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PWA Freestyle World Cup - Lanzarote
PWA Freestyle World Cup - Lanzarote

PWA World Cup
Gran Canaria


Tag 9
Die Stimmbänder von Headjudge Duncan Coombs dürften nach Beendigung des 2008er Pozo Worldcups Urlaub beantragen, sie mußten auch heute am letzten Tag beim vorerst letzten Skippersmeeting Schwerstarbeit verrichten und gegen den immer noch mit über 40 Knoten stürmenden Wind ankämpfen.

Verkünden durften sie eventuelle Slalomrennen, eine Sprungsupersession, bei deren Verkündung Ricardo Campello und Victor Fernandez das Glänzen in den Augen deutlich anzusehen war, und der Sail Off um Platz drei im Damen Freestyle.

Junko Nagoshi und Laure Treboux befanden sich nach zwei gefahrenen Double Eliminations gemeinsam auf dem dritten Rang. Um diesen prestigeträchtigen Podiumsplatz nur mit einer Person zu belegen, wurde dieser Heat angesetzt.

Besonders glücklich schien vor allem Laure Treboux nicht mit dieser Entscheidung. Mit völlig überpowertem 3,0er Segel konnte sie ihre tatsächlichen Freestyle Qualitäten kaum unter Beweis stellen und gab sogar frustriert, ein paar Sekunden vor ihrem Heatende, auf.

Die Starkwinderfahrene Nagoshi wirbelte ihr 3,0er hingegen durch einige Spocks, Punetas und Loops und wird somit bei der am Abend stattfindenden Siegerehrung im Gloria Palace Hotel neben Sara Quita und Daida Moreno aufs Treppchen steigen.

PWA Freestyle World Cup - Lanzarote

Durch den immer noch weiter ansteigenden Wind und Problemen mit den Regattabooten, wurden die nächsten Slalomrennen vor Pozo Izquierdo auf das kommende Jahr vertagt.

Zeit für die Supersession. Vier Vorrunden Heats mit jeweils einem Gewinner und dann das große Finale. Bereits im warm up schoß sich vor allem Dani Bruch mit seinen Backloops und verzögerten Frontloops in die obersten Stockwerke.

Auch Philip Köster zeigte, daß er motiviert war ins Finale einzuziehen. Beide sollten es nicht schaffen. Köster schoß sich zwar zum vielleicht höchsten Sprung aus dem Wasser, wollte aber bei dieser Höhe keine Rotation mehr riskieren.

Ins Finale aus diesem Heat zog der Engländer John Skye durch seinen sauber gelandeten Doppelloop ein. Zu ihm gesellen sollten sich Kauli Seadi, Victor Fernandez und Ricardo Campello, allesamt durch perfekte Doppelloops, bei denen sie anscheinend versuchten den über ihnen kreisenden Helikopter zu überfliegen.

Vor dem Start des Herren Finals, wurde der einzige Damen Heat gestartet. Junko Nagoshi warf sich förmlich in einige verzögerte Vorwärtsloops.

 

Iballa Moreno glänzte mit Backloops, Evi Tsape mit einem Pushloop, welcher ihr den zweiten Platz einbrachte, und Daida Moreno mit einem Doppelloop, der sie zur Siegerin kürte.

Es kam zum großen Finale mit genau den Fahrern, die man sich in dieses Finale gewünscht hatte. Und spätestens als Ricardo mit seinem gepolsterten Neoprenanzug und Helm zur Musik von Mission Impossible an den Strand trat, wußte auch der letzte Zuschauer, was die Stunde geschlagen hatte. Es ging nicht mehr einfach nur um Doppelloops, Ricardo würde in diesem Heat sicher seinen ersten Tripple Loop Versuch starten.

Meinungsumfragen bei den PWA Ridern während der Woche ergaben ein gespaltenes Ergebnis, die Mehrheit glaubte nicht, dass die dreifache Vorwärtsrotation möglich sei. Vor mittlerweile prall gefüllten Tribünen konnte die Show starten. Wie stark der Wind tatsächlich tobte, wurde spätestens klar, als Fernandez bei einem Vorwärtsloop sein 3,5er Segel loslassen mußte.

Trotzdem schraubten sich die Fahrer in unglaubliche Höhen, ein Aufschrei im Publikum folgte dem Anderen. Auf der Jagd nach dem besten und höchsten Move gaben Fernandez, Seadi, Skye und Campello wirklich alles, auch wenn Campello mittlerweile seine eigene Jagd gestartet hatte, die nach dem Tripple Loop.

PWA Freestyle World Cup - Lanzarote
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Es kamen wieder einige perfekte und trocken gelandete Doppelloops dabei heraus, bei denen man nicht in der Haut der Boards stecken mochte. Aber er konnte einfach keine geeignete Rampe für die zusätzliche Rotation finden.

Die Zeit wurde knapp und kurz vor dem Ende des Finals war es soweit, den Zuschauern stockte der Atem als Campello sich in die Höhe schoß, zweimal rotierte und tatsächlich eine dritte Rotation einleitete.

Die Landung allerdings war noch sehr hart und erinnerte an die ersten Doppelloop Versuche von Robert Teriteheau. Seine Doppelloos brachten Campello den Sieg in der Supersession, sein Tripple Loop Versuch einen Eintrag in die Windsurf Geschichtsbücher und sicherlich einen Haufen Fotos in den Windsurf Magazinen.

Er sei mit seinem zweiten Platz in der Supersession sehr zufrieden, sein Ziel war es immer Campello im Auge zu behalten um den ersten Dreifachloop Versuch der Geschichte nicht zu verpassen, meinte Fernandez nach der Siegerehrung.

Ein weiteres Stück Windsurf Geschichte wurde geschrieben, nicht nur durch Campellos Sprungversuche und Fernandez drittem Sieg vor Pozo in Folge, sondern durch einen weiteren Windsurf Worldcup vor Pozo Izquierdo mit extremsten Bedingungen für die Waverider, Slalompiloten und die Freestyle Damen. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr! Der PWA Tross zieht weiter zum direkt anschließenden Worldcup auf Fuerteventura.


Videos zum Event findet ihr auf dailydose.tv
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