Ok, es geht los. Der große Tag ist gekommen, das Auto gepackt, Surfmaterial ist rings um das Auto befestigt, Verpflegung für den Trip ist eingeladen und los geht’s. Unser Navi zeigt entspannte 2998 Kilometer bis Tarifa an. Dabei geht es quer durch Deutschland, Belgien Frankreich und Spanien.
Thema Navi und Routenplanung:
Da es hauptsächlich über Autobahnen und Fernstraßen geht, reicht mir mein Smartphone mit kostenloser Navisoftware und Open Streetmap Karten von Mapfactor (für Android und Windows Mobile). Übernachtungsplätze kann man sich vorher wunderbar mit Google-Maps heraussuchen. Mit unseren Mitfahrern im anderen Bus haben wir uns deshalb im Baskenland verabredet. Ein schöner Platz in der Nähe von Zarautz soll der Treffpunkt werden
Während der Fahrt verkürzen uns diverse Hörbücher den Tag. Alle 400 km machen wir eine mehr oder weniger längere Pause zum Tanken, Essen und Gassi gehen für Hund und Mensch.
Nachts um eins, irgendwo in Belgien fahren wir einen Rastplatz an und legen uns für ein paar Stunden hin. Am nächsten Morgen geht es weiter in das Baskenland. Angekommen an unserem Stellplatz, erwarten uns riesige Wellen vor beeindruckender Steilküste. Während wir auf Knut und Diana warten, kochen wir uns etwas leckeres zum Abendessen und erkunden die Gegend. Nach der ersten Nacht, weckt uns das Getöse der Wellen zum Frühstück. Nach Croissant und Café Con Leche starten wir zur letzten Etappe, die uns einmal quer durch Spanien führt. Unterwegs lauschen wir Hape Kerkelings Erzählung vom Jakobsweg. Schon witzig, wenn man die Städte durchquert, die gerade im Hörbuch vorkommen.
Abends um elf Uhr erreichen wir den Parkplatz von Los Lances, auch bekannt als Landebahn. Diana und Knut erwarten uns. Sie haben weniger Pausen gemacht und hatten sogar schon Zeit ein paar Biere zu kaufen.
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Auf dem Parkplatz wird - zumindest in der Nebensaison - das Übernachten im Auto geduldet. Da der Parkplatz sehr groß ist und direkten Strandzugang hat, stehen hier überraschend viele Autos und auch große Allrad-LKW warten hier auf den Sprung nach Afrika.
Wir entscheiden uns für die Dauer unseres Urlaubes ohne Campingplätze auszukommen. Dies bedeutet natürlich einen Verzicht auf Luxus: Kein Strom, keine Duschen oder Toiletten, kein Trinkwasser aus dem Schlauch. Dafür aber eben die Freiheit jeden Tag woanders zu stehen, sich die Nachbarn selbst auszusuchen und kein Geld für die Übernachtung zu bezahlen.
Wildes Campen ist jedoch in den meisten europäischen Ländern verboten. Wer sich trotzdem entgegen der offiziellen Verbote darauf einlässt, sollte mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen und sich möglicher Strafen und Gefahren bewusst sein! Dass keine Anwohner gestört werden und kein Müll hinterlassen wird, sollte selbstverständlich sein.
Für die tägliche Dusche muss daher ein Sprung in den Atlantik herhalten. Mit biologisch abbaubarer Süß-/Salzwasser-Seife stellt das für die Umwelt keine zu großen Probleme dar und man ist morgens auch ordentlich wach (die Seife sollte allerdings trotzdem nie direkt in Bächen, Seen oder Flüssen genutzt werden.) Für Warmduscher oder kalte Tage hat sich bei uns die Variante aus einem Teil kochendem und zwei Teilen kaltem Wasser in einem 5-Liter Kanister bewährt. An einsamer Stelle im Windschatten hinter dem Bus ist das fast ein Duschvergnügen wie zu Hause.
Am nächsten Tag geht es zum Wellenreiten nach Arte Vida. Der Spot ist nach dem Hotel benannt und direkt um die Ecke. Hier kommt der vorhergesagte Poniente fast Sideshore und Wellen brechen ohne Wind recht sauber über ein kleines Felsenriff, dass allerdings sehr knapp unter der Wasseroberfläche lauert. Ich haue mir mehrmals beim Duck-Dive die Brettspitze ins Riff. |