Seit Jahren steht Moulay, im Norden des bereits bekannteren Windsurf – und Kitereviers Essaouira in Marokko, auf meiner persönlichen Liste der unbedingt noch zu bereisenden Windsurfspots ganz oben. Einige Anläufe in den letzten Jahren scheiterten bereits bei der Planung der Reise. Die beste Reisezeit für Wind und Wellenhungrige Windsurfer in Moulay, wollte einfach nicht in meinen Terminkalender passen.
So durfte ich mir spätestens auf der alljährlichen Kanaren Tour der PWA vom Moulay Local und Top Waverider Boujmaa Guillol die Frage gefallen lassen, weshalb ich immer noch nicht mit meinem Board unter dem Arm bei ihm aufgetaucht sei.
Um die Reise nicht noch weiter aufschieben zu müssen, wurde der Spot kurzerhand in den Tourplan der 2009er Windsurf Seminare des Windsurflabors aufgenommen. Gemeinsam mit dem Magic Fun Afrika Center in Essaouira und Moulay und den Fanatic The Boarderscenter setzten wir zur besten Wellenzeit ein Wavespecial an.
In der dritten Mai Woche sollte es endlich soweit sein. Nach einem weiteren Flachwasser-Winter in El Yaque wurde das Verlangen nach deutlich bewegterem Wasser immer größer. Dass ich zudem mit einer Wave Clinic einige Windsurfer in das Waveriding einführen durfte, machte die Sache perfekt.
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Als Zielflughafen kamen Marrakesch und Agadir in Frage und ich entschied mich für das etwas südlicher gelegene Agadir, auch wenn die Transferzeit von dort Richtung Essaouira etwas länger dauern würde. Durch eine starke Erkältung konnte es nur recht kraftlos losgehen.
Bereits bei der Ankunft am prächtig verzierten Flughafen Al Massari kam die Kraft jedoch bereits etwas zurück, denn von einer Sekunde zur anderen fühlt man sich in eine andere, faszinierende Welt versetzt. Meinen Fahrer für den knapp dreistündigen Transfer schienen dagegen die Kräfte zu verlassen, als er mich mit meinen Boardbags durch den Ausgang kommen sah. Beim Anblick seines Fahrzeugs wußte ich auch weshalb.
Sein sehr gepflegter blau weißer 200er Mercedes aus den Anfängen der 80er Jahre, verfügte leider nicht über einen Dachträger. Nachdem wir den Inhalt der Boardbags ins Innere des Oldtimer Taxis verstaut und die Brett Bags mit Tampen und Uralt-Spanngurten auf dem Dach befestigt hatten, konnte es mit leicht schlechtem Gewissen losgehen.
Vorbei an üppigen und extrem bewachten Palästen der marokkanischen Blaublütler, führte mein Weg durch den Stadtkern Agadirs, unterbrochen durch immer wieder heftige Bremsmanöver.
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