Die folgende Nacht wurde unruhig. Einerseits
weil durch den zunehmenden Wind das Rütteln am Auto immer stärker
wurde, andererseits konnten wir den nächsten Morgen kaum erwarten,
weil wir hörten, wie die Brandung immer lauter wurde. Wir wachten
früher als gewöhnlich auf und als wir auf die Bucht hinausschauten,
schoss uns ein Funkeln in die Augen. Wir schauten uns sprachlos
an und wussten, jetzt kommt die Krönung unseres Trips - jetzt
zeigt sich das Mittelmeer von seiner richtg rauen Seite.
Der starke Westwind verwandelte die Bucht in einen tobenden Kessel,
fast die ganze Bucht bestand aus Weißwasser und der Onshore-Wind
machte die Bucht unsurfbar. Heute war der Tag für Cala Piscina
- etwa 10 Minuten Autofahrt südlich von Rena. Dieser Spot braucht
immer 1-2 Tage Westwind mit 6-7 Beaufort bis sich hier eine schöne
Welle zum Abreiten aufbaut. Aber das unglaubliche wurde wahr:
Perfekter Sideshorewind und gut masthohe Wellen, die wie im Bilderbuch
über zwei Pointbreaks hereindonnerten.
Hier schauten wir uns den Spot mal gründlicher an, denn heute
erlaubte Cala Piscina keine Fehler. Die versteckten Riffplatten,
die starke Strömung und die eingeschränkte Ausstiegsmöglichkeit
nach einem Waschgang forderte heute völlige Konzentration von
uns. Wir trugen unser Material über einen schmalen Trampelpfad
hinab in eine 10 Meter breite Bucht, wo man fast windstill die
Segel aufriggen konnte - 4.0 qm war heute an der Tagesordnung
und das ordentlich flach getrimmt. Wir mussten etwa 10 Meter aus
der windgeschützten Bucht mit dem Material herausschwimmen bis
uns die 7-8 Bft. um die Ohren fegten.
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