Der Dezember hatte viele Überraschungen parat - nur die langersehnten, fetten Tage am Cabezobunker blieben leider komplett aus. Der ungewöhnlich strenge Winterbeginn hatte Europa voll im Griff. So rutschte der Passatgürtel zu tief, um die Kanaren ordentlich zu belüften.
Statt dessen begannen viele ihren Urlaub mit endlosem Warten auf dem Airport, weil das Schneechaos für stundenlange Verzögerungen im Flugverkehr sorgte. Genauso mussten sich Heimreisende in Geduld üben, weil die Maschinen von zu Hause nicht kamen. Zu allem Überfluss sorgte auch ein vorübergehender Streik der spanischen Fluglotsen für viel Urlaubststress.
Ausbleibender Druck aus Nordost muss bei einer 3700m hohen Insel natürlich nicht zwingend Flaute bedeuten - irgendwo werden auch leichte Winde immer beschleunigt.
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So setzte sich die Serie von West/West-Südwestwinden für die erste Dezemberwoche fort, und El Médano wurde wieder einmal ein Eldorado für alle Freestyler und -rider.
Eine spezielle Ausnahme bildete Südwind am Ende dieser Woche: Puertito de Güimar ist eigentlich erste Wahl bei Nordwind, denn die Düse von La Lagunga, einer Senke zwischen dem Hochland Las Cañadas und den Anagagebirge bedient diesen Bump'n'Jump Spot bestens. Auch bei Wind aus der entgegengesetzten Richtung funktioniert diese Beschleunigung prima.
Während in El Médano die Fahnen nach unten zeigten, ballerte es in dem nur 25 Autominuten entfernten Hafenstädchen für's Vierzweier. Ich war ganz alleine da und Wetterguru Klaus Gahmig von der Surfstation Playa Sur wollte mir diese Geschichte überhaupt nicht glauben.
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