Antwort, 27.10.2001 22:33 von Gast
Hallo Oli,
ich war im Mai auf Mauritius (One Eye bzw. "daneben"). Dort traf ich einen Surfer von La Reunion: Er kam nach M., um mehr Wind zu haben. Wenn ich mich richtig erinnere, sagte er auch, dass die Wellen vor Mauritius besser/höher sind. Obwohl - und das ist jetzt meine Meinung - auch nicht ideal. Denn außer in One Eye und am Außenriff (s. u.) brechen die Wellen gegen den Wind; aber wenigstens sideshore (v. li.).
Wie auch immer ... Mauritius: über 80 % Gleitwind im Mai zwischen 3.7 bis 5.2 qm und mit einem 265er Waveboard (war natürlich auch mal zu groß). Wellen ziemlich hoch: erstes Riff ca. 3 m, One Eye ca. 5 m. Übrigens One Eye: Wer nicht perfekt fahren kann, d. h. raumschots Wellen abreiten, dann mit Volldampf über die Lippe halsen, damit man nicht auf das Riff geschmissen wird, der sollte sich One Eye nur anschauen resp. den Locals das Feld überlassen. Die fahren übrigens Twinser mit Wellenreiter-Finnen. Grund: Rückweg nur über's Riff möglich (Strömung!!!!!!!!). Wasserhöhe: 20 cm, bei Ebbe auch mal trocken!
Und dann gibt es da noch ein Außenriff (ca. 2 km draußen). Dort habe ich phantastische 5 m gesehen, bin aber nicht ganz rangekommen, da ich einen Channel kreuzen musste, dessen Strömung mich davon abhielt, ausreichend Höhe zu laufen. War auch besser so, denn bei Materialbruch hast Du da draußen keine große Chance mehr, wenn Du nicht in Gesellschaft bist: min. 3 Surfer - 1 Bruch, 1 bleibt in der Nähe, 1 holt Hilfe. Apropos Hilfe: Die Security-Boote der Hotels sind keine Hilfe, da zu schwach motorisiert. Die Wasserski- und Taucherboote wären o.k., wenn die Stationen nicht schon recht früh schließen würden. Küstenschutz und/oder Heli kann auch mal 3 h brauchen. Denke der Einheimischen: Wer da rausgeht, ist selbst Schuld und sollte mit den Konsequenzen leben (überleben?) können. Alles in allem also ein hohes Potential, sein "persönliches Abenteuer" zu erleben (fliegende Fische, Schildkröten, Tigerhaie, Makos, Riffhaie, etc.). Sehr viel anders dürfte es auch nicht auf Reunion sein.
Mir ist aufgefallen, dass die Locals kaum aktuelles Material fahren. Ergo: Ersatzteile Mangelware. Ich habe es mit einer Finne versucht: Fehlanzeige. Zum Glück hatte ich noch eine zweite dabei. Die erste habe ich mir abgefahren (die genannten 20 cm, kurz vorher noch angeschoben von gut 2 m). Fazit: Genug (Ersatz-)Material mitnehmen. Ggf. mit dem Gedanken anfreunden, das Material an Locals zu verkaufen.
Aber was den Genuss betrifft, bei recht konstantem Wind, nie aufhörenden Wellen im Shorty über türkisfarbenes Wasser vor aufregendem Naturpanorama zu fahren: genial! :-)
Gruß
Jörg