw.
wenn du dich nicht völlig blöd anstellst, kannst du nach dem kurs:
->das segel aufholen, losfahren, 'ne wende machen und wieder ungefähr deinen zielort treffen. das ist doch schonmal was. evtl hast auch schon begriffen wie die halse funktioniert und kannst daran feilen dass sie ab und zu mal klappt.
->wieviel du nach dem kurs kannst hängt natürlich nicht nur von dir ab sondern maßgeblich vom lehrer aber auch von den windverhältnissen (ist zuviel wind isses einfach ungünstig zu erlernen, schwierig, ggf kann gar nicht sinnvoll gelehrt werden, ist zu wenig wind stehst nur auf dem wasser rum und weiß evtl gar nicht wo den der wind überhaupt herkommt)
man ist gut beraten nach dem kurs das ganze noch ein paar mal zu verinnerlichen. gerade an den 5 tages kursen hängen dazu mitunter ein paar stunden zur freien verfügung am nachmittag mit dran. bei einem wochenendkurz dagegen würde das knapp (bzw du bist halt nach einem tag so alle dass es nicht in frage kommt in den abendstunden noch 2 stunden alleine zu üben...).
ein paar mal nach dem kurs sollte man schon noch leihen damit man alles verinnerlicht und evtl auch schon weitere sachen erlernt (halse, beachstart usw). (also die kursteilnahme nicht unbedingt erst zu saisonende machen...)
sind diese ersten schritte erstmal gemacht isses wie beim fahrradfahren. du wirst das windsurfen nicht mehr verlernen!
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material
ob du nach dem kurs eigenes material anschaffst oder nicht mußt du selbst wissen. mit eigenen material bist halt sehr flexibel was die spotauswahl angeht und du hast halt immer das gleiche material, kannst dich also gut daran gewöhnen (geht aber wenn du immer an der selben station leihst natürlich auch).
'ne komplette ausrüstung neu kostet richtig geld. muss jeder selbst wissen ob er das investiert oder lieber gebraucht kauft.
beim gebrauchtkauf sollte man sich aber ordentlich informieren was für den könnerstand 'anfänger' wirklich geeignet ist. nichts ist schlimmer als sich mit - für seinen könnerstand- ungeeignetem material rumzuquälen. macht leider ein großteil der learning by doing fraktion falsch - ein teil verliert dabei die lust am sport, ein großteil rafft es jahrelang nicht vernünftig eh er vielleicht doch mal durch zufall was passendes kaufst - den besten lernerfolg haben dagegen die die von anfang an was ideal passendes gekauft haben (also gut beraten wurden....und zwar nicht vom 'gebrauchtverkäufer' sondern von jmd der surfen kann, oder auch von der schule wo sie gelernt haben. es mag mitunter teurer wirken als irgendwas zu kaufen und ist wohl auch meist der fall aber du kaufst dir halt auch keinen roadster um die sahara zu durchqueren oder kein bmx um damit lange straßenradtouren zu machen)
zum material bleibt noch zu sagen:
windsurfen ist eine der materialintensivsten sportarten überhaupt (mal ab von motorsport oder so).
willst du bei quasi fast jedem wind aufs wasser hast bald 3 bretter und 6 segel (ca 2-3 komplettriggs) liegen.
für normales lernen an einem heimatnahem surfspot (homespot) reichen in der regel
->ein passendes brett (finne, fußschlaufen sind mit dabei), mastfuß und boardbag evtl beim kauf raushandeln
->mit einem rigg (mast, gabel, mastverlängerung, und dabei 2 unterschiedlich großen segeln)
->und evtl noch einer zusätzlichen finne.
sowas ist neu im bereich 2000€ machbar (wenn man auslaufmaterial zum guten kurs erwischt. also zb board mit mastfuß und bag 900, gabel 100, 55% oder 75% carbonmast 200, segel 1 300€, segel 2 300€, und die restlichen 200€ für 'nen günstigen neo und ein trapez). hast du das ideal passend gekaufst kannst das durchaus 10 jahre und länger benutzen.
material im verleih kann sehr unterscheidlich sein.
es gibt stationen die haben nur aktuelles material und jedes jahr neu. es gibt stationen da ist das material 20 jahre alt oder älter. und natürlich auch welche da liegt es so dazwischen.
vorteil beim leihen ist:
->du sparst dir das auf und abriggen (gleichzeitig ein nachteil weil du lernst es nie richtig und nicht immer ist leihmaterial optimal getrimmt)
->du sparst dir den transport incl ein und ausladen, auto in passender größe, lagern usw
->du kannst gut im material varieren (also verschiedene sachen ausprobieren)