Philipp Kümpel ging dem Gerücht nach, dass es südlich von Halle angeblich einen Binnensee mit Welle gibt, an dem der Wind stärker bläst als in der Umgebung...
Immer wenn die Stimmen der anderen Surfer leiser wurden und sie mir etwas zuflüsterten, konnte ich ahnen, dass ich gleich einen „Geheimtipp“ bekommen sollte. Der Erste der mir von diesem „secret“ Spot erzählte war Florian Kellner, ein begnadeter Freestylsurfer. Glauben konnte ich diese ganzen Geschichten nicht recht. Zunächst war natürlich von einer „Düse“ die Rede. Der Wind würde an diesem See mindestens um eine Stufe stärker blasen, als an allen anderen mitteldeutschen Spots. Es war die Rede von einer Welle, die an Toptagen fast eineinhalb Meter hoch werden konnte. Mir erschien das alles jedoch wie sehr lang gesponnenes Seemannsgarn. |
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Mitte der Woche war es dann soweit. Sturmtief „Heini“ blies über ganz Deutschland. Der Bus wurde schnell vollgeladen und ab ging es auf der Autobahn in Richtung Sachsen-Anhalt. Kurz vor der Abfahrt zum See leuchtete der Himmel in seltsamen Farben. Bei genauerer Betrachtung sah man überall Schornsteine aus denen Flammen emporschossen. Es waren die Chemiefabriken von Leuna. Dies ließ auf beste Wasserqualität des Wunderrevieres hoffen…
Dann stand ich vor dem Geiselthalsee. Es ist keine Pfütze, sondern ein erstaunlich großes Binnenrevier. Der Parkplatz war gut gefüllt und überall lagen kleine Segel und Waveboards herum. Überall? Nein. Ein Slalompilot hatte sich offenbar im Gewässer verirrt. Es war Christian Recke, der mit seinem 90 Liter Slalomboliden zeigen wollte, dass er auch in „Wavebdingungen“ Topspeed fahren kann. |