Diesen thermischen Effekt kann man bei richtigem Passat hier auch morgens live erleben, denn erst wenn sich die Landmasse erwärmt, also so gegen 10:00 Uhr, zieht es den Nordost in die Spots. Als der Passat dann am 16. Dezember wieder ordentlich die Wolken verjagte, sah man für zwei Tage wieder die 4,7er und 4,2er auf dem Wasser. Für den Rest des Monats mussten dann meist die großen Freeride- oder Slalomsegel herhalten. Zum Jahresende konnten wir aber noch einmal mit kleinem Wavematerial auf's Wasser.
Sehr denkwürdig war der Abend des 23.12.! Gegen 16:30 Uhr, also vor der zweiten Session, schlenderten wir eisschleckend die Strandpromenade der Südbucht entlang und bemerkten, dass sich die bei Passat eher kleinen Wellen zu langen Linien über die ganze Bucht erstreckten und immer größer wurden. Schnell waren wir auf dem Wasser und fühlten uns ganz woanders, aber nicht in Médano!
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Bis auf ein paar Wellenreiter, Boogieboarder und zwei Kiter war es leer. Die meisten hatten ihren Surftag schon beendet. Cleane, lange Wellen mit bis zu drei Meter Höhe liefen in großen Abständen an den Strand direkt vor dem Flashpoint. Mit wenig Wind pumpten wir uns durch die Brandung, zogen draußen kurz Höhe und warteten auf die nächste große Dünungswelle. Das Segel wurde im Bottom Turn flach auf's Wasser gelegt und ein Cutback jagte den anderen. Ich fühlte mich wie am Sunset Beach in Kapstadt. Erst bei fast vollständiger Dunkelheit kamen wir wie benommen vom Wasser.
Die winteruntypisch gute Dezemberstatistik von 24 Tagen Gleitwind wurde durch zusammengerechnet sieben Tage mit 4-5 Windstärken ordentlich gepimpt. Das sind eigentlich die perfekten Bedingungen für das zum dritten Mal stattfindende Slalomtraining der Worldcuper im neuen Jahr. Noch sind die Vorbereitungen nicht ganz abgeschlossen, aber bald wird sich die Weltelite hier in der Südbucht wieder um die Halsenbojen drängeln.
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