Die ersten warmen Tage. Meine Saison in Holland begann schon am 9. Januar mit einer Tour zum Strand Horst, einem Spot am Veluvemeer. Der große stehtiefe Bereich ist ideal für einen winterlichen Surfausflug, da man nach allen Stürzen in kühle Nass schnell wieder auf dem Board steht.
Ab Mitte März steigen die Temperaturen wieder an und mit Druck aus Südwest erreichen neben wärmeren Luftmassen auch Wellen die Küste in Südholland bzw. Zeeland. Die Strände bei Ouddorp sind ein beliebtes Ziel. Endlich Wellen, das dachten sich wohl noch mehr Leute, denn der Parkplatz war gefüllt mit bekannten Gefährten. Nach diesem Nordsee-Auftakt war dann auch Zeit, sich über die Geschehnisse des Winters auszutauschen. |
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Laut meinen Aufzeichnungen folgten danach erst mal wieder viele Flachwassertage. Einzig drei Tage mit Westwind in Ouddorp unterbrachen diese Serie.
Ziemlich weit nach unten scrollen muss ich in meiner Statistik, bis es mal wieder windiger wurde. Der sonst mit reichlich Beaufort gespickte April zog fast ohne Windausbeute vorbei.
Dafür gab es für mich ein anderes persönliches Highlight. Die holländischen Super Freaks Fans hatten ein Treffen organisiert, zu dem sogar Hot Sails Boss Jeffrey Henderson persönlich aus Maui anreiste. Außer der Tatsache, dass es an diesem Tag keinen Wind gab, stimmte alles. Strahlend blauer Himmel, reger Erfahrungsaustausch und jede Menge Informationen aus erster Hand zu den bunten Hightech-Tuchsegeln. |
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Nach einem weiteren Wochenende in Ouddorp im Mai gab es erst gegen Ende Juni surfbaren Wind, dann aber richtig: Vrouwenpolder, Ouddorp, Renesse und Maasvlakte - vier Tagen in Folge und am Wochenende darauf noch mal Ouddorp. Im Sommer zwei mal mit 3.7 qm überpowert, das kennt man ja sonst eigentlich nur von den Kanaren.
Juli und August, vergingen fast ohne nennenswerte Surftage. Ok, ein Tag in Wijk an Zee, der ganz gut war, aber das war es.
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Anfang September ein netter Tag mit Wind, wieder in Ouddorp. Mit Schrecken haben wir dort erfahren, dass das wohl vorläufig die letzte Session an diesem Spot war. Wegen der Vergrößerung der Dünen zum Küstenschutz ist Windsurfen dort vorläufig nicht mehr möglich. Wenn ich mir anschaue, wie oft ich in diesem Jahr an ‚unserem’ besten Westwind Spot war, kann ich nur hoffen, dass die Holländer sich mit ihren Bauarbeiten sehr beeilen. |
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Im August fand dann „The Mission“ am Brouwersdam statt. Der von einem großen holländischen Importeur seit vier Jahren veranstaltete Event zog rund 300 Teilnehmer an. Unter den Startern waren erfreulicherweise auch 54 Damen und 130 Kids unter 18 Jahre. Neben den Slalom-Regatten in verschieden Altersklassen gab es an beiden Tagen eine Showeinlage der nationalen und internationalen Teamrider.
Mitte September stand dann die nächste große Veranstaltung an, das Surf Festival - ebenfalls am Brouwersdam.
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Am Freitag gab es Sonne und Wind - passend zum Testen des 2008er Materials. Samstag war es windstill und am Sonntag gab es dann wieder Wind und Sonne. Alles in allem ein perfektes Wochenende für das Festival.
Es gab viele Action-Einlagen durch die zahlreich angereisten Profis. Auch die Kids bekamen beim Kids Fun Cup die Gelegenheit ihr Können unter Beweis zu stellen. Und das mit Erfolg. Es ist schon beeindruckend, was die „Kleinen“ zwischen 8 und 18 Jahren vor allem im Freestyle so drauf haben. |
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Ende September habe ich dann zwei gute Tage mit Wind von rechts in Holland verpasst, da ich den World Cup auf Sylt besuchte. Zum Glück gab es auf Sylt auch ein bisschen Wind, denn der Oktober war unterm Strich wieder kein guter Monat.
Dann endlich einmal Südwest-Wind und ein wirklich sehr schöner Tag in Wijk. War das schon der letzte Windsurftag für dieses Jahr? Es wurde merklich kühler.
Jupie, es war dann noch mal Wind aus Südwest angesagt und das sogar am Wochenende. Wenn ich mir nicht immer wieder einen Tag frei genommen hätte, wäre meine Ausbeute an Windtagen wohl noch magerer ausgefallen. Also ging es noch einmal nach Wijk und da wollte nicht nur ich hin, sondern auch sehr viele andere Leute.
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Die holländischen Wave Meisterschaften wurden ausgetragen und man traf jede Menge bekannte Gesichter, die man eine halbe Ewigkeit nicht gesehen hatte. Das schöne an Wijk ist, dass man dort auch wenn es voll ist immer ein Plätzchen findet, wo man in Ruhe ein paar Wellen rippen kann.
Die Temperaturen waren auch noch sehr angenehm. Mit so einem Ausklang der Saison könnte ich leben. Allerdings soll man die Hoffnung ja nie aufgeben. Mittlerweile war es schon fast November. Ein Tief sollte die ganze Woche Wind bringen. Da die Temperaturen immer mehr sanken, entschloss ich mich mitten in der Woche noch einmal nach Strand Horst zu fahren. Das war der einzige Tag, an dem kein Regen vorhergesagt wurde. Auch wenn der Nordwind für sehr kalte Finger sorgte, hatte ich viel Spaß. Mit Strand Horst fing die Saison an und sie soll wohl auch damit enden. |
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Es ging dann aber doch noch mal an die Nordsee, zum Blokkendam. Wow, das waren Wellen! Schon bevor es los ging hatte ich mich darauf eingestellt, dass ich wohl nicht aufs Wasser gehen werde. Aber Fotos von fetten Wellen mache ich ja auch immer gerne.
Schön ist auch, dass die Holländer den Umbau der Küste rund um die Spots bei Maasvlakte noch um ein Jahr verschoben haben.
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Drei weitere gute Spots wären uns sonst für die nächste Saison verloren gegangen. Nachdem 2007 wind- und wellentechnisch kein rosiges Surfjahr in den Niederlanden war, sollte 2008 wieder deutlich besser werden – statistisch gesehen.
Also, ab Januar immer schön die Wettervorhersagen für Holland im Auge behalten!
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