12. Dezember
1999
Report / Fotos: Andre Ludewig |
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Endlich
gibt es wieder die Windsurf-Neuigkeiten vom Kap der Guten Hoffnung!
Der Seenebel, der uns völlig eingehüllt hatte, verwandelte
sich innerhalb von fünf Minuten in klare Sicht und 7 bis 8
Beaufort aus Südost.
Es ballerte derart, dass alle gleich von Sunset
aus zu den nördlicheren Spots aufbrachen. Gero aus Potsdam
überredete mich, die Strecke (ca. 12 km) surfend zurückzulegen,
um dann in Bigbay den Tag zu beschließen. Der Downwind-Trip
war ein Feuerwerk an Impressionen: Die sich verändernde Landschaft
hinter den Dünen und dann den Kick einfach in jede Welle hineinzuhalsen,
ohne ständig diszipliniert Höhe fahren zu müssen,
um sie nach Herzenslust frontside abzuschredden! Unterwegs gesellte
sich noch Duck hinzu, der uns einfach hinterhergefahren war, ohne
sich etwaig auftretender Probleme bewußt zu sein. So passierte
es, dass er in Tableview unglücklich stürzte und der Beachbreak
eine Segelbahn herausriss. Es war sicher eine eindrucksvolle Erfahrung
an seinem ersten Tag in Kapstadt!
In Bigbay war es dann vorbei mit dem Frieden, zu zweit einsame Wellen
abzureiten: Zeitweise 80 Surfer drängelten sich um die 2-3
Meter hohen Wellen. Nur mit hoher Aufmerksamkeit meisterten wir
unbeschadet den Rest dieses geilen Surftages! |
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Der
nächste Tag war einer der beiden windfreien der vergangenen
Woche, doch ein heranziehendes Tiefdruckgebiet bescherte uns richtig
hohe Wellen! Alle waren nun gespannt, wie sich der Tag danach windmäßig
entwickeln würde.
Einen Tag später um 17.00 Uhr: Der Wind frischte endlich etwas
auf, so dass die ersten auf anrollenden Wellenberge zudümpelten.
Das Bild zeigt nur eine sehr kleine Welle
an diesem Abend - ich war so heiß, daß ich keine der
großen Wellen zum Knipsen abwarten wollte. Tatsächlich
reichte der Wind bis zum Schluß nicht für's Gleiten,
doch das Abreiten dieser Monster entschädigte für das
oft über fünfmalige Wiederausreissen beim Versuch, den
Brandungsgürtel zu queren. Alle waren sich einig, dass die
großen Dinger sicher über 5m waren.
Alle, die schon mal in Kapstadt waren, kennen solche Bedingungen:
Ein kleiner Fehler, eine Chicken Jibe zu wenig und der Mast oder/und
das Segel ist hin. Ganz Unglückliche verletzen sich auch noch
- wie ich vor fünf Jahren, als an meinem ersten Surftag eine
Wand direkt über mir zumachte und mein linkes Wadenbein wieder
zusammengeschraubt werden musste. |
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- surfvill@gmx.de
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Am
nächsten Tag hatten die Wellen etwas abgenommen. Das Bild zeigt
Thorsten um 8:00 Uhr allein
in erstklassigen
Bedingungen in Sunset. Nebenbei: Er wollte eigentlich, wie in den
letzten Jahren, fünf Monate hier verbringen, hatte aber diesmal
nicht den Protest seiner Freundin zu Hause einkalkuliert: Er brach
gestern, nach vier Wochen seinen Aufenthalt ab! Jedenfalls hatten
wir alle einen wirklichen Bigday: Das 4,5er funktionierte die ganze
Zeit und der Swell war nicht so mächtig, aber groß genug
für geile Ritte und Sprünge. |
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Pech: Ich parkte in einem Windloch unvermittelt vor einer Wand ein
und diese schluckte meinen Kram: Mast kaputt! Drei Stunden später:
Der Wind hatte heute Nachmittag tatsächlich zugenomen und wir
bekamen doch noch unseren netten Windsurftag mit großem Zeug
in kleinen Wellen... naja!
Morgen erhalte ich die vierte Operation an meinem Knie. Letztes
Jahr im Juli war es bei einer Überbelastung falsch nach vorne
weggeknickt. Ich hatte beim Trampolinspringen nicht richtig aufgepasst...
Mindestens vier Wochen kann ich nun nicht auf's Wasser und habe
so die Möglichkeit mehr für euch zu knipsen... |
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