
PWA World Cup Teneriffa 2025 - Tag 6
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
06.08.2025 - Disziplin Wave
Auf dem Weg zum amtlichen Endergebnis erinnert das Windsurf-Turnier an den steinigen Gefilden von Cabezo an die Nahrungssuche der Eichhörnchen im Winter. Bodennah umhersuchend, hin und wieder ein Hüpfer. Manchmal wird das Gesuchte gefunden, ist aber leider schon ein bisschen rott.
Das soll keineswegs die Leistung der professionellen Wellensucherinnen und Sprungfinder schmälern. Mitnichten. Philip Köster hüpfte aus Freude über eine Welle auch in den suboptimalen Bedingungen am Beginn des Tages in einen doppelten Vorwärtsloop, ...den die Kamera im Livestream leider verpasste.
Und auch der arme John Carter, der Mann, der für die PWA sonst in purer Magie die essenziellen Vorkommnisse mit seinem Photonenfänger in Standbildern für die Ewigkeit festhält, muss vom fernen Britannien aus zusehen. Die Achillessehne ist kaputt.
So schön könnte über vieles andere wie Stromausfälle oder kaputte Mikrofone gejammert werden. Aber nein. "Nutzt ja nix. Muss ja", sagt ein anständiger Ostfriese und gibt sich stoisch dem Unvermeindlichen, also dem Erstellen einer anständigen Bojenberichterstattung, hin. Vielleicht mit etwas mehr Additiven als üblich, im ansonsten allzu faden Tee.

In der Frauenwertung zeigte Maria Behrens, was talentierte Eichhörnchinnen (?) alles finden können. 14 Wellenreitpunkte wurden gutgeschrieben. In Heat 11 waren vier von vier Teilnehmerinnen germanischer Staatsangehörigkeit.
"Gut," könnte man sagen, wenn man das Seeding erstellt. "Pack' mal alle Deutschen in ein Heat, das ist die schnellste Möglichkeit die Hälfte von denen sofort wieder los zu werden." G-288, Lale. G-278, Lang. G-1316, Linde. G-209, Behrends. Linde und Behrens kamen weiter und stehen nun im Viertelfinale. Der Rest darf ab jetzt zusehen.
Deutsch und umzu fertig? Nö. In Heat 13 ging es munter weiter. G-132, Bode. G-802 Gobisch. SUI-111, Schalin. Sybille Bode und Maria Schalin rückten ins Viertelefinale vor. Nadia Jablonski (G-22) schied in Heat 15 leider aus. Von 24 Teilnehmerinnen in dieser Disziplin haben acht ein deutsches Kennzeichen. Das ist rekordverdächtig.

In der Männerwertung stehen acht Wettkämpfer im Halbfinale. Philip Köster hat's geschafft sich in den besser werdenden Bedingungen mit Marc Paré, Marcilio Browne und Miguel Chapuis zu qualifizieren. Im zweiten Halbfinale stehen Liam Dunkerbeck, Marino Gil Gherardi, Antoine Martin und Victor Fernandez.
Moritz Mauch und Julian Salmonn hatten im Viertelfinale eine ungenügende Anzahl von Nüsschen gefunden und sind ausgeschieden.
Natürlich kann man auch in diesen Bedingungen herausfinden, wer der bessere windgetriebene Wellenakrobat ist. Philip Köster schaffte es, im Viertelfinale 19,75 Punkte einzusammeln. Das ist nicht nur der höchste Wert der Runde. Köster war auch der Einzige, der in diesem Heat mit einem Doppelloop punktete. Respekt.
07.08.2025 © DAILY DOSE | Text: Christian Tillmanns | Fotos/Grafiken: PWA / Rafasoulart







