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 Windsurf History ::: Rausch der Geschwindigkeit
Speedsurfen Fuertventura 1986

Die Royal Yachting Association (RYA) veranstaltete Anfang der siebziger Jahre in Weymouth, England, die ersten Speed Events. Ein Kreis von 500 m Durchmesser wurde festgelgt. Dieser musste von Segelbooten bei beliebigem Winkel durchfahren werden. Der Mittelpunkt war durch eine Boje markiert.

Die Geschwindigkeit war in der Segelwelt immer eine Herausforderung. Anfangs wurden die Windsurfer von den Seglern bei Speed Rennen noch belächelt.
Es gab 4 Rennklassen (nach Größe der Segelfläche). Die kleinste Klasse, in welcher auch die Windsurfer starteten, wurde scherzhaft die "babyclass" genannt. Windsurfer wurden von den Seglern nicht als Konkurrenten wahrgenommen. Doch 1977 änderte sich diese Einstellung schlagartig.

Derk Thijs war 1977 der Erste der den "World Sailing Speed Record" mit einem Windsurfing Board (Windglider) in seiner Klasse brach. Er brachte es auf eine Geschwindigkeit von 19.1 Knoten. Eine Sensation zu dieser Zeit. Nun waren die Windsurfer zu Herausforderern geworden.

Crossbow II

Ab 1972 dominierte Tim Coleman mit "Crossbow I & II" (Boote mit schmalem Rumpf und Ausleger) den World Sailing Speed Record. 1972 fuhr die Crossbow 26.3 Knoten. Coleman steigerte die Geschwindigkeit kontinuierlich und blieb immer an der Spitze. 1980 fuhr Crossbow II einen neuen Rekord von 36 Knoten, welcher bis 1986 ungeschlagen bleiben sollte.

1980 erregte Jaap van der Rest Aufsehen mit seinem nur 7 kg schweren Board, mit dem er damals einen neuen Rekord von 24.45 Knoten aufstellte. Doch noch spektakulärer war das Auftauchen von Jürgen Hönscheid 1981. Sein Surfboard wog damals nur 5 kg, war 228 cm lang. Jaap machte sich daran ein sehr ähnliches Board zu bauen und stellte damit im gleichen Jahr nochmals einen neuen Rekord mit 25.2 Koten auf. Mit dieser Rekordzeit fuhr er die zweitschnellste Zeit, nach Crossbow II.

Es war schließlich ein Windsufer der den Rekord von Crossbow II brechen konnte. Pascal Maka surfte 1986 am Sotavento Strand auf Fuerteventura unglaubliche 38.86 Knoten (71,97 km/h). Windsurfer wurden die schnellsten, segelgetriebenen Fahrzeuge auf dem Wasser.

Bis 1993 blieben die windgetriebenen Surfer ungeschlagen. 1988 knackte Erik Beale die 40 Knoten Hürde mit 40.48 Knoten. Pascal Maka verbessert sich 1990 auf 42.91 Knoten. Thierry Bielak surfte 1991 43.06 Knoten und verbesserte sich danach auf 44.66 und 1993 auf 45.34 Knoten.

Die 45.34 Knoten - die bis heute schnellste Zeit eines Windsurfers - wurden im Oktober 1993 von Simon Mc Keon aus Australien mit seinem asymetrischen Trimaran "Yellow Pages Endeavour" geschlagen.
Der derzeitige "World Sailing Speed Record" liegt bei 46.52 Knoten (53.53 mph oder 86.16 km/h).

Speedneedles

Erwähnenswert ist die Rolle von Jimmy Lewis als Shaper. 1982 fuhr Pascal Maka mit einem Jimmy Lewis "Sailboards Maui" Waveboard den "windsurfing speed record". Auch Fred Haywood vernichtete 1983 den Rekord von Maka auf einem Jimmy Lewis Board. Makas Rekord von 1986 wurde wieder mit einem Lewis Board gefahren. Auch Eric Beale fuhr natürlich ein Jimmy Lewis Board als er 1988 die 40 Knoten Grenze durchbrach.

Eine weitere Leistung mit einem Jimmy Lewis Board gelang Roddy Lewis in den 90ern. Er stellte 1995 am Sotavento Strand auf Fuerteventura den "open ocean" Rekord (also nicht im Speedkanal in Frankreich) mit 44.51 Knoten auf. Bis heute ist sein Rekord ungebrochen!

Nun gilt es die nächst Hürde zu schafften. Laufend versuchen Teams rund um den Erdball die magische 50 Knoten-Grenze zu überschreiten. Der Rausch der Geschwindigkeit und ihr gemeinsames Ziel, der Schnellste zu sein, ist den windgetriebenen Athleten gemein.

Für den Sommer 2003 hat Björn Dunkerbeck einen neuen Versuch angekündigt, den "Speed World Record" zu brechen.

Speedsurfen Fuertventura 2002
World Sailing Speed Record Männer
1977 surfte Derk Thijs erstmals 19.1 Knoten.
1979   brach Clive Colenso den damaligen Rekord mit 19.2 Knoten.
1980   brach Derks Freund Jaap van der Rest den Rekord auf einer Speedstrecke auf Hawaii (dem Maalaea Speed Trial, gegründet von Schweitzer) mit 24.45 Knoten.
1980   ist der Kamamaran Crossbow II ist mit 36.0 Knoten das schnellste Boot seiner Zeit. (Weymouth, Dorset, England)
1981   Jürgen Hönscheid surft in Weymouth, Dorset, England 24.75 Knoten
1981   bricht Jaap seinen eigenen Rekord auf einem neuen Sinker mit 25.2 Knoten.
1982   Pascal Maka stellt in Weymouth einen neuen Rekord von 27.82 Knoten auf.
1983   Fred Haywood schafft 30.82 Knoten und brach damit als erster die 30 Knoten Grenze. Er surfte damals hinter Crossbow die zweitschnellste Zeit.
1986   Pascal Maka bricht auf Fuerteventura den Speedrekord von Crossbow, dem damals schnellsten windgetriebenen Wasserfahrzeug, mit 38.68 Knoten.
1988   Erik Beale surft in Les Saintes Maries de la Mer (Speedkanal) eine Geschwindigkeit von 40.48 Knoten.
1990   Pascal Maka verbessert sich in Stes.Maries auf 42.91 Knoten.
1991   Thierry Bielak schafft in Stes.Maries 43.06 Knoten.
1991   Thierry Bielak verbessert sich in Stes.Maries auf 44.66 Knoten.
1993   Thierry Bielak verbessert sich in Stes.Maries nochmals auf 45.34 Knoten.
1993   Erst jetzt wird der Rekord den Windsurfern wieder abgenommen. Die Yellow Pages Endeavour stellt im Oktober in Sandy Point, Victoria, in Australien mit 46.52 Knoten einen neuen Rekord auf. - Heute noch ungeschlagen.
1995   Roddy Lewis stellt auf Fuerteventura den "open ocean" Rekord der Windsurfer mit 44.51 Knoten auf.
Speedsurfen Fuertventura 1986
World Sailing Speed Record Frauen
1981 Erica Keller surft in Brest, France 21.00 Knoten.
1982   Jenna de Rosnay bricht den Rekord in Weymouth, England 23.67 Knoten.
1983   Marie-Annick Maus bricht den Rekord in Weymouth, England 24.47 Knoten.
1984   Jenna de Rosnay surft wieder in Weymouth, England 25.27 Knoten.
1984   Jenna de Rosnay steigert sich auf 27.09 Knoten.
1984   Patti Whitcomb verbessert den Rekord in Australia auf 27.32 Knoten.
1986   Patti Whitcomb schafft in Canada 28.06 Knoten.
1984   Britt Dunkerbeck stellt in Fuerteventura, Sotavento, einen neuen Rekord auf mit 33.77 Knoten.
1988   Babeth Coquelle surft in Les Saintes Maries de la Mer 34.72 Knoten.
1988   Brigitte Gimenez schafft in Stes.Maries 37.36 Knoten.
1989   Brigitte Gimenez verbessert sich in Stes.Maries auf 39.13 Knoten.
1990   Brigitte Gimenez verbessert sich nochmals auf 39.45 Knoten.
1991   Babeth Coquelle surft in Tarifa 39.70 Knoten.
1993   Babeth Coquelle verbessert sich auf 40.05 Knoten.


Rekorde der Crossbow
1975 Crossbow Tim Colman Portland Harbour, Weymouth, Dorset, England 31.10
1975   Crossbow II Tim Colman Portland Harbour, England 31.80
1977   Crossbow II Tim Colman Portland Harbour, England 33.80
1977   Crossbow II Tim Colman Portland Harbour, England 34.40
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