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Land: Australien Spot: Gnaraloo Ein Roadtrip entlang der Westcoast mit Tim Heising und Mirko Eggers |
Lancelin |
Nach
der Ankunft in Perth stand uns ein 900 km langer Weg entlang der Westküste
bis nach Gnaraloo bevor. In Lancelin, 130 km nördlich von Perth, legten
wir den ersten Zwischenstop ein. Riesige Sanddünen,
die von den Australiern als Terrain für Buggy-Rennen mißbraucht
werden, bieten auch für Sandboarder einen netten Downhill-Ride.
Mit Surfboard und Segel funktionierte es allerdings nicht wie erhofft;
die Düne war nicht steil genug. Trotzdem war es eine lustige Aktion
und mit Wind hätte das ganze sicher funktioniert.
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Nach endlosen
Stunden im Kombi, den Mirko noch von seinem letzten Australien-Trip besaß
und zwischenzeitlich bei Freunden untergestellt hatte, stoppten wir in
Geraldton, der größten Stadt im Westen
von Australien, und gingen im nahgelegenen Coronation zu einer erfrischenden
Session aufs Wasser. Coronation bietet vor allem überragende Sprungbedingungen, aber nur bei sehr hohem Swell ist dieser Spot auch sehr gut zum Abreiten. Die Wellen sind normalerweise nicht besonders kräftig.
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Snapshots mit der Einwegkamera
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Don't risk your life |
Dann
ging es weiter zur letzten Etappe auf dem Weg nach Gnaraloo. An den unzähligen
Kilometern der Westcoast liegen noch mehrere
weltbekannte Wellenreitspots, wie zum Beispiel Red Bluff, und andere interessante
Sehenswürdigkeiten. So auch die Blowholes - Wasser wird durch die Wellenbewegung
in unterirdische Höhlen gepreßt und schießt als Fontäne
in die Luft. Beachtet die Warnung "King Wave Kills"
- das flache Riff kann unerwartet von sogenannten King Waves, das sind
ziemlich hohe Wellen, die durch Überlagerung kleinerer Wellen eines
weit entfernten Sweells oder durch Seebeben
entstehen, komplett überspült werden. Dort sind so schon Leute
umgekommen. |
Der letzte Ort, um alles
Lebensnotwendige zu besorgen, ist Carnarvon. Wasser und haltbare
Lebensmittel mußten wir von hier aus für die Dauer unseres
Aufenthaltes mitnehmen. Auf der folgenden sechsstündigen Fahrt zum
Spot, der auf einem riesigen Privatgelände liegt, gibt es nur einen
winzigen und teuren Shop am Campingplatz,
der die nötigsten Dinge verkauft. |
Reifenpanne in der Wüste |
Pannen
blieben natürlich nicht aus. Auf den letzten Kilometern war einmal
der Motor überhitzt, dann der Auspuff abgerissen
und schließlich noch ein Reifen geplatz. Wir mußten ziemliches
Duchhaltevermögen zeigen, denn diese Zwischenfälle nervten bei der Hitze
und dem Staub natürlich gewaltig. Zudem versank beim Reifenwechsel
der Wagenheber immer wieder im sandigen Boden. Ein 4-Wheel-Drive wäre
die bessere Wahl gewesen, denn die Dirt-Roads sind besonders auf den letzten
80 Kilometern in einem extrem schlechten Zustand.
Tiefer Sand und große Löcher machen das Vorankommen mühsam.
Unsere Wagen hatte natürlich nur einen Ersatzreifen, was uns
in den folgenden Wochen zu einem sehr vorsichtigen Fahren zwang. |
Abkühlung dringend erforderlich |
Gnaraloo liegt
auf dem Gelände einer riesigen Schaf-Farm. Wildes
Campen ist verboten, deshalb gibt es dicht beim Spot einen notdürftigen
Campingplatz. Dort findet man windgeschützte Stellen und ein paar
spärliche Bäume spenden Schatten. Es gibt übel riechende
Salzwasserduschen, die allerdings so gut wie
ungenutzt bleiben. Zwischen der felsigen Küste liegen ein paar kleine
Sandstrände und am vorgelagerten Riff brechen saubere Wellen. Ein
idealer Platz zum Frühstücken. Wir hatten während unseres
gesamten Aufenthalts richtiges Glück, das permant Wind wehte. Denn
bei längeren Flautenperioden verwandelt sich dieser Platz in eine
heiße Hölle. Tausende von Fliegen weichen dann nicht
mehr von deiner Seite und ohne Fliegenhauben würdest du nach kurzer
Zeit durchdrehen.
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Campingplatz
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Mirkos Morgensession |
An
dem Break direkt vor dem Campingplatz kann
man morgens, wenn der leichte Wind noch ablandig weht, eine Runde Wellenreiten
gehen - optimal zum wach werden. Die kleinen Wellen
brechen hier sehr sauber. Hier in der Nähe wird übrigens
auch einmal jährlich der legendäre Billabong Contest ausgetragen. |
Australiens
Wildlife ist beeindruckend. Im Wasser haben
wir neben Tigersharks, Delphinen, Walen, Rochen und Schildkröten auch
die Gelbschwarze Wasserschlange gesehen, die giftigste
Schlange der Welt. Sie hat allerdings ein sehr kleines Maul und
kann den Mensch so nur in sehr kleine Hautfalten beißen, beispielsweise
zwischen den Fingern. Deshalb beim Paddeln
immer die Finger zusamenhalten. An Land begegneten uns Emus, Känguruhs
und Füchse - diese kamen sogar bis auf den Campingplatz und fraßen
die Reste aus unseren Töpfen. Schwarze Witwen soll es auch
geben, aber denen sind wir nicht begegnet, allerdings haben wir mehrere Landschlangen life gesehen und fanden jeden Morgen unzählige Schlangenspuren im Sand.
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Wildlife |
Spotcheck Gnaraloo |
Am
Windsurfspot, der 2 km südlich vom Campingplatz
liegt, gibt es einen kleinen Parkplatz. Links davon trägt man sein
Material ca. 150 Meter bis zu einem kleinen Sandstrand. Dort gelangt man
über ein flaches Riff ins Wasser. Nach
hundert Metern Flachwasser kommt dann nochmal ein sehr flaches Riff, in
dem nur schmale Channels nach draußen
führen. Dort warten dann perfekte Wellen, die dich für alle Strapazen an Land belohnen - für uns die geilsten Windsurfbedingungen, die wir je erlebten. |
Der Swell kommt
meistens aus südlichen Richtungen und obwohl Gnaraloo
ziemlich weit oben im Norden liegt, gibt es an diesem Spot hohe Wellen,
da er nah am Continental Shelf liegt -
das Wasser wird etwas weiter draußen sprunghaft tiefer. So hatten
wir fast jeden Tag um die 2-3 Meter, ab und zu mal masthohen Swell. Sogar die kleineren Wellen brechen bei Niedrigwasser ziemlich kraftvoll. Das Riff liegt dann nur knapp unter der Wasseroberfäche und man muß ab und zu auf die Finne aufpassen. Zumeist liegt das Riff aber tief genug, so daß man selbst bei einem Waschgang über das Riff und dann in ruhigeres und tiefes Wasser gespült wird. Der Wind weht morgens ablandig, dreht dann auf sideshore und nimmt zu, so daß man immer ein 4,7er fahren kann. Gegen Abend flaut er wieder ab. Wir hatten in diesem Monat viele Tage mit perfekten Bedingungen und dieser Abenteuer-Roadtrip wird
uns lange in Erinnerung bleiben.
Down the Line |
Floater, Jumps & Carving Cutbacks |
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