Fragen stehen in den Gesichtern vieler Bewohner Boa Vistas, seit im Oktober 2008 der internationale Flughafen aufgemacht hat.
Die meisten Familien waren immer arm und leben seit Jahrzenten von der Hand in den Mund. Sie begreifen kaum, was genau in diesen Momenten auf ihrer Insel vorgeht. Bei dem Tempo mit der die Entwicklung nun voran schreitet, wird die Insel an Ausländer ausverkauft sein, bis die Kapverdianer mit Bildung und Know How aufgeholt haben werden und mithalten könnten.
So sieht man viele Canarios, Italiener, Deutsche, die Grundstücke kaufen, Firmen gründen und sich die Rosinen aus dem Kuchen picken. Die Kapverdianer haben weder das Geld noch die Bildung noch die Streetsmartness, um daran teilzuhaben.
Das von Tui und Riu gemeinsam betriebene All inclusive Hotel Riu Karamboa hat 750 Zimmer. Das nächte Hotelder Riu Kette, das Riu Tuareg wird 1000 Zimmer haben.
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Während auf der einen Seite die Kapverdianer Löhne von 150 bis 250 Euro pro Monat erhalten, werden auf der anderen Seite europäische Preise verlangt. Hotels zum Beispiel bezahlen auf den Kapverden keine Steuern. Hier wird gerade richtig viel Geld verdient.
Wer mit offenen Augen nach Boa Vista reist, der wird auch die Tragik der momentanen Entwicklung, bei der das große Geld an den Bewohnern vorbeirauscht, nicht abschütteln können.
Boa Vista fasziniert mit sprödem Charme. Noch ist die Insel unglaublich wild. Es gibt unendlich viele Spots zu entdecken. Wasserschildkröten und Wale lassen sich beobachten. Es ist ein Naturparadies.
Es gibt sicher noch sehr viele gute Spots zu entdecken, aber es sollte gut überlegt werden ob man dazu eine Pauschalreise braucht. Trommelt ein paar Freunde zusammen, mietet euch einen Geländewagen und entdeckt Boa Vista nach gründlicher Vorbereitung(!) und mit entsprechender Vorsicht - auf eigene Faust...
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