„Please
notice, that camping is not
allowed in Prasonisi this year!“ Mit Schreck
lese ich auf einigen Internetseiten diese Meldung. Hatten meine
Freundin und ich doch gerade erst einen Flug zu der 2000km entfernten
Insel Rhodos an der östlichen Grenze Griechenlands gebucht.
War also die Zeit des freien Campings im Freestyleparadies Prasonisi
nun für immer vorbei?
Für uns gab es nur 2 Möglichkeiten. Umbuchen auf eine
andere Insel oder noch schnell ein Auto mieten, welches als
alternatives Schlaflager dienen musste.
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Wir entschieden uns
für letzteres. Einige Tage zuvor, erging es Tim Verhoeven
ähnlich. Auch er war mit Zelt angereist und wollte 2 Monate
Campingurlaub in Prasonisi verbringen. Er löste das Problem
in dem er im Pro Center einen Job annahm und von da an den Luxus
eines Appartements genießen konnte.
Nach einem verregneten Start in Deutschland begrüßte
uns die Insel mit strahlend blauem Sonnenschein und einer Wärme
die uns in Deutschland dieses Jahr verwährt blieb.
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Bei unserer Fahrt mit
dem völlig überladenen Mietwagen in den Süden
der Insel kamen uns dann allerdings doch erhebliche Zweifel
über die Größe unseres rollenden Schlafzimmers
auf. Alternativ hatten wir ja immer noch unser Zelt dabei.
Tatsächlich standen auf der großen Sandfläche
Campingbusse, jedoch um einiges weniger als noch in der letzten
Saison. Hatte also die Polizei doch Gnade vor Recht walten lassen?
Kurz darauf wurde uns diese Hoffnung dann allerdings von Tim
zunichte gemacht.
Er berichtete uns, dass einige Tage vor unserer Ankunft Wildcamper
von der lokalen Polizei verhaftet wurden.
Da wir nicht vorhatten, einen Ausflug in griechische Gefängnisse
zu wagen, blieb uns also nichts anderes übrig, als unseren
Kleinwagen auseinander zu bauen und in einen Schlafplatz zu
verwandeln.
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Mit Rückenschmerzen
nach einer ungemütlichen Nacht, begannen die Tage meist früh,
denn bevor die Stationen ihre Tore öffneten, war es fast
menschenleer auf dem Wasser. So kam es, dass wir mit Tim an manchen
Tagen ganz alleine zu einer frühen Windsurfsession zusammentrafen.
Je weiter die Sonne sich dem Zenit näherte, desto mehr Tagestouristen
strömten an, ins und aufs Wasser. Diese Zeit nutzten wir
entweder zum arbeiten, so wie Tim oder einfach zum Relaxen an
einem schattigen Plätzchen. Gegen Abend nahm meistens der
Wind wieder zu, was die Freestyler noch einmal aufs Wasser zog.
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Nach Sonnenuntergang
machten wir uns dann völlig ausgehungert daran, vor Kikis
Supermarkt zu Abend zu essen. Dem Ort, der über die Jahre
zum allabendlichen Szenetreff in Prasonisi geworden ist.
Nach zwei recht windtechnisch durchwachsenden Wochen, mussten
wir unsere Heimreise auch schon wieder antreten. Also hieß
es alle ausgebauten Autositze, welche zum schlafen weichen mussten,
wieder einzuschrauben.
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Während Tim noch
eine paar Tage beim Procenter weiter den Leuten Windsurfen beibrachte,
düsten wir mit einem ziemlich versandeten Auto zum Flughafen
zurück.
Und als wir in Richtung Deutschland der untergehenden Sonne entgegen
flogen, freute ich mich innerlich, dass den surfenden Campern
die Halbinsel Prasonisi nicht ganz weggenommen wurde. Wie sich
die Camping-Situation dann im nächsten Jahr verhält,
wird sich zeigen…
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