Antwort, 31.08.2015 14:09 von newt3
ja mit 90kg sollten es 150-160 liter sein.
board was du brauchst nennt sich "freeride board".
kauf also bitte kein slalom board oder formula board - die haben zwar auch viel breite und teilweise viel volumen - allerdings ist der shap auf kompromissloses gasgeben ausgelegt. desweiteren bietet es nicht die fußschlaufenpositonen die du als aufsteiger brauchst um dort mal irgendwann reinzukommen und eben vernünftig gaszugeben.
beim segel das gleiche. kauf dir ein oder mehrere freeride segel.
->die segel sollten keine camber haben (das erschwert nur die manöver). freerace, race, slalomsegel haben meist camber - sind also eher ungeeignet. bei den freerace gibts auch welche ohne aber die haben meist ein, zwei segellatten mehr als eben ein freeride segel was sich eben auch im handling bemerkbar macht
->wave segel oder freestyle segel eignen sich auch nicht. sie sind eher auf on/off ausgelegt - du mußt das segel also schon wirklich in jeder situation optimal in den wind halten um eben vorranzukommen. dazu gehört eben auch ein gewisser bauch den das segel ausbilden kann. das geht bei einem freeirde segel einfach besser als bei wave, freestyel, power - segeln
5qm sind in meinen augen zu klein. das wirst bei 90kg später nur bei starkwind brauchen.
besorg dir mal eines in 6.4qm zum üben (damit solltest du mit 90kg klarkommen und hast auch später noch was von dem segel)
wenn der umgang mit dem segel sicher sitzt wirst darüber evtl noch 8.2 oder sowas brauchen. die frage ist dabei halt auch wieviel wind ihr dort am spot regelmäßig habt.
wenn du zb wasserstart und das gleiten erlernen möchtest braucht es eine gewisse segelgröße bzw gewissen wind damit das überhaupt möglich ist. selbst beim trapezfahren lernen ist das ein wenig so. da brauchst mit 90kg und 5qm segel nicht anfangen es sei denn es sind obere 6 windstärken aufwärts.
früher oder später wirst mit 90kg evtl auch beim cambersegel landen oder auch bei einem camberlosem freeracemodell - zumindest was dein großes segel angeht. aber bis dahin nimm ein freeride segel. es ist zum üben erstmal das beste
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wie kriegst du nun raus welchen einsatzbereich welches board oder segel hat
->bei aktuellen modellen siehst das auf der herstellerwebsite.
->von vielen herstellern kannst auch alte kataloge in pdf form angucken (bei gun sails glaub die letzten ca 5 jahre, bei neilpryde fast die letzen 15 jahre, und auch bei north sails die letzten 12 jahre)
->du kannst auch immer das angebotene board oder segel googeln. zu vielen modellen findest du dann einen testbericht der fachzeitschrift "surf" oder auch andere testquellen in denen erwähnt ist welchen einsatzbereich dieses board oder segel hat
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Anfänger:
was die lernreihenfolge angeht:
- gleichgewichtsübungen
- segel aufholen
- sofortstop
- wende
- zurückkehren zum ausgangsort (höhe laufen, kreuzen usw)
- evtl ein paar halsenversuche
->das ist ungefähr das was du im surfkurs lernst. manchmal ein wochenende intensiv. manchmal 4 tage und manchmal eine woche.
->ein paar mal wird man danach noch ausleihen eben um die sacen zu festigen
Aufsteiger
->leiht aus oder hat bereits eigenes material
->weiß wie man sein segel vernünftig aufriggt und auch position vom mastfuß auf dem board. finnenwahl passend zum segel. segelgröße halbwegs passend zum jeweiligen wind
->beachtstart (kann teilweise auch schon im surfkurs gelernt werden. aber auch sonst läßt man sich am besten von jmd anlernen. ist eigentlich total einfach, wenn man weiß wie)
->trapezfahren. man sollte nicht zu lange damit warten (also nicht wie besenkt ohne trapez über den see heizen können sondern eben das ding rechtzeitig benutzen). es gehört zum windsurfen dazu - du hälst viel länger auf dem wasser durch. ohne ist langristig auch ungesund für die armmuskulatur. auch hier ist es sinnvoll sich anleiten zu lassen. regelmäßig ein und aushängen in diversen situationen. es ist auch nicht unfährlich (thema schleudersturz, verletzungsgefahr) oder auch einfach unterm segel landen mit eingehängtem trapez(ertrinkungsgefahr, wenn man nicht passend reagiert).
durch trapezfahren merkt man auch wie einem nicht nur das board trägt sondern auch das segel. es kommt also zum vortrieb auch zusätzlicher auftrieb hinzu. du wirst schon deutlich schneller unterwegs sein
->die halse zu festigen bietet sich an. eben als zweites manöver neben der wende. es kostet mitunter viel überwindung (auch hier ist es sinnvoll sich anleiten zu lassen oder genügend zu lesen, videos zu schauen usw)
->irgendwann wirst so schnell mit dem trapez dass das board angleitet. evtl auch ins gleiten kommt. da ist der punkt wo du schlaufen fahren und wasserstart erlernen mußt
->wasserstart deshalb weil zum gleiten eben ein gewisser wind erforderlich ist. frischt der dann noch deutlich auf bekommst den segel mitunter nur noch schwer aufgeholt. geht dann mit wasserstart trotz schwimmeinlager eherblich einfacher (sofern man ihn beherrscht)
->schlaufenfahren und echtes gleiten sind dann nochmal ein deutlicher sprung in der geschwindigkeit. vermutlich kannst jetzt auch bei gleichem wind oftmals ein kleineres segel fahren. eben wenn du vernünftige angleittechnik beherrschst und eben in den schlaufen richtig gas gibtst.
->die halse kannst du bei entsprechend gleitwind und eben geschwindigkeit so weit festigen dass es in richtiung powerhalse geht (gelungen ist die erst, wenn du komplett durchgleitest das packt ein aufsteiger noch nicht..)
surfen können
->beherrscht du obige sachen dann sicher kannst du von dir behaupten, dass du "surfen kannst"
->nun kannst die powerhalse festigen, dir evtl weitere manöver und fahrstile aneignen (duck jibe, lay down jibe, shorthorn vorraus fahren - was auch fürs durchgleiten der halse hilfreich ist, finne voraus - um in flachen revieren dichter ans ufer zu kommen)
->powerhalse sollte jetzt dein nächstes ziel sein. es hängt auch stark vom revier ab wie gut das alles geht. auch glattwasser übt es sich besser als bei wellen oder kabbel
->jetzt ist dann auch der punkt wo du:
evtl über ein zweites kleines agileres board für stärkeren wind nachdenken kannst. du wirst selbst merken ab welchem wind mit dem großen quasi kein blumentopf mehr zu gewinnen ist weils schwer zu kontrollieren wird und sturzgefahren usw droht, die das material kaputtmachen
->bei den segel drübernachzudenken als großes segel eines mit cambern zu wählen (auch aufgrund deines nicht geringen gewichts) und bei den kleineren segeln evtl mal ein powersegel oder freestylesegel zu wählen - mit eben mehr on/off und robusteren fenstern (viel gitterfolie oder auch komplett)
->wie groß du dein größtes board wählst (also ob das 150-160l zu groß ist) hängt dann stark von deinem revier, wind und fahrkönnen ab und auch davon wie sportlich du es eben möchtest (das viele volumen wird langfristig eben komfortabel sein. dennoch macht es sinn sich nicht am anfang was zu kleines zu kaufen - eben weil die ganzen beschriebenen lernschritte dann deutlich schwieriger sind oder gar nicht erst erreicht werden...)
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