Universeller Foil-Adapter: Was nicht passt wird passend gemacht

Foil-Adapter-System

Update aus der Tüftlerecke

Foils unterschiedlicher Hersteller sind untereinander nicht kompatibel. Bei der Befestigung von Front- und Backwing an der Fuselage, sowie der Verbindung von Fuselage, Mast und Foilboxplatte kocht so ziemlich jede Marke ihr eigenes Süppchen.

Der individuelle Mix aus verschiedenen Foil-Bauteilen ist damit nicht möglich, es sei denn man konstruiert ein passendes Adaptersystem. Und genau das hat Malte Fürstenberg (Tüftler, 3D-Druck Experte und Erfinder der Conu) schon länger in der Schublade.

Das System ist etwas aufwendiger in der Handhabung, aber gut geeignet, um für Maltes Testzwecke Foils individuell zusammenzustellen. Das rote Basisteil der modular aufgebauten Fuselage lässt sich mittels unterschiedlicher Adatereinsätze an diversen Masten montieren.

Die Außenform der Adapter bleibt gleich und ist auch deswegen so groß, damit die individuellen Adapter verschiedene Mastprofile aufnehmen können. Die von den Herstellern verwendeten M6 und M8 Verschraubungen, mit teils unterschiedlichen Abständen und Anzahl, passen in die hintereinander liegenden Langlöcher.

Foil-Adapter für Frontwing, Backwing, Fuselage und Mast

Eingesteckt und verschraubt in die Fuselage-Basis (rot) werden dann die vordere Foilaufnahme und das Hinterteil der Fuselage (beides schwarz). Diese drei Teile sind aus Aluminium gefräst. Darauf montiert wird am hinteren Ende die Aufnahme für den Backwing.

Wie auch der Mastadapter wird der Backwing-Adapter im 3D-Druck mit hochfesten Kunstoffen wie Nylon, ABS oder PETG und mit CFK-Faser-Verstärkung hergestellt. Die Verschraubung der einzelnen Bauteile erfolgt mittels selbstsichernder Kegelmutter (Conu). Durch Variation der Winkel in den 3D-gedruckten Elementen kann gleichzeitig der Foil Shim (Fuselage zu Mast oder Backwing zu Fuselage) angepasst werden.

Malte nutzt dieses System für eigene Tests, zum Beispiel bei der Entwicklung eines eFoils, um die Leistungen (Effizienz) unterschiedlicher Hydrofoilbauteile (Wings und Masten) zu testen. Ein Beispiel: Wenn man eine Testgeschwindigkeit von 20 kmh als Konstante festlegt, dann kann man messen wieviel Watt der eFoil-Motor benötigt, um diese Geschwindigkeit mit unterschiedlichen Setups zu erreichen. Unterschiedliche Foils ziehen dabei 1000 bis 2300 Watt.

Zum Verkauf ist das System nicht vorgesehen, sondern dient momentan nur als Inspiration: Was nicht passt wird passend gemacht.

17.11.2023 © DAILY DOSE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Malte Fürstenberg