Pichilemu: Der erste Tag empfing uns mit Nebel und Flaute. Eigentlich
wollte ich sofort wieder weg, weil auf dem Wasser auch Rennbanane
gefahren wird. Ich konnte mir schwer vorstellen, wie man bei den
epischen Bedingungen, die ja angeblich hier herrschen, Rennbanane
fahren kann.
Der nächste Tag lehrte mich das Gegenteil: Sonne, Welle und mit
5.0 gut angepowert. Die Welle bricht sehr sauber, sechs bis sieben
Cutbacks sind keine Seltenheit, denn wir sind an der längsten
Welle von Chile! Etwas nervig werden die Wellenreiter, die nur
im Wasser liegen und rumschimpfen. Allerdings verschwinden sie
mit zunehmendem Wind, so dass bei 6-7 Windstärken maximal sechs
Leute auf dem Wasser sind.
Zum Glück trennt außerdem eine hohe Sandbank die Bananenfahrer
von den Surfern! Der übliche Rhythmus (3Tage Wind, 3 Tage Flaute
in Kombination mit Nebel) machte auch bei uns keine Ausnahme,
und so beschlossen wir nach Topocalma zu fahren. Die rasante Fahrt
wird mal wieder von der Polizei unterbrochen, die eine Fahrzeugkontrolle
macht. Dummerweise haben wir beide unsere Führerscheine nicht
dabei, und probieren es einfach mal mit dem Personalausweis. Der
Polizist gibt uns freundlich die Papiere wieder, und winkt uns
weiter.
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