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Teneriffa Report
Wenn der Blick aus dem Büro öfters nur graues Schmuddelwetter zeigt, erinnert man sich gerne an die letzte Surfsession bei noch vernünftigen Temperaturen oder träumt schon mal vom nächsten Trip in sonnigere Gefilde. Außerdem wird es Zeit für die Reports aus dem Süden und hier ist der erste Winterbericht von Teneriffa, wo es ganz novemberuntypisch schon mal ordentlich Wind gab.

22. Oktober 2008 gegen 19 Uhr: Ungeachtet der offensichtlich teuren Probleme, die mir mein alter Passat nach 7 Monaten Pause andeutete, nutzte ich den Wind, der mir am stressigen Ankunftstag zu später Stunde noch blieben, für eine Runde auf dem Freestyler.
Wenn ich abergläubisch bin, dann vor allem mit dem Auslassen von Windsurfmöglichkeiten am ersten Tag: oft genug musste ich miterleben, dass angekommene Windsurftouries die perfekten Bedingungen am Ankunftstag ungenutzt ließen, um dann Tage mit Flaute als "Belohnung" ertragen zu müssen.

Wie erwartet blies es konstant weiter bis zum Monatsende bei abnehmenden Segelgrößen und immer größeren Wellen.
Teneriffa Report
Während die Versorgung mit Food und Getränken in der Médanobucht für alle Wassersportler durch den Flashpoint (traditionell auch mit Anschreibenlassen) wie immer gewährleistet war, gab es seit dem letzten Winter große Probleme mit dem Service am Cabezostrand: die gammelige Autobar "Manina" wurde nach vielem Hin und Her voraussichtlich ersatzlos entfernt. Zur Freude aller, die lieber in der Brandungszone vorm Bunker fahren, öffnete im Sommer dann die neue Beachbar "Chiringuito". An Stelle des rostigen Verkaufswagens steht jetzt eine schicke Holzbude am Strand, die vor allem an den Windtagen ordentlich frequentiert wird.

Im Sommer gab es noch zwei Windsurf Competitions: die Kanarische und die Spanische Meisterschaft. Letztere wurde souverän von Dany Bruch gewonnen, er ließ dabei sogar Gran Canaria Chef Marco Perez und Eric Sanllehy hinter sich. O-Ton Cabezo Local Jochen: Dany war einfach eine Klasse für sich mit seinen kraftvollen, stylischen Wellenritten, Pushtables und onehanded/onefooted Backloops. Nicht umsonst belegte er beim Worldcup in Pozo den dritten Platz und rutschte so auf Rang Nummer 7 der PWA Wave-Wertung. Bei den Masters siegten die Cabozo Locals Valter Scotto vor Sandro d Alessio und Per Schmitz.
Als dritte Veranstaltung lief im Sommer die von Luca Orsi organisierte Waveclinic. Alex Mussollini und Marcos Perez (verletzungsbedingt leider dann doch nicht Kauli Seadi) zeigten den 60 Teilnehmern alles von Halse bis Backloop und so wurde dieser Strandworkshop ein voller Erfolg - dies nicht zuletzt, weil es immer klasse Wind und gute Wellen gab.

Windsurfurgestein und Betreiber des Surfcenter-Playa-Sur Klaus Gahmig meinte: "Letztes Jahr hatten wir ja den Jahrhundertsommer - aber dieser Sommer war mit noch deutlich mehr Windtagen ein Jahrtausendereignis!"

Zurück zu den aktuellen Ereignissen im November: Die starke Nordostperiode wurde jäh von einem kräftigen Tief gestört, was aber sofort am 1.11. den Las Americas Spot La Fitenia für drei Tage von rechts belüftete und etwas Swell in die Strandfelsen der Tourimetropole schob. Nach Monaten mit Wind von links gewöhnte sich die meisten nur langsam ans Springen mit Druck von der anderen Seite, aber es wurde gerippt was die kleinen bis mittleren Wellen hergaben.
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Teneriffa Report

Die drei folgenden Flautentage machten es erforderlich, mal wieder das Mountainbike in Schuss zu bringen, um sich der zweitbesten Sache von Médano widmen zu können: Weltklassetouren in die wüstenartig ausgetrockneten Berge oberhalb der windigsten Buchten der Insel. Urlauber finden im neuen Bikeshop Mietbikes für jede Könnenstufe - von BMX über Fully bis zum Rennrad. Organisierte Touren werden ebenfalls angeboten.

Nach einigen Tagen ging's aber weiter auf dem Wasser und immer wieder kamen die kleinen 4,2er Tücher zum Einsatz. Fast ausnahmslos hielten die Bedingungen, was die Wetterfrösche bis zum 24sten versprochen hatten: Nordost und teils guter Südswell. Merkwürdigerweise kippte die Windrichtung nachmittag sehr oft etwas mehr Richtung Nord, was zum einen für eine fette Wolke über Médano und außerdem für sehr böige Bedingungen sorgte.

Oft ging Springen gar nicht, aber immerhin konnten die tollen Wellen zum Spielen genutzt werden.

Die letzte Woche des November nutzte der Wind für eine große Pause, die aber jetzt zum ersten Advent zu Ende ging. Vorerst zeigen die Windpfeile der Wetterseiten alle nach Südwest und wir hoffen, dass es wieder für kleine Tücher reicht und konstant durchbläst. Mein alter Passat läuft nun auch wieder, aber erst, nachdem ich ihn mit einer 1300-Euro-Reparatur dazu überreden konnte...

Wie es vor Ort ausschaut, seht ihr auf der Webcam von Andre, die den ganzen Winter über die Situation in Cabezo einfängt.

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