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PWA World Cup
Gran Canaria
Tag 8
Liquid Smoke in Pozo Izquierdo. Fliegendes Wasser und Wellen begrüßten die PWA Fahrer, Judges und Zuschauer am vorletzten Tag des 2008er Pozo Worldcups. Zwei, drei Fahrer waren bereits auf dem Wasser und testeten die Bedingungen. Einer von ihnen der deutsche Klaas Voget und alle Augen waren auf ihn gerichtet als er mit Höchstgeschwindigkeit auf eine drei Meter Welle zuraste und sich zu einem unglaublich hohen Backloop ins Orbit schoß.
Kein Zweifel, es würde ein sehr, sehr extremer Waveriding Tag werden. Sehr leicht fiel heute allen die richtige Segelwahl, einfach das kleinste zur Verfügung stehende Segel auf den Mast schieben und hoffen das es nicht zu überpowert wird. Ein Fahrer der auf diese Bedingungen nur zu warten schien, war Pozo Local Jonas Ceballos und er durfte auch gleich im ersten Heat des Tages zeigen warum.
Die grüne Fahne, die den Beginn des Heats signalisiert, geht hoch, Ceballos nimmt Anlauf und schon mußten die Zuschauer auf den Tribünen zum ersten Mal den Kopf in den Nacken legen um dem Sprung folgen zu können. Ein unfaßbar hoher, verzögerter Vorwärtsloop, gefolgt von einem fast noch höheren Backloop und einem one handed Pushloop mit einem voll angepowerten 3,3er Segel. Das verdient mehr als Respekt!
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Auch im Waveriding gab Ceballos mächtig Gas und ziemlich einstimmig gewann er somit seine ersten Heats. Erst gegen Julien Taboulet, welcher im Vorjahr eine furiose Aufholjagd in der Double Elimination hinlegte, und zum Schluß noch Dritter wurde, schwächelte Ceballos etwas im Waveriding während Taboulet Monster Wellenritte hinlegte.
Mit den gleichen Mitteln warf Taboulet anschließend auch den sonst so bärenstarken, heute aber sehr nervös wirkenden Phillip Köster aus dem Wettbewerb -seine Zeit wird sicherlich noch kommen. Klaas Voget bewies erneut, nicht nur wegen seines Backloops beim warm up, dass er inzwischen tatsächlich zu den Besten der Besten gehört.
Er setzte sich mit weiteren Backloops, tweaked Pushloops und sehr hohen stalled Forwardloops und sehr guter Wellenwahl zuerst gegen Robby Swift und dann gegen Marcilio Browne durch. Nur der amtierende Wave Weltmeister Kauli Seadi schaffte es am Ende den Deutschen zu stoppen. Voget beendet den Worldcup auf dem siebten Platz, ebenfalls Respekt!
Auch Taboulet wurde im anschließenden Heat von Seadi gestoppt. Der Brasilianer war auf dem Kriegspfad. Das relativ frühe Ausscheiden in der Single Elimination passte ihm überhaupt nicht. Mit seinem typischen Samba Style in der Welle und perfekten Sprungmanövern fiel ihm somit im Heat um Platz vier auch der Brite Nik Baker zum Opfer.
Jetzt ging es um den dritten Rang gegen Freund Ricardo Campello. Dass Campello auf diese extremen Bedingungen steht, zeigte er nicht nur in diversen Trainings – und Supersessions.
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Auch im Heat gegen Seadi gab der Wahl-Venezolaner alles und schaffte es in einem unglaublichen Heat, beide starteten mit perfekten Doppelloops, Backloops, tweaked Pushloops und verteilten dann mächtig Spray in der Welle, in die nächste Runde.
Seadi wird zum ersten Mal seit langer Zeit nicht auf dem Podium bei einem Wave Worldcup stehen. In der Single Elimination überraschte Dani Bruch das Feld, als er auf dem zweiten Platz landete, heute schien er gegen Ricardo Campello überpowert und seine sonst so starken Sprungmanöver endeten fast ausschließlich mit einer Schwimmeinlage. Es kam zum Finale der Sprungmonster Victor Fernandez gegen Ricardo Campello.
Vor dem Finale wurde eine Pause eingelegt um auf die perfekten Wellen für die zwei Top Rider und die Finalistinnen des Damen Waveridings zu warten. Nach knapp einer Stunde ging es los und es sollte ein denkwürdiges und extrem spektakuläres Finale werden.
Victor Fernandez startete mit einem verzögerten Vorwärtsloop, welcher den von Jonas Ceballos am frühen Morgen noch einmal toppen sollte, ebenso der folgende Backloop und der noch höhere und perfekte one foot Backloop.
Campello schoß sich für drei Doppelloops in die Luft, blieb aber ansonsten etwas näher an der Wasseroberfläche als üblich. Nachdem auch Fernandez seinen Doppelloop landete, ging die Sprungwertung sicher an den Spanier. Dann legte Fernandez auch beim Wellenreiten mächtig los, zuerst mit Goiter und Takas und dann mit einem Monster Aerial off the lip.
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Victor Fernandez ist der Gewinner des Pozo Events der letzten beiden und nach seiner heutigen Vorstellung auch völlig zurecht des diesjährigen Pozo Worldcups.
Auch die Damen bewiesen bei diesen Hammerbedingungen, das sie nicht nur im Freestyle die Lücke zwischen Herren und Damen um einiges schmälern konnten. Sie überzeugten mit langen Wellenritten, hohen Frontloops, Backloops, Table Tops und Pushloops.
Energiegeladen überzeugte vor allem die Spanierein Silvia Alba, die diese Bedingungen aus ihrer Heimat Tarifa nur zu gut kennt. Sie gewann fünf Heats in Folge und mußte sich in einem engen Heat um den dritten Platz Karin Jaggi geschlagen geben. Jaggi mußte nun Iballa Moreno an ihrem Heimat Spot schlagen um ins Finale einziehen zu können, aber Iballa fuhr sehr stark und gab Jaggi keine Chance weiterzukommen.
Somit kam es zum gefühlten dreitausendsten Finale der Moreno Zwillinge. Iballa starte sehr stark mit Backloops und one handed Backloops sowie einigen mächtigen Backside Airs in das Finale. Doch Daida wurde im Verlauf des Heats stärker und stärker. Mit Pushloop Table Top, Backloops und Frontloops sowie extrem langen und radikalen Wellenritten, konnte sie sicherstellen, das auch in diesem Jahr wieder ihr Name in die Gewinnertrophäe eingraviert werden würde. Es bleibt noch ein Tag bei diesem sehr extremen Worldcup vor Pozo Izquierdo. Sehr wahrscheinlich und mit der beendeten Wave Elimination und zwei Freestyle Elimination im Gepäck, werden an diesem letzten Event Tag die Slalom Fahrer ihre letzten Chancen erhalten.
Videos zum Event findet ihr auf dailydose.tv
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