Antwort, 23.01.2004 19:00 von Gast
szenenwechsel:
7 - 8 bft, jeder versucht soviel loose lech wie möglich rauszuholen, es macht spass, aber teilweise ist es auch ein kampf mit den naturgewalten. plötzliches materialversagen, das gummi vom powerjoint reisst. mit segel in der einen, board in der anderen, schwimmt ihr hilflos im wasser herum.
Worauf ich nun hinaus will, wurde oben kurz angesprochenen, doch möchte ich näher drauf eingehen: die Rücksichtnahme. Dabei geht es nicht um Luv-vor-Lee, oder irgenwelche Wellen, in die mir reingedroppt wird, sondern essentielle hilfestellung, rücksicht und ein blick-für-die-anderen.
Dieses szenario ist mir so auf dem atlantik passiert, also noch runde 1,5m dünnungswelle oben drauf. Und? Keine 2 min, und ein vorbeisurfender Franzose sprach mich an, half mir die beiden teile zusammenzubinden, wobei er sein material treiben liess, welches er dann 20m schwimmende wieder einholen musste.
Möchte ich diesen Fall im Fehmarn-Sund wiederholen? NEIN, aber nicht wegen dem Fehmarn-Sund, sondern wegen der Atmosphäre, die dort auf dem Wasser herrscht.
Wobei sich die Frage auftut, ob diese Phänomen ein Allgemeines, oder ein tatsächlich Deutsches ist. Wie oft erlebe ich es, dass jemand 15min nach Lee abdriftet, rund 30 Surfer an ihm vorbeisurfen (abstand max. 10m) und keiner auch es nur für nötig hält, seine so kostbare gleitzeit zu unterbrechen, und ein "alles in ordnung?" rüberzurufen. Erstaunlicherweise sind es dann auch nur die frauen unter den surfern, die ja allgemeine nicht so zahlreich vertreten sind. Bitte bitte bitte, tut mir den gefallen und legt diese scheuklappen-blick ab. Es kann euch auch passieren, und dann...
In hoffnung,
moritz