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Capetown Report
Ein Capetown-Report von Alexander Gley, der bereits Mitte November letzen Jahres den 'Sommerbesuch' am Kap antrat und sich so noch ein paar windige Tage der bisher weniger guten Surf-Saison sichern konnte:

Am 18. November ging es endlich auf den lang ersehnten Kapstadt-Trip. Zwar ohne meine beiden Surfkumpels Stefan und Markus, aber mit meiner nicht surfenden, dafür fotografierenden Freundin. Unserer Anreise mit Lufthansa/SAA von Hannover via Frankfurt nach Kapstadt erwies sich zu Beginn etwas problematisch, denn natürlich gab es am Lufthansa-Schalter mal wieder Stress wegen des Surfgepäcks (Bag mit ca. 60kg Gesamtgewicht).

Mit 160,- EUR Gebühr war die Angelegenheit dann aber sogar 40,- EUR günstiger, als mir die Servicehotline von SAA ursprünglich mitgeteilt hatte. Für uns jedenfalls immer noch besser als die Alternative mit LTU über Düsseldorf oder München, wenn man Autofahrt, Parkgebühren und Übernachtung dazurechnet.

Der weitere Verlauf des Hinflugs verlief problemlos. Endlich angekommen, dauerte es nur kurze Zeit, bis wir uns bereits außerhalb des Flughafengebäudes befanden - an der Passkontrolle üben sie anscheinend schon für die Fußball-WM 2010.
Capetown Report
Schnell noch bei 'Catalyst Carhire' den Mietvertrag unterschrieben, das Boardbag aufs Auto geschnallt und ab ging es nach Table View.

Nachdem wir uns bei Pick'n Pay (hat auch sonntags geöffnet) mit einem leckeren Frühstück versorgt hatten, machten wir uns gegen 14:00 Uhr auf an den Sunset Beach.
Und tatsächlich kam der versprochene Südost-Wind: ca. 2 Meter Welle und Wind fürs 5,8er Segel (später dann fürs 5,3er) waren ein schöner Einstieg auf dem großen Waveboard.

Obwohl der Wind in den folgenden drei Wochen nicht immer aus Südost wehte, kam ich doch tatsächlich fast jeden Tag mit meinem 75- oder 98-Liter-Board und Segeln von 4,1m² - 5,8m² am Sunset, in Big Bay oder am Rietvlei aufs Wasser und ins Gleiten.

Capetown Report
Das Wetter war dieses Jahr dennoch anders, als wir es zu dieser Jahreszeit kennen. An vier Tagen morgendliches Nieselregen-Wetter, einige Tage mit gutem SW-Wind - ausreichend zum Freestylen auf dem Rietvlei, ein Tag mit Sturm aus NW - schräg auflandig und Nordseechaos am Sunset (in Böen zuviel für meine kleinste Kombi von 75l + 4,1m², so dass ich nach einer Stunde Kampfsurfen freiwillig aufhörte).

Auch ein Tag mit sehr ruppigem 'Black South Easter' war dabei. Erst gegen Abend kam die Sonne raus, mit dem kleinen Waveboard und 4,7er hatte ich dann in der Big Bay doch noch eine sehr schöne Session.

Wirklich beeindruckend war übrigens das Surf-Niveau der jungen wilden Freestyler auf dem Rietvlei, das jedes Jahr zu steigen scheint.

Neben den untypische Windbedingungen gab es aber auch in diesem Jahr genügend der gewohnten SO-Tage für 4er bis 5,3er Segel und Welle zwischen 2 bis 3 Meter am Sunset Beach, so dass ich genau das machen konnte, was für mich als 'Waveridernormalo' das Schönste an unserem Sport ist: Springen und Wellenabreiten.

Traurig anzuschauen war, dass nach der Bauwut in Blouberg das Big Bay Beach Resort mit dem kultigen Surfrider Cafe einfach plattgemacht worden ist und alles eine dreckige Baustelle war. Es soll wohl ein neues Beach Resort entstehen, denn kurz bevor wir abreisten wurden sowohl die Dünen befestigt und mit Rasen bepflanzt, als auch hölzerne Übergänge gebaut. Genauere Auskunft habe ich aber auch bei der Blouberg Tourist Information nicht erhalten.

Capetown Report
Abgesehen davon, dass der ein oder andere Tag ohne Wind im 'fortgeschrittenen' Surferalter der Regeneration nicht gerade schadet, gibt es in Kapstadt und seinem Umland zahlreiche alternative Beschäftigungsmöglichkeiten, so dass es eigentlich nie langweilig wird.

Der Greenpoint African Market am Stadion (nur Sonntags), die Waterfront mit dem Two Ocean Aquarium, das Wildlife mit den Pinguinen in Boulders, die Game Reserves wie z.B. Aquilla, die Großen Weißen in Gaansbai, die Robben Insel bei Hout Bay, diverse Einkaufstempel und natürlich die Wine Estates.

Ein schönes Fleckchen und auf jeden Fall einen Besuch wert ist z.B. Groot Constantia in der Nähe von Kirstenbosch am Fuße des Tafelberg-Massivs.


Während eines Kapstadt-Aufenthaltes sollte man natürlich mindestens einmal auf dem Tafelberg gewesen sein. Wer dabei seine Ruhe haben möchte, geht am besten vom Kirstenbosch National Garden zu Fuß den Nursery Ravine oder den Skeleton Gorge hinauf. Wichtig ist es, genügend Wasser mitzunehmen, da man selbst an einem bedeckten Tag ordentlich ins Schwitzen kommt.

Auf dem Plateau angekommen, hat man einen grandiosen Blick über Kapstadt und die Falsebay - garantiert ohne Touris mit Stöckelschuhen (im Gegensatz zur Gipfelstation an der Seilbahn).

Dieses Jahr habe ich mir außerdem den Thrill gegönnt, bei 'White Shark Project' zu buchen und mir die großen Weißen Haie in Gaansbai mal aus der Nähe anzuschauen.

Capetown Report
Aufgrund der teilweise hohen Dünung haben einige der Bootsinsassen der Haianfütterung mit Chum (Fischleber, -fleisch und -blut, alles schön zermatscht) noch ihre eigene Note beigefügt. Dennoch dauerte es eine volle Stunde bis sich der erste Hai zeigte. In den insgesamt vier Stunden auf See waren mehrere große Weiße zu sehen. Ein unvergessliches Erlebnis! Wer nicht an einer Haiphobie leidet, sollte das nicht verpassen!

Den letzten Tag vor dem Heimflug konnte ich dann noch mal Wind fürs 4,1er und 2m Welle genießen, wobei ich mir fest eingeredet habe, dass es in der Tafelbucht nicht so viele Haie, wie in Gaansbai gibt...

Vor dem Abflug gab es - man ahnt es fast - wieder Stress am SAA-Schalter wegen des Surfstuffs. Es hieß, das Gepäck dürfe maximal 50 kg wiegen, sonst müsse ich es per Cargo schicken.

Also musste das 2,80-Meter-Monsterbag auf die normale Kofferwaage - so was hatte ich bisher in Kapstadt noch nicht erlebt. Dank meiner Balancierkünste konnte ich die Waage ziemlich genau bei 50 kg einpendeln. Diese Hürde wäre also geschafft, dachte ich. Der Transport nach Frankfurt sollte nun, wie geplant, 100,- EUR kosten, für den Weitertransport nach Hannover mit Lufthansa sollte ich jedoch 1.000,- EUR Übergepäck zahlen!

Die SAA-Service-Hotline hatte mir jedoch vor Abflug versichert, dass dies inklusive sei! Nach endlosen Diskussionen mit diversen SAA-Mitarbeitern, einschließlich dem 'Manager' haben wir uns nach ca. einer Stunde auf also 160,- EUR geeinigt. Einige Schweißperlen und Nerven inklusive. Aber unabhängig davon, wird auch dieser Urlaub nicht mein letzter in Kapstadt gewesen sein...

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