Ich sitze im Flugzeug und wir fliegen zurück in Richtung Westen, zuerst nach Moskau, dann geht es weiter nach Deutschland. Drei Wochen Sibirien liegen hinter mir. Mit dem Mietwagen und einer Zeltausrüstung war ich auf der Suche nach Windsurfspots in einem Land, bei dem keiner auf Anhieb ans Windsurfen denkt.
Welcher Eindruck ist am stärksten hängen geblieben? Feuer! Gute Feuer: klein und groß, offene Grills am Straßenstrand, Lagerfeuer vor und hinter den Häusern, in der Stadt, auf dem Land und am Strand, einfach überall. Selbst die zahllosen LKW-Fahrer, die mit einem von den unsäglich schlechten Straßen geplätteten Reifen liegen geblieben waren, machen als erstes ein Feuer, und dann geht es an die Arbeit.
Was ist noch hängen geblieben? Freundschaften. Ich bin noch nie von so vielen fremden Leuten angesprochen und eingeladen worden. Sibirien ist schön, aufregend, grob und herzlich... |
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Aber fangen wir am Anfang an... Sibirien als Windsurfer zu bereisen ist eine echte Herausforderung - und teuer.
Die Airlines nehmen, wenn überhaupt, Windsurfmaterial nur zu totalen Wahnsinnspreisen mit. Was sich bei der Ticketbestellung noch recht erträglich anhört, wird bei genauem Nachfragen und spätestens beim Einchecken zum Alptraum. Weit mehr als 1000 Euro für ein einziges Übergepäck werden verlangt.
Selbst meine abgespeckte Campingausrüstung mit 16kg in einer Tasche hat mich 700 Euro gekostet. Zum Glück habe ich auf mein Windsurfmaterial verzichtet, weil mir Ilya, mein Freund aus Irkutsk, das Material leiht. Was das gekostet hätte, möchte ich lieber gar nicht wissen. |