Aber mein Entschluss stand: Diese Insel wollte ich auschecken. Einen guten Monat später sitze ich mit Sebastian und Julian, meinen Team-Surftoday Kollegen, auf unserer Terrasse in der Türkei.
Unter uns liegt Alacati, das türkische Windsurfmekka. Die Rakiflasche ist schon halb leer und der Vollmond lädt zum Träumen ein.
Da fällt unser Gespräch auf Griechenland, den Uso, die Frauen und das Essen. Es werden ein paar alte Geschichten wieder ausgepackt und neu aufbereitet. Als mir auf einmal einfällt: „Jungs, habt ihr schon mal was von Chios gehört, ich glaube da kann man surfen!!“ Die Zweifel sind zunächst groß, aber mit letzten Infos von Windguru sind alle Skeptiker beruhigt. Die ganze nächste Woche soll es mit 20 Knoten winden.
Schon zwei Tage später waren unsere Fährfahrten und zwei Mietautos auf der Insel gebucht.
Wir hatten über ein paar Ecken auch noch die Handynummer eines Locals erhalten - via Skype erreichten wir ihn nach einigen Versuchen.
|
 |
Seine Reaktion auf unseren Anruf schien pure Freude zu sein: „What, you are interested in our island? Hey guys, you are welcome, my buddys and me will pick you up at the harbour! Then we can show you our island for a few days!“
Das klang nach griechischer Gastfreundschaft! Und so bestiegen wir zwei Tage später mit einem guten Gefühl das Schiff, welches uns nach Chios bringen soll. Doch während der 45-minütigen Schiffahrt von Cesme nach Chios sank unser Herzschlag passend zur Windgeschwindigkeit.
Voller Übermut und Tatendrang bei satten 6 Windstärken in der Türkei abgefahren, kamen wir ernüchtert auf der Insel an. Es bewegte sich keine Fahne, Fahne und auch das Wasser verriet uns durch das Fehlen jeglicher Kräuselung nicht, dass es jemals Wind gesehen hatte.
|